Schweizerische Integrierte Akademie für Militär- und Katastrophenmedizin

Das Projekt SAMK

Von Hans Bürgi

Fünf schweizerische Medizinische Fakultäten beteiligen sich am Projekt SAMK, das 2001 vom Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport gutgeheissen wurde. Das Projekt bezweckt, der Armee und den beteiligten Institutionen genügend Medizinalakademiker (Ärzte, Zahnärzte, Apotheker) als Sanitätsoffiziere zur Verfügung zu stellen.

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Das Projekt SAMK verbessert die Aus-, Fort- und Weiterbildung der Medizinalakademiker und sorgt für eine optimale Koordination zwischen Studium und Militärdienst, so dass die Medizinstudenten wegen einer militärischen Karriere keine Zeit im Studium verlieren und zudem während der Militärdienste intensiv fachlich-medizinisch geschult werden. Insgesamt drei Monate dieser militärmedizinischen Ausbildung werden von den Fakultäten als Studienzeit anerkannt. Nach dem Studium werden zudem drei Monate einer zivilen Weiterbildungsstelle als Militärdienst angerechnet und entsprechend besoldet, was die Ausbildungsspitäler finanziell entlastet und den Militärärzten bei der Stellensuche hilft.

Das Projekt betreibt zurzeit in der Form eines Netzwerkes fünf Haupt- und drei Nebenfachzentren für Belange der Militär- und Katastrophenmedizin, nämlich: Chirurgie (Genf), Katastrophenmanagement (Lausanne), Innere Medizin und Infektiologie (Bern), Anästhesie und Reanimation (Basel), Psychiatrie (Zürich), Kieferchirurgie (Basel), Telemedizin (Basel) und Transfusionsmedizin (Bern und Lugano). An diesen Fachzentren finanziert die SAMK Stellen zur Ausbildung von Militärärzten in der entsprechenden Disziplin. Zudem organisieren die Fachzentren ein- bis mehrtägige Weiterbildungskurse für militärisch eingeteilte Ärzte, z.B. Kurse in „Advanced Trauma Life Support“ (ATLS) oder in Kriegschirurgie. Die Absolventen dieser spezifischen Ausbildung halten sich für eine militärische Karriere, aber auch für Einsätze im Rahmen der humanitären Hilfe und der Katastrophenhilfe zur Verfügung.

Administrativ ist das Projekt SAMK dem Oberfeldarzt unterstellt. Es wird von einem Dekanat geleitet, bestehend aus dem Dekan, dem Chef des Projektes SAMK, dem administrativen Sachbearbeiter und einem Vertreter des Korps für Humanitäre Hilfe. Die obgenannten Personen sind weitgehend nur teilzeitlich für das Projekt tätig. Finanziert wird das Projekt vom VBS (5/6) und von der DEZA (1/6).

Während der drei Jahre ihres Bestehens wurden die SAMK-Kurse rege benutzt und im Allgemeinen von den Teilnehmern als sehr gut eingestuft. Für gewisse Kurse (z.B. ATLS) bestehen sogar Wartezeiten. Ein grosses Problem ist, dass trotz aller dieser Verbesserungen und vielen Vorteile sich nur wenige Medizinstudenten für eine doppelte zivile/militärische Karriere entschliessen.

*Prof. Hans Bürgi ist Dekan der Schweizerischen Integrierte Akademie für Militär- und Katastrophenmedizin (SAMK). Informationen: www.vbs-ddps.ch/internet/groupgst/de/home/sanit.html

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