Editorial

Von Martin Leschhorn Strebel

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Mit dieser Ausgabe beschliessen wir das Jahr mit einem Thema, mit dem wir bereits fulminant ins Jahr gestiegen sind – dem Gesundheitspersonalmangel. Dieser stellt einer der grössten Herausforderungen für eine sichere Gesundheitsversorgung in der Schweiz, in Europa und auf der Welt dar. Mit einem Manifest trat das Netzwerk Medicus Mundi Schweiz zusammen mit Gewerkschaften, Berufsverbänden und entwicklungspolitischen Organisationen im Januar an die Öffentlichkeit. Das Manifest hat in den Medien ziemlich Wellen geworfen.

Die Ausgabe dieses Bulletins vertieft die Debatte, stellt das Problem sowohl im internationalen wie auch im schweizerischen Zusammenhang dar. Was unternehmen zivilgesellschaftliche Organisationen in verschiedenen europäischen Ländern, um die Öffentlichkeit zu sensibilisieren und ihre Regierungen dazuzubringen, den WHO Kodex zur Rekrutierung von Gesundheitspersonal umzusetzen? Was muss die Schweiz tun und wie arbeitet das verantwortliche Bundesamt für Gesundheit an der Umsetzung?

In einem zweiten Teil beschäftigen wir uns damit, wie die schweizerische Gesundheitszusammenarbeit mit dem Gesundheitspersonalmangel umgeht. Schliesslich setzen wir noch ein Fragezeichen hinter die in der Schweiz verschiedenen Orts gepflegte Hoffnung, philippinisches Gesundheitspersonal könnte unseren hausgemachten Mangel beheben. Eine genauere Analyse zeigt, dass dieser Hoffnung fatale Fehlschlüsse zugrunde liegen.

Wenn die Lösung nicht aus den Philippinen kommt, bleibt der Schweiz wohl nur noch eins: Die Investition in ein eigenes, zukunftsfähiges Gesundheitssystem, das genügend Fachkräfte ausbildet und diesen attraktive Arbeitsplätze bietet.

Martin Leschhorn Strebel
Redaktor des Bulletins und Geschäftsleitungsmitglied des Netzwerks Medicus Mundi Schweiz. Kontakt: mleschhorn@medicusmundi.ch