Von Irene Bush
Die Aids-Pandemie wurde als "grösste soziale Katastrophe seit der Sklaverei in Afrika" bezeichnet (Durban Aids-Konferenz 2000). Zunehmend werden die betroffenen Länder mit den wirtschaftlichen, sozialen und psychologischen Folgen von Aids konfrontiert. Ein Hauptaspekt dabei ist die mentale Gesundheit von Kindern, die Ihre Eltern unter traumatischen Bedingungen an Aids verloren haben. Das Szenario von bis zu 35 Prozent durch Aids verwaiste Kinder bis 2010 (USAID-Studie 2000) in den Projektländer macht deutlich, dass schnell greifende, gross angelegte Massnahmen drängen.
Gelingt es nicht, die grosse Zahl der Kinder bei der Verarbeitung ihrer traumatischen Erlebnisse zu unterstützen, sind die negativen Auswirkungen auf die Gesellschaft, die Gefährdung von jahrelangen Investitionen und Rückschläge in der Entwicklung dieser Länder nicht abzusehen.
terre des hommes schweiz (Humuliza-Projekt, Tansania) und Salvation Army Africa Regional Team (Masiye Camp, Zimbabwe) haben Projekte für die psychosoziale Unterstützung von mit Aids betroffenen Kindern entwickelt, die sehr gut funktionieren. Beide Projekte wurden in der UNAIDS-Reihe Case Study 2001: "Investing in Our Future - Psychosocial Support for Children Affected by HIV/Aids" als vorbildliche Ansätze vorgestellt. terre des hommes schweiz und Salvation Army Africa Regional Team haben aufgrund ihrer Erfahrungen das Repssi initiiert.
Zielsetzung
Psychologische Unterstützung ist ein fortlaufender Prozess, zur Förderung einer gesunden Entwicklung, die den physischen, emotionalen, sozialen und geistigen Bedürfnissen der Kinder gerecht wird. Da die nähere und weitere soziale Umgebung eine wichtige Ressource im Erholungsprozess eines traumatisierten Kindes darstellt, setzt sich das Repssi für die Verbesserung der Fürsorgefähigkeit in den Gemeinden ein. Durch die Zusammenarbeit in einem Netzwerk von NGO's sollen über 2 Millionen mit Aids betroffene Kinder im südlichen, östlichen und zentralen Afrika von angemessener, qualitativ hochstehender psychosozialen Unterstützung profitieren können.
Umsetzung
Die Dringlichkeit der Situation erfordert eine neue Art von Zusammenarbeit und Partnerschaften (NGO's, UN-Abteilungen, Regierungsprogramme), die gemeinschaftlich und im Austausch von bestehendem Wissen, Ansätzen und Programmen, deren Evaluation und Weiterentwicklung profitieren. Dafür bietet Repssi die geeignete Plattform.
Technische Hilfestellungen, Austausch und Schulung, Evaluationen, Lernen am Projekt und ein Kommunikationsnetzwerk werden angeboten.
Das Repssi plant in Zusammenarbeit mit den Partnern in der Region südliches Afrika einen Diplomlehrgang für psychosoziale Unterstützung und Entwicklung von Kindern. Dieser kann beispielsweise von den vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern in Anspruch genommen werden, die mit diesem Lehrgang ihre praktische Kompetenz zur fachlichen Qualifikation erweitern möchten.
Mittels finanzieller Zuschüsse werden Organisationen unterstützt, die ihr Angebot und/oder ihre Kompetenz erweitern möchten.
Sensibilisierung und gemeinsame Stellungnahmen auf nationaler und internationaler Ebene für die Belange der von Aids betroffenen Kindern sollen sicherstellen, dass die Bedürfnisse der Kinder auch in der strategischen Planung der Regierungen im südlichen, östlichen und zentralem Afrika berücksichtigt werden.
Schweizerische Organisation(en) | terre des hommes schweiz (lead agency) |
Partnerorganisation(en) | Salvation Army Africa Regional Team |
Stichwörter | Menschenrechte und Integration von Kranken in die Gemeinschaft |
Land, Region | Südliches, östliches und zentrales Afrika |
Zeitraum | 2002 - 2007 |
Kontakt | Repssi |
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