HIV/Aids: 46 Antworten auf eine globale Herausforderung

Strassenkinder in Mopti

Von Maya Natarajan

Lesezeit 2 min.

Die Association Ladiya (ASLAD) führt in Mopti ein Zentrum für Jugendliche und Kinder, die auf der Strasse leben. Hier haben Jugendliche die Möglichkeit, sich zu waschen und zu übernachten. Gemeinsam werden Themen wie Aids, Verhütung und Verantwortung diskutiert. Der Leiter Boubacar Belco Sidibe und sein Team pflegen engen Kontakt mit den Jugendlichen in verschiedenen Quartieren der Stadt. Gemeinsam lancierten sie vor drei Jahren das Aidsprojekt und stellten die Prävention von HIV/Aids ins Zentrum der Projektaktivitäten.

Die Aufklärungsarbeit erwies sich durch den Einbezug diverser Medien als wirkungsvoll: Das Projektteam arbeitet eng mit vier Radiostationen zusammen, die in lokalen Sprachen senden. In regelmässigen Abständen diskutieren Fachleute über Aids. Daneben werden auch traditionelle Kommunikationsformen einbezogen, wie das „Sumu SIDA“, ursprünglich eine traditionelle Erzählform. Musik, Theater und Tanz ziehen viele Leute an, vorab Jugendliche. Einmal im Jahr findet ein grosses Fussballturnier statt, an dem über zwölf Mannschaften teilnehmen. Eine eigens zum Thema Aids gegründete Theatertruppe aus Jugendlichen hat drei Stücke ausgearbeitet, die an öffentlichen Plätzen gezeigt werden. Videovorführungen und Gesprächsrunden ergänzen die grösseren Veranstaltungen und ermöglichen einen persönlicheren Austausch und Zugang zum Thema sexuell übertragbare Krankheiten und HIV/Aids.

Wissens- und Informationsvermittlung durch Altersgenossen ist ein wichtiger Erfolgsfaktor in der Prävention von HIV/Aids unter Jugendlichen. Die Zusammenarbeit mit den Jugendlichen stärken bedeutete, auf ihre spezifischen Interessen und Bedürfnisse einzugehen. ASLAD hat den Kontakt zu den Jugendlichen über traditionelle Freundeskreise („Grin“) gesucht und gefunden. In der Mehrheit setzen sich die Gruppen aus jungen Männern zusammen, die ihre freie Zeit gemeinsam verbringen. Ihr Interesse, mehr über sexuell übertragbare Krankheiten zu erfahren und unerwünschte Schwangerschaften zu verhindern, ist gross. Die „Grin“ erlauben es, im kleinen Kreis intime Themen zu diskutieren, Vor- und Nachteile beim Gebrauch des Kondoms zu besprechen und damit verbundene Vorurteile abzubauen. Die Freundesgruppen erhalten Kleinkredite, um ein kleines Einkommen zu erzielen. Mit dem Geld lernen sie, Verantwortung zu übernehmen, sich zu organisieren und sich auch längerfristig im Projekt zu engagieren.

Ein wichtiger Erfolgsfaktor für das Präventionsprogramm wird in Zukunft der Zugang zu Test und Behandlung sein, denn effektive Aufklärung und Information setzen auch voraus, dass im Krankheitsfall gehandelt werden kann.

Schweizerische Organisation(en)

IAMANEH Schweiz

Partnerorganisation(en)

Association Ladiya (ASLAD)

Stichwörter

Prävention und Gesundheitsförderung

Land, Region

Mali, Mopti

Zeitraum

1.1. bis 31.12.2002

Kontakt

Maya Natarajan, Programmverantwortliche Westafrika, IAMANEH Schweiz, Aeschengraben 16, 4051 Basel, Tel. 061 205 60 87, mnatarajan@iamaneh.ch, www.iamaneh.ch

Publikationen

Der vollständige Artikel ist in der INFO Broschüre 2002 zum Thema HIV/Aids abgedruckt

Afrika