HIV/Aids: 46 Antworten auf eine globale Herausforderung

„Wir kämpfen gegen Aids in Itete“

Von Rudolf Fischer

Lesezeit 2 min.

SolidarMed unterstützt in Itete, Tansania, die Projektgruppe T.U.I. (Tupigevita Ukimwi Itete: „Wir kämpfen gegen Aids in Itete“). T.U.I. führt in Itete eine Unterkunft für Aidswaisen, pflegt an Aids erkrankte Menschen und leistet Präventionsarbeit. Derzeit benötigt T.U.I. vor allem für den Ausbau des Waisenhauses dringend finanzielle Unterstützung. Im Moment hat das Haus Platz für 24 Aidswaisen. Geplant ist eine Erweiterung auf 80 Plätze.

70 Prozent der Erwachsenen und 80 Prozent der Kinder, die weltweit mit HIV infiziert sind, leben in Afrika. Drei Viertel der Millionen Menschen, die an Aids sterben, sind Afrikanerinnen und Afrikaner. In Tansania wird im Jahr 2010 nach Schätzungen von USAID jedes fünfte Kind aufgrund von Aids Halb- oder Vollwaise sein.

Auch Itete, ein Dorf mit 18 000 Einwohnerinnen und Einwohnern, zirka 500 Kilometer südwestlich von Dar es Salaam, ist betroffen. In den vergangenen zwei Jahren sind 40 Menschen an Aids gestorben. Die massive Zunahme der Aidsfälle und damit auch der Aidswaisen hat die Franziskanermönche, die seit 1989 in Itete in Gemeinschaft leben, dazu veranlasst, ein Haus für Aidswaisen zu führen. In der einfachen Unterkunft leben derzeit 24 Knaben. Eine erste Erweiterung sieht weitere 50, eine später geplante Erweiterung zusätzliche 80 Plätze vor. Sobald der Umbau des Waisenhauses fertig gestellt ist, sollen auch Mädchen aufgenommen werden.

Die 24 Buben, die im Moment im Waisenhaus leben, verfügen weder über ein soziales Netz, noch über Bezugspersonen, die für Unterkunft, Essen und Schulgeld aufkommen könnten. Sie sind im Alter zwischen sechs und 17 Jahren. Acht Kinder gehen in ein Internat (Sekundarschulstufe) und sind nur in den Ferien in der Waisenunterkunft, die anderen gehen in die Dorfschule (Unterstufe) und wohnen bei den Franziskanermönchen. Sie sind in den Alltag der Gemeinschaft integriert und nehmen an Haus- und Feldarbeiten teil. Neben der materiellen Hilfe brauchen die Waisenkinder vor allem psychosoziale Unterstützung, damit sie ihr Schicksal meistern lernen und ihr Leben später in die eigenen Hände nehmen können.

Die Franziskanermönche haben 1999 zudem eine Projektgruppe ins Leben gerufen, die seit dem Jahr 2000 im Dorf Präventionsarbeit leistet. Die Gruppe nennt sich T.U.I. (Tupigevita Ukimwi Itete: „Wir kämpfen gegen Aids in Itete“). T.U.I. zählt 30 Mitglieder, darunter drei Franziskaner, der Scheich von Itete (50 Prozent der Bauern sind Muslime), zwei Gesundheitsschwestern, zwei Lehrkräfte, der Abgeordnete im regionalen Parlament, sechs Frauen aus dem Dorf, vier junge Leute und weitere interessierten Personen, die gute Kontakte zur Bevölkerung pflegen und mit ihrem Wissen wichtige Schlüsselfunktionen in der Prävention innehaben.

T.U.I. hat vier Arbeitsschwerpunkte: die Führung der Unterkunft für Aids-Vollwaisen, die Präventions- und Informationsarbeit, die Begleitung und Betreuung von Betroffenen zuhause (Home Based Care) – vor allem der infizierten Aidswitwen –, die Weiterbildung der lokalen Akteurinnen und Akteure sowie die Vernetzung mit Nichtregierungsorganisationen in Tansania, die gleiche Ziele verfolgen.

Schweizerische Organisation(en)

SolidarMed

Partnerorganisation(en)

Gruppe Tupigevita Ukimwi Itete T.U.I.

Stichwörter

Prävention und Gesundheitsförderung
Behandlung und Pflege
Menschenrechte und Integration von Kranken in die Gemeinschaft
Integrierte, transversale Ansätze
Förderung von Selbsthilfeorganisationen
Kinder und Waisen

Land, Region

Tansania, Itete

Zeitraum

 

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