24.02.2017

Medienmitteilung

Es droht die grösste Hungersnot überhaupt - Alleine in Somalia hungern rund 12 Millionen Menschen

World Vision Schweiz Dübendorf, 24. Februar 2017. Wegen extremen Dürren in den vier afrikanischen Krisenregionen Südsudan, Nigeria (Tschadsee), Jemen und Somalia am Horn von Afrika droht die schlimmste Hungersnot überhaupt. Alleine in Somalia beispielsweise sind etwa 12 Millionen Menschen akut von Hunger betroffen.

Etwa 40 Prozent der Bevölkerung in Somalia sind bereits auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Das sind über 2 Millionen Menschen. Davon sind über 300 000 Kinder unter 5 Jahren unterernährt. Über 50 000 von ihnen droht der Hungertod.

In den vergangenen Jahren war die Region im Osten Afrikas, vor allem die Länder Somalia, Kenia und Äthiopien vom Wetterphänomen El Niño im starken Ausmass betroffen. In den somalischen Provinzen Somaliland und Puntland sind jetzt auch noch die vergangenen beiden Regenzeiten ausgefallen. Da die Bevölkerung dort überwiegend von Viehwirtschaft lebt, sind die Folgen dramatisch. 75 Prozent des Viehbestandes sind gestorben. Das bedeutet, kein Fleisch und keine Milch mehr für die Kinder. Alle Reserven sind aufgebraucht, die Menschen leben buchstäblich von der Hand in den Mund.

Die geschwächten Menschen sind deshalb auch anfälliger für Krankheiten. Hunderte Todesfälle in Folge von Durchfallerkrankungen sind mittlerweile registriert. Jedes fünfte Kind unter 14 Jahren leidet an Tuberkulose.

Simon Nyabwengi, Direktor von World Vision Somalia: «Die Situation wird sich weiter verschlechtern, denn die Vorhersagen für die kommende Regenzeit von April bis Juni kündigen sehr schwache Niederschläge an.» World Vision ist bereits seit 1993 in Somalia aktiv. In den besonders von der Hungersnot betroffenen Gebieten verteilt das Kinderhilfswerk aktuell besonders vitaminreiche Lebensmittel. Zudem werden Kinder medizinisch behandelt und mit angereicherter Milch versorgt. Geplant ist, die Einsätze noch deutlich auszuweiten.

World Vision appelliert an die Geberländer, die Finanzmittel für Nahrungshilfe und medizinische Unterstützung schnell zur Verfügung zu stellen. Zudem soll die somalische Regierung ebenso wie die Provinzregierungen den ungehinderten Zugang zu den Bedürftigen gewährleisten. Und: Die Unterstützung der Bevölkerung muss vor allem das Wohl der besonders gefährdeten Kinder und Mütter im Fokus haben. (Foto: © World Vision)