Mit Altbundesrat Joseph Deiss als Vorsitzender der UNO-Weltversammlung markiert die Schweiz auf der internationalen Bühne Präsenz. Durch ihn erhielt die Konferenz über den Stand der UNO-Millenniumsziele im vergangenen September sogar ein Schweizer Gesicht. Swissness an der Spitze der globalen Entwicklungspolitik – das müsste uns alle freuen.
Diese Symbolik kontrastiert aber in eigentümlicher Weise mit der Realität schweizerischer Entwicklungspolitik. Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) hat als Folge ihrer Reform an Einfluss innerhalb der Bundesverwaltung und der Schweizer Aussen- und Wirtschaftspolitik verloren. Dies hielt unlängst der NZZ-Redaktor Christoph Wehrli in einem ausgezeichneten Kommentar fest: „Die Wirkung der Entwicklungshilfe hängt im Weiteren davon ab, ob in anderen Politikbereichen in die gleiche Richtung gestrebt wird. Mechanismen für die «Kohärenz» bestehen; doch die neu besetzte und zurückgebundene Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit ist heute weniger als Stimme der globalen Anliegen bemerkbar.“ (NZZ, 14.9.2010, S. 9)
Doch die DEZA schwächt sich selber gleich noch weiter: Kürzlich entliess sie ihre VizedirektorInnen Edita Vokral und Jörg Frieden. Vokral war als Chefin der Abteilung "Regionale Zusammenarbeit" auch für den Gesundheitsbereich zuständig. Jörg Frieden, der als starker Mann in der DEZA galt, war für das Globalprogramm Klimawandel und die Wasser-Initiativen verantwortlich. Über die Hintergründe wird selbst innerhalb der DEZA gerätselt.
Martin Leschhorn Strebel Netzwerk Medicus Mundi Schweiz
med in CH 3/10
Mangel- und Unterernährung haben fatale Folgen für die gesundheitliche Entwicklung von Kindern in Asien, Afrika und Lateinamerika. Gefragt sind umfassende Ansätze, die bereits bei der Müttergesundheit beginnen müssen.
MMS Bulletin erschienen
Das neue MMS Bulletin beschäftigt sich mit der Frage, wie der Zugang zu Medikamenten verbessert werden kann. Mit Beiträgen unter anderem von: Patrick Durisch, Martin Leschhorn Strebel, Chantal Wullimann, Karin Wiedenmayer, Ellen ‘t Hoen, Suerie Moon, Daniela Mancarelli Hofmann, Solveig Schrickel und Eduardo Missoni.
Case studies from Ethiopia, Brazil and Mexico
"Many low- and middle-income countries face acute shortages and maldistribution of skilled health workers, impeding the likelihood of meeting health systems objectives and attaining national and international health and development goals. WHO presents 3 case-studies afrom Ethiopia, Brazil and Mexico, each of which uses different analytical approaches and data sources, with the aim of arriving at a better understanding of specific dimensions of health workforce inequalities in their national contexts. The report concludes with a discussion of the practical implications of the results."
Comment in The Lancet
"On Feb 19, 2010, Philip Morris presented a case against Uruguay under a Switzerland—Uruguay Bilateral Investment Treaty. Philip Morris is challenging Uruguay's decision—a party to the FCTC—to increase the coverage on tobacco packs of tobacco-warning labels to 80% and to require the use of coloured or plain packaging," writes Raphael Lencuch in The Lancet on September 11. He argues, that the case has important implications for global health governance.
Überlegungen des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik
Die Schwellenländer sind neuerdings aktive Akteure in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit. Diese stehen nicht hinter der Paris-Agenda. Vielversprechender seien da Dreieckskooperationen, meinen Axel Berger und Sven Grimm vom Deutschen Institut für Entwicklungspolitik.
Armutsreduktion bleibt wichtigste Aufgabe
"An seiner Sitzung vom 17. September hat der Bundesrat zu Handen des Parlaments eine Botschaft verabschiedet, welche darlegt, wie die Erhöhung der öffentlichen Entwicklungshilfe auf 0,5 % des Bruttonationaleinkommens (BNE) bis 2015 erreicht werden kann. Die zusätzlichen Mittel sollen in Projekte und Programme im Bereich Wasser und Klima eingesetzt werden und es der Schweiz erlauben, ihren multilateralen Verpflichtungen nachzukommen."
Haiti: SRK zufrieden mit dem Bausfortschritt
Der Wiederaufbau in Haiti kommt voran: Von den 600 Häusern, die das SRK im Bergdorf Palmiste à Vin errichtet, werden die ersten in diesen Tagen bezogen. Die vom Roten Kreuz entlöhnten lokalen Bauarbeiter leisten speditive Arbeit.
IKRK zu Katastrophenrisiken im städtischen Raum
Von den 3.5 Milliarden städtischen Bewohnern der Welt leben 2.5 Milliarden in prekären Verhältnissen. Der neue Weltkatastrophenbericht des Roten Kreuzes warnt vor den Folgen einer planlosen Verstädterung.Die hohe Opferzahl und den Zerstörungsgrad, welche das Erdbebens vom 12. Januar dieses Jahres in Port-au-Prince verursachte, illustriert die Verwundbarkeit einer schlecht gebauten Grossstadt.
Protestaktion gegen massive Kürzungen der deutschen Regierung
"Im Juli wurden Pläne des Entwicklungsministeriums bekannt, wonach die Mittel für den Globalen Fonds um 2/3 gegenüber dem deutschen Beitrag der letzten drei Jahre gekürzt werden sollen. Es gibt Befürchtungen, dass ab dem Jahr 2012 die Zahlungen an den Globalen Fonds komplett eingestellt werden." Dagegen wehrt sich das deutsche Aktionsbündnis gegen Aids.
SCIH Contributes to Advising the WHO on Immunization Practices
In the last edition of our Newsletter we wrote that "Xavier Bosch-Capblanch has been nominated as a member of the WHO." This is not correct as Xavier Bosch-Capblanch has been nominated as a member of the IPAC. The IPAC supports and advises the WHO Director of the Department of Immunization, Vaccines and Biologicals with the review and/or formulation of immunization practices, operational standards, tools and technologies to strengthen and improve the delivery of immunization programmes at country level to realise the Global Immunization Vision and Strategies goals.
Basel, 9. November 2010
Gesundheit, Ernährung und Entwicklung sind aufs Engste miteinander verknüpft. Unter den Kindern, die unter 5 Jahre alt sind, sind in den Entwicklungsländern ein Drittel von ihrer Entwicklung her zurück geblieben. Grund dafür ist eine chronische Mangelernährung. Diese Kinder drohen früher zu sterben, da sie mit einfachen Infektionskrankheiten weniger gut zu recht kommen. Sie haben aber auch schlechtere wirtschaftliche Perspektiven, da ihre Schulleistungen oft mangelhaft bleiben. Das 9. Symposium des Netzwerks Medicus Mundi Schweiz diskutiert Erfahrungen und erfolgreicher Strategien, um nährstoffreiche Ernährung als Teil einer umfassenden Gesundheitsversorgung sicherzustellen.
Basel, 3. Dezember 2010
Symposium der Novartis Stiftung für Nachhaltige Entwicklung: Wenn die acht Millenniums-Entwicklungsziele (MDGs) wie geplant bis 2015 erreicht werden sollten, würde die Armut weltweit halbiert, Millionen von Leben würden gerettet und Milliarden von Menschen hätten die Möglichkeit, von der globalen Wirtschaft zu profitieren. Heute, nachdem zwei Drittel der Frist abgelaufen ist, wird es Zeit, Bilanz zu ziehen und zu erörtern, was in den verbleibenden fünf Jahren zu tun ist. Um die Entwicklungsziele bis 2015 zu erreichen, braucht es mehr denn je eine neue Art der Zusammenarbeit, bei der verschiedene Stakeholder ihre Expertise, Erfahrung, Ressourcen und Netzwerke einbringen, um gemeinsam auf die Ziele hinzuarbeiten.
Gesundheitsbereich im Fokus
Zehn Jahre nach der Erklärung der Millenniums-Entwicklungsziele zieht die UNO vom 20. bis 22. September im Rahmen einer grossen Konferenz in New York Zwischenbilanz. Vor allem im Gesundheitsbereich leistet das Schweizerische Rote Kreuz wichtige Beiträge.
Global Strategy launched
"The “Global Strategy for Women’s and Children’s Health” sets out how we can work together to save women and children. The document was developed under the auspices of the United Nations Secretary-General with support and facilitation by The Partnership for Maternal, Newborn & Child Health. Leaders from government, international organizations, business, academia, philanthropy, health professional associations and civil society have come together to develop this strategy, recognizing that the health of women and children is key to progress on all development goals. The Global Strategy calls for all partners to unite and take real action."
Lancet and LIDC Commission
"The Lancet" of September 18 is dedicated to the Millennium Development Goals. Besides different comments and analysis, there is a major cross-sectoral analysis of the MDG and principles for goal setting after 2015. It proposes a new blueprint for international development, ahead of a UN summit on the millennium development goals.
Meeting the MDGs with Equity - UNICEF report released
"Progress for Children: Meeting the MDGs with Equity, UNICEF’s signature report on progress toward the MDGs, presents evidence of disparities across a range of key indicators, including between developing and industrial nations, between richest and poorest quintiles within nations, between rural and urban populations, and between boys and girls."