MMS Nachrichten vom 02.07.2015

In der Entwicklungszusammenarbeit beginnt Gesundheit nicht mit dem Errichten eines Spitals an einem möglichst abgelegenen Ort. Sie schreibt sich vielmehr in die verschiedensten entwicklungspolitischen Tätigkeiten ein. Mit diesem Verständnis begleitet das Netzwerk Medicus Mundi Schweiz auch die Entwicklung der neuen Strategie zur internationalen Zusammenarbeit der Schweiz für die Post-MDG-Ära.

Die Schweiz hat die Arbeit an der Entwicklung einer neuen Vierjahresstrategie für die neue entwicklungspolitische Strategie aufgenommen. Diese Botschaft zur internationalen Zusammenarbeit 2017-2020 soll im Februar 2016 vom Bundesrat zuhanden des Parlamentes verabschiedet werden. Die zuständigen Bundesämter haben die Zivilgesellschaft erfreulicherweise bereits früh zur Stellungnahme begrüsst.

Das Netzwerk Medicus Mundi Schweiz begleitet diesen Prozess mit dem Ziel, Gesundheit in der internationalen Zusammenarbeit der Schweiz stark zu halten. Nur: Wie tut man dies? Beobachten und intervenieren wir zugunsten des Rechts auf Gesundheit nur dort, wo es um Gesundheitsinterventionen im engeren Sinn geht? Nein, finden zahlreiche Mitgliedorganisationen. An einem Round Table anfangs Juni haben sie die Geschäftsstelle und die begleitende Arbeitsgruppe beauftragt, mit einem umfassenden Ansatz auf die entwicklungspolitische Strategie des Bundes Einfluss zu nehmen.

Schweiz beeinflusst Gesundheit weltweit

Denn Gesundheit beginnt nicht mit einem Gesundheitszentrum oder mit einem gut aufgegleisten Impfprogramm. Die Schweizer Entwicklungszusammenarbeit beeinflusst die gesundheitliche Situation von Menschen weltweit auf ganz unterschiedliche Weise. Investitionen in die Grund- und Berufsbildung, Förderung der städtischen Entwicklung und der Wirtschaft haben Folgen auf die Gesundheit der betroffenen Bevölkerung. Da diese Massnahmen unter dem Ziel der Armutsbekämpfung erfolgen, würde man grundsätzliche sagen, dass all diese Interventionen einen positiven Einfluss auf das Wohlbefinden der Menschen haben. Nur ist es aber eben immer entscheidend, wie es gemacht ist.

Picken wir einfach mal zur Illustration ein unverfängliches Beispiel heraus. Das Staatssekretariat für Wirtschaft sieht für die wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung vor, in die städtische Entwicklung zu investieren. Ein wichtiges Anliegen, das im engeren Sinne nichts mit Gesundheit zu tun hat. Im Weiteren aber sehr viel: Städtische Entwicklung muss unter anderem dafür sorgen, dass durch ein kluges Transportsystem die gesundheitsschädigenden Emissionen reduziert werden können und dass Räume zur körperlichen Bewegungen entstehen (Healthy Cities). Beachtet man solche Themen nicht frühzeitig, können die Interventionen negative Folgen für die städtische Bevölkerung haben.

Natürlich ist dieser umfassende, gesundheitsfördernde Ansatz bei uns gut verankert. Er geht zurück auf die Alma Ata- und die Ottawa-Deklaration. Konzeptionell spricht man von Health in All Policies, auf den wir zurückgreifen, um auch die sozialen und politischen Determinanten von Gesundheit zu beeinflussen. Unter diesen Vorzeichen werden wir uns auch an unserem diesjährigen Symposium mit den entwicklungspolitischen Strategien der Schweiz und der Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) befassen.

Martin Leschhorn Strebel
Netzwerk Medicus Mundi Schweiz

Gesundheit und mehr: Berichte, Denkanstösse, Werkzeuge

25.06.2015 – The Lancet

Health and climate change: policy responses to protect public health

Report of the Lancet Commission

Health and climate change: policy responses to protect public health
25.06.2015 – The Lancet

Health and climate change: policy responses to protect public health

Report of the Lancet Commission

"The 2015 Lancet Commission on Health and Climate Change maps out the impacts of climate change, and the necessary policy responses, to ensure the highest attainable standards of health for populations worldwide. This Commission is multidisciplinary and international, with strong collaboration between academic centres in Europe and China. The central finding from the Commission is that tackling climate change could be the greatest global health opportunity of the 21st century."

02.07.2015 – MMS

Jung, mittellos, HIV-positiv: ein Bericht aus Simbabwe

Swiss Aids Care International: Perspektiven schaffen

Jung, mittellos, HIV-positiv: ein Bericht aus Simbabwe
02.07.2015 – MMS

Jung, mittellos, HIV-positiv: ein Bericht aus Simbabwe

Swiss Aids Care International: Perspektiven schaffen

Simbabwe hat eine der höchsten HIV-Raten weltweit: 15 Prozent der Bevölkerung ist infiziert. Die Newlands Clinic in Harare, die vom Schweizer Arzt Prof. Ruedi Lüthy gegründet wurde, behandelt rund 5‘500 mittellose Patientinnen und Patienten. Bei Kindern und Jugendlichen hat das medizinische Personal dabei mit besonderen Herausforderungen zu kämpfen. Ein Bericht der MMS Mitgliedorganisation Swiss Aids Care International.

23.06.2015 – World Vision Schweiz

Langzeitfolgen von Ebola: Zunehmende Ausbeutung von Kindern

Fehlende sichere Schulumgebung

Langzeitfolgen von Ebola: Zunehmende Ausbeutung von Kindern
23.06.2015 – World Vision Schweiz

Langzeitfolgen von Ebola: Zunehmende Ausbeutung von Kindern

Fehlende sichere Schulumgebung

Die Hilfsorganisationen World Vision, Plan International und Save the Children befragten mit der Unte-stützung von UNICEF über 1 100 Mädchen und Buben im Alter von 7 bis 18 Jahren in neun Bezirken Sierra Leones über die Auswirkungen von Ebola. Durch die Krankheit sind bisher mehr als 3 500 Menschen in Sierra Leone gestorben. Die Kinder erzählen in dem Bericht «Children’s Ebola Recovery Assessment» von ihren persönlichen Erfahrungen und äussern tiefe Besorgnis über die verheerenden Langzeitfolgen der Ebola-Krise. Durch die Studie soll den Kindern eine Stimme gegeben werden und die Ergebnisse in die staatliche «Ebola Recovery»-Strategie der Regierung von Sierra Leone einfliessen.

30.06.2015 – UNAIDS–Lancet Commission, London, 25 June 2015 -

World must drastically accelerate AIDS efforts or face more HIV infections and deaths than five years ago—says UNAIDS and Lancet Commission

World must drastically accelerate AIDS efforts or face more HIV infections and deaths than five years ago—says UNAIDS and Lancet Commission
30.06.2015 – UNAIDS–Lancet Commission, London, 25 June 2015 -

World must drastically accelerate AIDS efforts or face more HIV infections and deaths than five years ago—says UNAIDS and Lancet Commission

Countries most affected by HIV must focus on stopping new HIV infections and expanding access to antiretroviral treatment or risk the epidemic rebounding, urges a major new report from the UNAIDS and Lancet Commission. After more than a decade of major achievements, the AIDS response is at a crucial juncture, both in terms of its immediate trajectory and its sustainability, as well as its place in the new global health and development agendas.

Veranstaltungen

Fokus: Health in All Policies

30.06.2015 – WHO

Health in all policies training manual

Promoting, implementing and evaluating HiAP

Health in all policies training manual
30.06.2015 – WHO

Health in all policies training manual

Promoting, implementing and evaluating HiAP

This manual is a training resource to increase understanding of the importance of Health in All Policies among health and other professionals. The material will form the basis of 2- and 3-day workshops, which will build capacity to promote, implement and evaluate HiAP, encourage engagement and collaboration across sectors; facilitate the exchange of experiences and lessons learned;promote regional and global collaboration on HiAP; and promote dissemination of skills to develop training courses for trainers.

30.06.2015 – PAHO

Health in All Policies

A short Introduction

Health in All Policies
30.06.2015 – PAHO

Health in All Policies

A short Introduction

Health in All Policies (HiAP) is an approach to public policy that systematically takes into account the health implications of decisions, seeks synergies, and avoids harmful health impacts in order to improve population health and health equity. Many of the social, environmental, and economic determinants of health have origins that extend beyond the health sector and health policies. Therefore, it is important that the impact on health be considered across sectors and at all levels of governance.

30.06.2015 – PAHO

Health in All Policies (HiAP) - Framework for Country Action

How to implement the Framework

Health in All Policies (HiAP) -  Framework for Country Action
30.06.2015 – PAHO

Health in All Policies (HiAP) - Framework for Country Action

How to implement the Framework

This document serves as a “starter’s kit” for applying Health in All Policies (HiAP) in decision-making and implementation at national and subnational levels. It can be easily adapted for use in different country contexts and at the regional and global level. (pdf)

Die Nachrichten

02.07.2015 – FAIRMED

FAIRMED ist neues Vollmitglied von IDDC

FAIRMED ist neues Vollmitglied von IDDC
02.07.2015 – FAIRMED

FAIRMED ist neues Vollmitglied von IDDC

Am 5. Juni wurde FAIRMED in der IDDC-Generalversammlung zum Vollmitglied des Konsortiums gewählt. Die Vollmitgliedschaft im Konsortium ist ein wichtiger Schritt im Prozess der Weiterentwicklung des FAIRMED-Schwerpunktthemas Behinderung.

30.06.2015 – Swiss TPH

Marcel Tanner übergibt Swiss TPH Leitung an Jürg Utzinger

Medienmitteilung Swiss TPH, 29. Juni 2015

Marcel Tanner übergibt Swiss TPH Leitung an Jürg Utzinger
30.06.2015 – Swiss TPH

Marcel Tanner übergibt Swiss TPH Leitung an Jürg Utzinger

Medienmitteilung Swiss TPH, 29. Juni 2015

Nach 18 Jahren als Direktor übergibt Marcel Tanner am 30. Juni 2015 die Leitung des Schweizerischen Tropen- und Public Health-Instituts Swiss TPH an seinen Nachfolger Jürg Utzinger. Das Swiss TPH hat sich unter Tanners Leitung zu einer Institution von Weltruf entwickelt. Rund 700 Mitarbeitende, Forschende & Gesundheitsspezialisten aus über 60 Nationen engagieren sich für die Verbesserung der Gesundheit lokal, national und global.

26.06.2015 – Swisso Kalmo

Swisso Kalmo addresses maternal and infant mortality in Somalia

Documentary video

Swisso Kalmo addresses maternal and infant mortality in Somalia
26.06.2015 – Swisso Kalmo

Swisso Kalmo addresses maternal and infant mortality in Somalia

Documentary video

- Maternal health in Somalia is worse than in almost any other country in the world. Therefore Swisso Kalmo has increased access to quality emergency obstetric and routine reproductive, maternal and newborn care services in Banadir Hospital in Banadir region.

10.06.2015 – Kinderhilfe Bethlehem

Sibylle Hardegger neue Präsidentin der Kinderhilfe Bethlehem

Nachfolgerin von Pfarrer Paul Rutz

Sibylle Hardegger neue Präsidentin der Kinderhilfe Bethlehem
10.06.2015 – Kinderhilfe Bethlehem

Sibylle Hardegger neue Präsidentin der Kinderhilfe Bethlehem

Nachfolgerin von Pfarrer Paul Rutz

Die Theologin Sibylle Hardegger wurde anlässlich der Generalversammlung der Kinderhilfe Bethlehem am 10. Juni in Luzern zu deren neuen Präsidentin gewählt. Die Hilfsorganisation setzt sich mit dem Caritas Baby Hospital für uneingeschränkte medizinische Versorgung kranker Kinder im Westjordanland ein.