MMS Nachrichten vom 16.12.2008

National- und Ständerat haben sich darauf geeinigt, die Mittel für die Entwicklungszusammenarbeit auf 0,5% des Bruttonationaleinkommens zu erhöhen. Ein schöner Erfolg der auch von Medicus Mundi Schweiz unterstützten Kampagne „0,7% - Gemeinsam gegen Armut“. Angesichts der Finanzkrise muss aber auch gesagt werden, dass es sich nur um einen symbolischen Erfolg handelt: Die erwartete Rezession macht den Erfolg finanziell wieder zunichte.

Und dies gilt nicht nur für den Schweizer Beitrag: „Die Zeit“ hat jüngst darauf hingewiesen, dass selbst wenn die entwickelten Länder bei ihren versprochenen 0,7% blieben, dies künftig weniger Geld als bisher wäre. (Die Zeit, 27.11.08, S. 27)

Die Entwicklungsländer werden unter der verqueren Finanzmarktpolitik des Nordens in den kommenden Jahren mehrfach zu leiden haben:

  • Finanzströme in Richtung Süden könnten um einen Viertel schrumpfen (Overseas Development Institut, ODI); - Gelder werden aus den armen Ländern durch InvestorInnen (unter anderem Dank den Staatsgarantien ihrer Gelder auf Bankkonti im Norden) abgezogen; - Investitionsprogramme drohen gekürzt zu werden; - Exporte in den Norden werden schrumpfen; - MigrantInnen im Norden verlieren wegen der Rezession ihre Stelle und können weniger Geld in ihre Herkunftsländer schicken; - Entwicklungshilfebudgets der reichen Länder drohen Kürzungen; - Lokale Währungen verlieren an Wert (seit August 2008 im Schnitt 20%); - Privates Spendenvolumen droht zu sinken

Angesichts dessen, dass von der Finanzkrise, welche die Banken und die nicht regulierende Politik im Norden zu verantworten hat, die Ärmsten der Welt übermässig zu leiden haben, müssen die Rettungspläne für Banken mit Unterstützungsplänen für die ärmsten Länder ergänzt werden. Die Schweiz als einer der weltweit wichtigsten Finanzplätze steht jetzt in einer besonderen Verantwortung. 0,5% des BNP erweisen sich jetzt als immer noch zu kleinlich, angesichts der 60 Milliarden, welche die Nationalbank für Schrottpapiere der UBS aufwendet. Mit diesem Geld könnte die Schweizer Entwicklungszusammenarbeit für rund 30 Jahre finanziert werden.

Martin Leschhorn Schweiz Medicus Mundi Schweiz

Quellen Thomas Fischermann, Christiane Grefe und Petra Pinzler: Ohne Schuld. Die Finanzkrise trifft die amren Länder besonders hart. Wieso eigentlich?. In: Die Zeit, Nr. 49, 27. November 2008. http://www.zeit.de/2008/49/Entwicklungshilfe

Kurt Pelda: Afrika erhält weniger Kapital. In: Neue Zürcher Zeitung, Nr. 277, S. 29

Jeffrey Lewis, Senior Advisor, The World Bank: Impact of the Global Slowdown on Developing Countries. Presentation to the OECD Global Forum on Development, December 9, 2008. http://www.oecd.org/document/14/0,3343,en_21571361_37824719_41835470_1_1_1_1,00.html

Amar Bhattacharya, Kemal Dervis and José Antonio Ocampo: Responding to the Financial Crisis: An Agenda for Global Action. Prepared for “Global Financial Crisis Meeting”, Columbia University, New York, November 13, 2008. http://www.oecd.org/dataoecd/63/42/41831153.doc

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15.12.2008 – SRK

„Together We Can“

SRK-Erfahrungen bei der Aidstherapie in Swasiland

15.12.2008 – SRK

„Together We Can“

SRK-Erfahrungen bei der Aidstherapie in Swasiland

Trotz Fortschritten bei Prävention und Behandlung bleibt Aids vor allem in armen Ländern eine immense Herausforderung. Das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) hat zu seiner wegweisenden Arbeit in Swasiland eine DVD und eine Broschüre publiziert.

15.12.2008 – Novartis Foundation

Dare to Dialogue: Conditions for constructive stakeholder relations

Beiträge des Symposiums der Novartis Foundation online

15.12.2008 – Novartis Foundation

Dare to Dialogue: Conditions for constructive stakeholder relations

Beiträge des Symposiums der Novartis Foundation online

Am 5. Dezember 2008 fand das Symposium der Novartis Foundation in Basel statt. Erfahrene ReferentInnen sprachen über Voraussetzungen und Grenzen des politischen Dialogs. Die Reden von Egon Bahr, Ottfried Höffe, Necla Kelek, Klaus M. Leisinger, François Meienberg, Julia Onken und Hans-Peter Schreiber sind jetzt online publiziert.

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15.12.2008 – SolidarMed

Ehrung für SolidarMed-Mitarbeiter Christian Seelhofer

Schaffhauser Preis für Entwicklungszusammenarbeit 2008

15.12.2008 – SolidarMed

Ehrung für SolidarMed-Mitarbeiter Christian Seelhofer

Schaffhauser Preis für Entwicklungszusammenarbeit 2008

SolidarMed unterstützt in Simbabwe zwei Spitäler. Das Kuratorium des Schaffhauser Preis für Entwicklungszusammenarbeit verleiht den diesjährigen Preis an Christian Seelhofer, weil er mit seinem Einsatz die Leiden der Bevölkerung in Zimbabwe lindere, indem er die medizinische Grundversorgung verbessere. Die Preissumme von 25’000 Franken will Seelhofer im Rahmen der SolidarMed Spitalentwicklung verwenden, konkret um die Wasserversorgung des Spitals in Silveira zu sanieren.

15.12.2008 – Biel-Haiti

Kinderarzt/ärztin für Einsatz in Haiti gesucht

Partnerschaft Kinderspitäler Biel-Haiti

15.12.2008 – Biel-Haiti

Kinderarzt/ärztin für Einsatz in Haiti gesucht

Partnerschaft Kinderspitäler Biel-Haiti

Sind Sie interessiert an einem spannenden Auslandseinsatz? Sind Sie offen für neue Eindrücke und Kulturen? Sprechen Sie gut Englisch und Französisch? Haben Sie den FMH Pädiatrie oder stehen dicht davor? Wollten Sie im 2009 schon immer was ganz anderes machen? Dann melden Sie sich bei uns!

15.12.2008 – CMDG

UNO-Entwicklungsziele gehen alle an

Arges Informationsdefizit beim Vorhaben, die Weltlage zu entschärfen

15.12.2008 – CMDG

UNO-Entwicklungsziele gehen alle an

Arges Informationsdefizit beim Vorhaben, die Weltlage zu entschärfen

88 Prozent der Schweizer und Schweizerinnen wissen nicht, was die 2000 von der UNO beschlossenen Millennium Entwicklungsziele (MDGs) sind. Dies stellte das neue Zentrum für die Millennium Entwicklungsziele der Vereinigten Nationen (CMDG) in Basel mit einer repräsentativen ISO-Public-Umfrage fest. Von 1000 Schweizerinnen und Schweizern konnten nur gerade 120 eine Verbindung zu den acht drückenden Problemen herstellen, welche die Menschheit dringend lösen müsste. Zur Bekanntmachung und Durchsetzung der MDGs wurde in Basel 2007 "Zentrum für die Millennium Entwicklungsziele der Vereinten Nationen" (International Communication Centre for the UN Millennium Development Goals of the United Nations, CMDG) ins Leben gerufen.

15.12.2008 – SolidarMed

SolidarMed steigt in Sambia ein

Unterstützung vom Liechtensteinischen Entwicklungsdienst (LED)

15.12.2008 – SolidarMed

SolidarMed steigt in Sambia ein

Unterstützung vom Liechtensteinischen Entwicklungsdienst (LED)

Mit dem neuen Programm soll die Anzahl ausgebildeter und praktizierender Medical Licentiates (eine Art Fachhochschulärzte) für periphere Distriktspitäler erhöht werden, indem ab 2010 jährlich doppelt so viele wie heute erfolgreich das Aufbaustudium abschliessen. An den von SolidarMed/LED unterstützten Ausbildungsspitälern erhöht sich die Anzahl der medizinischen Interventionen im angebotenen Fachgebiet. Diese Krankenhäuser werden dadurch gestärkt. Dies ist ein konretes Projekt zur Bekämpfung des Personalnotstands in Sambia.

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