MMS Nachrichten vom 03.09.2008

Liebe Leserin, lieber Leser

Fünf Jahre ist es her, dass die UNO Mission in Bagdad Ziel eines Bombenanschlags wurde. Seither kam es im Irak, in Afghanistan und in Algerien immer wieder zu Anschlägen auf humanitäre Organisationen.

Nicht nur an den Brandherden der Anti-Terror-Kriege ist NGO-Personal Gewalt ausgesetzt. Ende Juni zog SolidarMed ihre MitarbeiterInnen aus Simbabwe ab, da die Situation vor den Wahlen zu gefährlich wurde. Geschäftsführer Joel Meir erklärt gegenüber den MMS Nachrichten: „Die Übergriffe der Anhänger der Regierungspartei richteten sich zwar nicht direkt gegen unsere MitarbeiterInnen, doch spielten sie sich im unmittelbaren Umfeld unserer Arbeit ab.“

Der Entscheid zum Rückzug erfolgte nicht kurzfristig, sondern stufenweise. Joel Meir: „Als die Regierung beschlossen hatte, dass sich alle ausländischen NGOs neu akkreditieren müssen, war dies für uns ein erstes Signal. Da wir in Partnerstrukturen arbeiten, waren wir zwar nicht direkt betroffen, doch haben wir von da an unsere Sichtbarkeit vor Ort reduziert und die Lage laufend überprüft.“

SolidarMed evaluierte die Sicherheitslage jeweils mit einem Stab bestehend aus dem Geschäftsführer, dem für Simbabwe verantwortlichen Vorstandsmitglied, dem Programmverantwortlichen und dem Koordinator im Land. Die Meinung der MitarbeiterInnen im Feld wurde dabei berücksichtigt. Zudem stand SolidarMed in täglichen Kontakt mit dem EDA. Unterdessen konnten die MitarbeiterInnen wieder zurückkehren.

Humanitäre Organisationen werden immer mehr zum Teil der jeweiligen Konflikte. Eine Folge davon ist, dass internationale Organisationen vermehrt auf lokale MitarbeiterInnen setzen. Über 75% des UN Personals im weltweiten Einsatz sind lokale MitarbeiterInnen. Auch deren Schutz muss aber gewährleistet sein: 80% der in den vergangenen 15 Jahren getöteten, zivilen UN-MitarbeiterInnen standen im eigenen Land im Einsatz.

Joel Meir möchte aber auch nicht dramatisieren. Neutralität schützt: „Unsere Mitarbeiterinnen folgen dem strikten Gebot, sich nicht politisch zu äussern. In den Spitälern folgen wir dem Equity-Prinzip – jede und jeder hat unabhängig seiner Parteizugehörigkeit Zugang.“ Ausserdem arbeiteten Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit wie SolidarMed gut eingebetet in ihren Partnerstrukturen. Das gibt Sicherheit.

Martin Leschhorn Strebel

Hinweise Samantha Power: For Terrorists, a War on Aid Groups. The New York Times, 19th August 2008 Dirk Freudenberg, Philipp Reber: Entwicklungszusammenarbeit im Krieg. Krisen- und Sicherheitsmanagement für Hilfsorganisationen. In: MMS Bulletin, 108/2008, S. 15-23

Gesundheit und mehr: Themen, Debatten, Denkanstösse, Werkzeuge

02.09.2008 – aidsfocus.ch

Aids and livelihoods

Reader zur aidsfocus-Fachtagung

02.09.2008 – aidsfocus.ch

Aids and livelihoods

Reader zur aidsfocus-Fachtagung

Das MMS-Bulletin Nr. 109 zur aidsfocus-Tagung vom 10. April 2008 in Bern "AIDS and Livelihoods. Securing property and inheritance rights” ist erschienen. Es geht darin um die Problematik fehlender Eigentums- und Erbrechte von Frauen und Kindern im Zeitalter von HIV und Aids, den Folgen und mögliche Strategien. Es enthält zusätzlich zu den an der Fachtagung vorgestellten Beiträgen weitere Aspekte rund ums Thema. Das MMS-Bulletin ist on-line abrufbar und kann auch bestellt werden bei: info@medicusmundi.ch

Netzwerk MMS: Nachrichten

02.09.2008 – medico international schweiz

Prävention von häuslicher Gewalt im Grossraum Havanna

Ein neues Projekt von CENESEX

02.09.2008 – medico international schweiz

Prävention von häuslicher Gewalt im Grossraum Havanna

Ein neues Projekt von CENESEX

Die Fachstelle für Sexualerziehung CENESEX in Havanna entwickelte ein Pilotprojekt zur Prävention von häuslicher Gewalt und der Stärkung betroffener Frauen. Besonders interessant an diesem Projekt ist, dass CENESEX häusliche Gewalt nicht primär mit der Arbeit an individuellen Fällen angeht, sondern als gesellschaftliches Problem. Themen wie Geschlechterrollen, ökonomische und emotionale Abhängigkeit vieler Frauen von ihren Männern, die Reproduktion von häuslicher Gewalt in Familien, in denen es bereits in früheren Generationen zu Gewalt kam, sowie sexuelle Rechte sind in der Arbeit der Fachstelle zentral.

02.09.2008 – SBF

Die Forschungszusammenarbeit zwischen der Schweiz und Südafrika wird konkret

Öffentliche Gesundheit und Biomedizin an Bord

02.09.2008 – SBF

Die Forschungszusammenarbeit zwischen der Schweiz und Südafrika wird konkret

Öffentliche Gesundheit und Biomedizin an Bord

Am 25./26. August 2008 wurden anlässlich eines offiziellen Treffens in Pretoria acht schweizerisch-südafrikanische Forschungsprojekte lanciert. Diese Projekte bedeuten die erste Konkretisierung des im Dezember 2007 unterzeichneten bilateralen Abkommens über die wissenschaftliche und technologische Zusammenarbeit zwischen der Schweiz und Südafrika. Die Projekte sind in den Bereichen ,Öffentliche Gesundheit und Biomedizin", ,Bio- und Nanotechnologie" sowie ,Geistes- und Sozialwissenschaften" angesiedelt und werden mit rund 4,5 Millionen Franken gefördert. Die Forschungsarbeiten sollen noch dieses Jahr starten.

02.09.2008 – SRK

Das stille Örtchen zum Thema machen

SRK-Programm in Kambodscha

02.09.2008 – SRK

Das stille Örtchen zum Thema machen

SRK-Programm in Kambodscha

Das Jahr 2008 wurde von der UNO zum „Internationalen Jahr der sanitären Grundversorgung“ ausgerufen. Hinter diesem unspektakulären Slogan verbirgt sich eine stille Katastrophe. Das SRK-Programm in Kambodscha zeigt , dass Fortschritte möglich sind, wenn mans richtig anpackt.

Netzwerk Gesundheit für alle: Veranstaltungen

03.09.2008 – MdM

L’émigration des personnels de santé: une pénurie mortelle ?

Lausanne, 27 novembre 2008

03.09.2008 – MdM

L’émigration des personnels de santé: une pénurie mortelle ?

Lausanne, 27 novembre 2008

Selon l'Organisation Internationale des Migrations, l'Afrique a déjà perdu un tiers de son personnel qualifié et chaque année 20'000 personnes continuent à quitter le continent. Dans le même temps, la demande de personnel de santé augmente dans les pays à hauts revenus, qui ne forment pas assez de main d’œuvre et dont les besoins en soins de santé s'accroissent de jour en jour. Cette inégalité des services de soins entre pays en voie de développement et pays développés posent en dilemme éthique la question du recrutement des ressources humaines dans des pays qui sont déjà frappés par un manque important de personnel médical. Interpellée par cette question sur ces projets, Médecins du Monde souhaite contribuer à la réflexion et mettre chaque acteur face à ses responsabilités. En collaboration avec la Policlinique Médicale Universitaire, MdM organise une conférence qui aura lieu le jeudi 27 novembre au CHUV à Lausanne.

02.09.2008 – EdM

Kindersichten: Ausstellung von Enfants du Monde in Zürich

Zürich, 1. - 27. September 2008

02.09.2008 – EdM

Kindersichten: Ausstellung von Enfants du Monde in Zürich

Zürich, 1. - 27. September 2008

Aus Anlass ihres 40. Geburtstags zeigt die MMS Mitgliedorganisation Enfants du Monde die Ausstellung "Kindersichten" im Zentrum Karl dem Grossen in Zürich (Kirchgasse 14). Infos zur Ausstellung, die auch in Genf gezeigt wird:

24.06.2008 – IAMANEH

30 Jahre IAMANEH Schweiz: Die Jubiläumsfeier

Basel, 20. September 2008

24.06.2008 – IAMANEH

30 Jahre IAMANEH Schweiz: Die Jubiläumsfeier

Basel, 20. September 2008

Die MMS Mitgliedorganisation IAMANEH feiert ihr 30-jähriges Jubiläum mit einem öffentlichen Konzert und stellt Mali als Land in den Mittelpunkt. Als Gast wird der bekannte malische Blues-Sänger und Gitarrist Boubacar Traoré auftreten.

09.06.2008 – MMS

30 Jahre nach Alma Ata: Die Zukunft von Community Health

Basel, 11. November 2008

09.06.2008 – MMS

30 Jahre nach Alma Ata: Die Zukunft von Community Health

Basel, 11. November 2008

Vom 6. – 12. September 1978 fand in Alma Ata die Internationale Konferenz zu Primary Health Care (PHC) statt. Die dort verabschiedete Erklärung propagierte einen umfassenden Ansatz, der Gesundheitsversorgung nicht nur medizinisch sondern in einem umfassenden Sinn der sozialen und kulturellen Entwicklung definierte. Aus diesem Anlass nimmt Medicus Mundi Schwiez Alma Ata als Ausgangspunkt um über die Entwicklung und Zukunft von Community Health zu debattieren. Weitere Informationen:

04.06.2008 – MMS

MMS Meeting Point: Zusammenarbeit zwischen einer kleinen und einer grossen Organisation

Bern, 11. September 2008

04.06.2008 – MMS

MMS Meeting Point: Zusammenarbeit zwischen einer kleinen und einer grossen Organisation

Bern, 11. September 2008

Persönliche Betroffenheit stand am Anfang dieses kleinen und überschaubaren Direkthilfeprojektes. Seit 1991 engagiert sich der Verein „Partnerschaft Kinderspitäler Biel-Haiti“ personell und finanziell im Hôpital Albert Schweitzer HAS. Was bedeutet es, als kleiner Verein mit einer grossen, US-amerikanischen Organisation zusammenzuarbeiten? Mehr zu diesem MMS Meeting Point: