Liebe Leserin, lieber Leser,
Englische Schlager haben den Vorteil, dass ich mich beim Zuhören nicht über furchtbare deutsche Texte ärgern muss. "Humanressourcen" (364'000 Google-Treffer) ist auch so ein schreckliches deutsches Wort, deshalb rasch ins Englische gewechselt. "Human Resources" (466'000'000 Treffer, darunter viele deutschsprachige Quellen) bedeutet zwar exakt dasselbe (der Mensch als Mittel), nur halt etwas unverbindlicher und deshalb erträglicher.
"Human Resources for Health" und "Human Resources Development" sind Themen, die - auf deutsch, französisch oder englisch - auch in unserem Newsletter immer wieder aufgegriffen werden, sie bilden den Themenschwerpunkt der nächsten Ausgabe unseres Bulletin - und Sie sind auch für Sie und mich ein Thema!
Wenn ich Ihnen in einem kleinen "Spezial" des vorliegenden Newsletters einige Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich der Internationalen Gesundheit schmackhaft mache, dann nicht nur als Werbung für die vorgestellten schweizerischen Kursanbieter, sondern auch als Hinweis auf das breite internationale Weiterbildungsangebot und auf unser Kursinventar healthtraining.org, ein in seiner Art einmaliges Portal.
Weiterbildung ist auch im informelleren Rahmen möglich, und das Netzwerk MMS entwickelt sich mehr und mehr in diese Richtung. Meine Kollegin Helena Zweifel berichtete mir vorletzte Woche ganz begeistert über einen anregenden "Meeting Point" kleiner Organisationen zu Themen der Projektplanung. Helena holte sich mit diesem Erlebnis einigen Schwung für die Planung "ihres" Workshops zur Selbstevaluation vom 31. März in Biel, zu dem auch ich Sie herzlich einlade.
Ich wünsche Ihnen viele Ressourcen und eine gute Lektüre!
Thomas Schwarz, Co-Geschäftsführer Medicus Mundi Schweiz. Netzwerk Gesundheit für alle
NADEL, 29. Mai – 1. Juni 2007 - Zürich, Schweiz
"Projektplanungen in Budgets umsetzen, Budgets für unterschiedliche Planungs- und Managementzwecke aufstellen und verwenden zu können sowie Kenntnisse und Anwendung von weiteren wichtigen Instrumenten des Finanzmanagements von Entwicklungsprojekten sollen vermittelt und erarbeitet werden." (Eidgenössische Technische Hochschule Zürich)
ISPM, 27. - 31. August 2007 - Basel, Schweiz
"Konzepte und Anwendung der Begriffe «Sex», «Gender», «Frauengesundheit/Männergesundheit», die Vermittlung epidemiologischer Kenntnisse zur Frauengesundheit und zum Geschlecht als Determinante von Gesundheit, Morbidität und Mortalität sowie Frauengesundheit als Public-Health-Aufgabe (Prävention und Gesundheitsförderung) sind nur einige der Inhalte, die in diesem Kurs gelehrt werden." (Institute für Sozial- und Präventivmedizin, Basel, Bern, Zürich)
Kampagne (I): Stopp Paraquat
Am 7. Februar gab die Erklärung von Bern vor den Toren des Syngenta-Hauptsitzes in Basel das Resultat ihrer "öffentlichen Gerichtsverhandlung" zum Fall Paraquat bekannt: Beinahe 36'000 Personen und rund 90 Organisationen aus 29 Ländern waren wie die Organisatoren der Kampagne der Meinung, dass der schweizerische Syngenta-Konzern mitverantwotlich sei an der Vergiftung Tausender Plantagenarbeiterinnen und Kleinbauern durch das von ihm hergestellte Pflanzengift. Die EvB hält in einem Rundschreiben vom März 2007 fest, dass sie ihre Kampagne für ein weltweites Paraquatverbot mit grosser Entschlossenheit fortführen werde.
Welttuberkulosetag 2007
"Selbst bei guten Bedingungen können nur die Hälfte aller Patienten geheilt werden, die an einer medikamentenresistenten Form von Tuberkulose (MDR) leiden. Wegen ungenügender Forschung und der zu langsamen Entwicklung neuer Medikamente und Diagnosemethoden fehlen die geeigneten Behandlungsmittel. Deshalb entwickeln zahlreiche Patienten eine besonders medikamentenresistente Form von Tuberkulose (XDR), die unabhängig von der Therapiequalität kaum noch behandelt werden kann." (MSF Schweiz, 22. März 2007)
Südafrika revidiert seine Aidspolitik
Südafrikas Regierung hat ihre umstrittene Aidspolitik einer radikalen Kurskorrektur unterzogen. Ihr jetzt vorgestellter Fünfjahresplan zur Eindämmung der Epidemie wurde im In- und Ausland mit Erleichterung aufgenommen. "Das ist der endgültige Durchbruch", sagte ein Sprecher der südafrikanischen Aktivistengruppe TAC. Dieser Plan stelle den "weltweit mutigsten und umfassendsten Versuch dar, der Aidsepidemie Herr zu werden", pflichtete der Generalsekretär des südafrikanischen Gewerkschaftsbundes, Zwelenzima Vavi, bei. Selbst UNAIDS, welche die Regierung in Pretoria vor einem halben Jahr noch frontal angegriffen hatte, zeigt sich beeindruckt. (Der Bund, 16. März 2007)
Kampagne (II): Arbeitsverhältnisse in der Computerindustrie
Von der Landwirtschaft zum High-Tech: Auch bei der Produktion des Computers, mit welchem der vorliegende Newsletter geschrieben wurde, wurden Menschen ausgebeutet und ihre Gesundheit durch ungenügenden Schutz vor Giftsstoffen gefährdet. Dies zeigt eine Studie von Fastenopfer und Brot für alle. Die beiden Hilfswerke verlangen von Hewlett Packard, Dell, Acer, Apple und Fujitsu Siemens, in der gesamten Herstellungskette für die Einhaltung der grundlegenden Arbeitsrechte zu sorgen."
inter.actio
"Internationale Helfer werden immer häufiger zu medialen Werbeträgern für die Spende-Maschinerie. Der Held und die Heldin in Weiss eignen sich vortrefflich für rührige Reportagen in Farbmagazinen und TV-Reportagen. Bei diesem einseitigen Helferbild geht leider vergessen, dass der grösste Teil sinnvoller Hilfe von lokalen Kräften geleistet wird. Solche Helferinnen und Helfer stellen wir Ihnen in diesem Heft vor." (Schwerpunktthema in der Zeitschrift zur Internationalen Zusammenarbeit des Schweizerischen Roten Kreuzes, Frühjahr 2007)
Eine „Kleinanzeige“ der Schweizerischen Indianerhilfe
"Die Schweizerische Indianerhilfe sucht einen Buchhalter oder eine Buchhalterin, die sich in einer kleinen Organisation der Entwicklungszusammenarbeit engagieren möchte. Wir arbeiten an der Basis mit der indianischen Bevölkerung und unser Schwerpunkt liegt in basisbezogenen Gesundheitsprojekten im vorbeugenden und heilenden Sinne in Mexiko. Sie bringen mit: Berufsausbildung und Berufserfahrung im Bereich Buchhaltung, Bereitschaft zur ehrenamtlichen und freiwilligen Mitarbeit im Umfang von max. 10 Stunden im Monat. Spanischkenntnisse sind von Vorteil." (Dominique Leibbrandt, Präsident)
SolidarMed aktuell
"Jeder fünfte Moçambikaner ist HIV-positiv oder Aids-krank. Im traditionellen Denken der bäuerlichen Gesellschaft im Norden von Moçambique hat HIV/Aids keinen Platz. SolidarMed bricht Tabus, klärt über die Epidemie auf und behandelt Aids-Kranke." (Sondernummer zur Gesundheit in Moçambique, März 2007)
St. Gallen, 24. April 2007
Film und Diskussion zur bewegten Geschichte von medico international schweiz, vormals CSS Zürich, gegründet während des Spanischen Bürgerkriegs zur medizinischen Unterstützung der Spanischen Republik (20.15 Uhr im Palace, Zwinglistrasse 3)
Bern, 19. Juni 2007
Das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) organisiert eine Tagung zum Thema Klimakatastrophen: Extreme Umweltereignisse häufen sich auf allen Kontinenten. Zerstörerische Überschwemmungen und anhaltende Dürren treten oft nebeneinander auf. Klimaerwärmung und Ressourcen-Verschleiss wirken sich auch auf die Katastrophenhilfe und die Entwicklungszusammenarbeit aus.
Basel, 11. Juni 2007
Vortrag von Mohan Gupte, National Institute of Epidemoiology, Chennai, Indien, im Rahmen des Forschungsseminars (Montagsseminar) am Schweizerischen Tropeninstitut Basel.
Basel, 15. Mai 2007
"Aufgrund von Krieg oder Aids traumatisierte Jugendliche müssen ihre Erlebnisse verarbeiten, um ihr Leben in die Hand nehmen zu können. Das Selbstbewusstsein der Jugendlichen zu stärken und ihre Anliegen ernst zu nehmen, ist die Basis für den Ausweg aus Gewalt und Überforderung. Nationale Koordinatorinnen von terre des hommes schweiz berichten über Methoden und Wirkung von psychosozialer Unterstützung."
Biel, 31. Mai 2007
"Externe Evaluationen der Projektarbeit sind für viele kleine Organisationen zu teuer, und nur allzu oft verstauben lange Berichte auf den Gestellen. Nehmen wir doch den Spiegel selbst in die Hand! Die strukturierte Widerspiegelung der eigenen Arbeit in den Projekten und in der Organisation ist eine wirksame und partizipative Methode der Evaluation. Vor allem eröffnen sich dabei Möglichkeiten für gemeinsame Lernprozesse, die uns dem Ziel, unser Engagement möglichst wirksam zu gestalten, näher bringen." (MMS Workshop, anschliessend Jahresversammlung)