MMS Nachrichten vom 06.06.2006

Liebe Leserin, lieber Leser,

Entwicklungspolitische Organisationen und staatliche Entwicklungsagenturen treten sich nur selten so richtig auf die Füsse. In partnerschaftlichem, oft beinahe symbiotischem Verhältnis engagieren sie sich an verschiedenen Orten für dieselben Anliegen: Gerechtigkeit, Kampf gegen Armut, nachhaltige Entwicklung...

Eine Ausnahme bildet zuweilen das Thema HIV/Aids, das wie wenige andere die Gemüter erhitzt. So auch letzte Woche an der UNGASS-Aidskonferenz in New York, wo die VertreterInnen von Organisationen der Zivilgesellschaft unter Protest aus dem Versammlungssaal geführt wurden.

Im Originaltext einer Meldung mit dem Titel "Outraged AIDS Protesters Evicted From UN Headquarters" lesen sich die Ereignisse wie folgt: "In the final hours of negotiations of the UN High-Level meeting on HIV/AIDS in New York this week, more than 100 civil society organizations worldwide staged an unprecedented protest shouting The Declaration must include: treatment, targets, women and girls, harm reduction vulnerable groups. As they were herded out from the hall by security guards they chanted Silence is Death. They were rejecting a draft political declaration that fell far short of their expectations."

Silence is Death... Das Getöse aus New York sollte nicht als medienwirksamer Rummel abgetan werden. In der Politik findet leider allzu oft nur Gehör, wer über ein lautes Stimmorgan verfügt - und dabei etwas zu sagen hat. Auch für "unpolitische" Organisationen, die irgendwo in der Welt still und unspektakulär in Gesundheitsprojekten tätig sind, lohnt es sich, wenn sie sich von Zeit zu Zeit - von Thema zu Thema - überlegen, ob sie sich nicht etwas lauter zu Wort melden sollten. Zu sagen hätten sie wohl genug...

Silence is Death... Auch das Netzwerk Medicus Mundi Schweiz versteht sich als Ort der Auseinandersetzung um Ziele und Prioritäten der Internationalen Gesundheit. Bei uns tönt es allerdings weniger militant, etwa im Programmentwurf des Symposiums vom 2. November 2006: "Die Schweiz ist gefordert, ihre Aussenpolitik als Teil einer Weltinnenpolitik neu zu positionieren und ihre Interessen und Prioritäten im innen- und aussenpolitischen Dialog neu zu definieren. Gesundheits(aussen)politik ist dabei kein Ort der vollendeten Harmonie, sondern Spiegel und Austragungsort von Konflikten zwischen divergierenden Zielen und Interessen."

Harmlos? - ja können Sie denken! Ich empfehle Ihnen jedenfalls, sich den 2. November bereits jetzt dick in Ihre Agenda einzutragen - irgendwo in der grossen Leere nach der Fussball-WM...

Eine gute Lektüre wünscht Ihnen,

Thomas Schwarz, Co-Geschäftsführer Medicus Mundi Schweiz. Netzwerk Gesundheit für alle

Gesundheit und mehr: Themen, Debatten, Denkanstösse, Werkzeuge

06.06.2006 – zuges.

Globalisierung - Gerechtigkeit - Gesundheit. Einführung in International Public Health

Neu auf dem Büchertisch

06.06.2006 – zuges.

Globalisierung - Gerechtigkeit - Gesundheit. Einführung in International Public Health

Neu auf dem Büchertisch

In Zeiten der Globalisierung müssen sowohl Gesundheitsprobleme als auch gesundheitsbezogene Strategien international betrachtet werden. Die Auswirkungen der Globalisierung auf die wirtschaftliche, politische und soziale Situation der Menschen werden breit diskutiert. Zu den gesundheitlichen Folgen der Globalisierung gibt es dagegen kaum Publikationen. Dabei birgt sie große Risiken, aber auch Chancen für die Gesundheit und die gesundheitliche Versorgung. Betroffen sind alle Menschen, sowohl in den ärmeren Ländern des Südens als auch in den reichen Industrienationen. (Oliver Razum / Hajo Zeeb / Ulrich Laaser (Hrsg.), Globalisierung - Gerechtigkeit - Gesundheit. ISBN 3-456-84354-2, erschienen am 24.05.2006 im Verlag Hans Huber). "Dieses Buch kommt zum rechten Zeitpunkt. Als erste deutschsprachige Einführung wird es dazu beitragen, dass das Thema globale Gesundheit intensiver diskutiert wird." (Ilona Kickbusch)

Netzwerk Gesundheit für alle: Nachrichten

06.06.2006 – MMS

Une communauté de travail et d’apprentissage ouverte et unificatrice...

Le Réseau Medicus Mundi Suisse

06.06.2006 – MMS

Une communauté de travail et d’apprentissage ouverte et unificatrice...

Le Réseau Medicus Mundi Suisse

"La Suisse bénéficie d’une myriade d’organisations et d’initiatives actives dans la coopération internationale en matière de santé. Medicus Mundi Suisse, le Réseau Santé pour tous, associe entre elles, sur une base volontaire, 48 de ces organisations qui, dans leur diversité, ont un objectif commun: la santé pour tous. La collaboration au sein du Réseau permet aux organisations qui le composent d’exploiter des synergies, de faire valoir leurs préoccupations communes et d’améliorer la qualité et l’efficacité de leur propre apport à l’objectif commun – la santé pour tous." (Lignes Directrices MMS)

06.06.2006 – MMS

Willkommen! 6 neue Mitglieder im Netzwerk Gesundheit für alle

Mitgliederversammlung vom 30. Mai 2006

06.06.2006 – MMS

Willkommen! 6 neue Mitglieder im Netzwerk Gesundheit für alle

Mitgliederversammlung vom 30. Mai 2006

An der diesjährigen Mitgliederversammlung wurden gleich sechs Organisationen neu ins Netzwerk Medicus Mundi Schweiz aufgenommen: Association Solidarité avec les Villages du Bénin; cooperation@epfl; Enfants du Monde; Fondation PH Suisse; Médecins du Monde-Suisse; Pharmaciens sans Frontières Suisse. Wir heissen die neuen Mitglieder herzlich willkommen.

Netzwerk Gesundheit für alle: Veranstaltungen

06.06.2006 – publik service

Moolaadé – Mädchenbeschneidung im Namen der Tradition

Filmstart: 15. Juni 2006. Podiumsdiskussion: 18. Juni 2006 in Zürich

06.06.2006 – publik service

Moolaadé – Mädchenbeschneidung im Namen der Tradition

Filmstart: 15. Juni 2006. Podiumsdiskussion: 18. Juni 2006 in Zürich

Der Film Moolaadé ist eine Parabel über die Tradition der Beschneidung junger Mädchen in Afrika sowie den mutigen Kampf einer jungen Frau gegen die aktuelle Praxis dieses Rituals. Am 18. Juni 2006, 17 Uhr im Kino RiffRaff 3 in Zürich: Filmvorführung und anschliessende Podiumsdiskussion mit Alexandra Rosetti, UNICEF, Judit Pok, Frauenpoliklinik Zürich, Anisa Osman, Gruppe somalischer Frauen Zürich, VertreterIn DEZA sowie der Publizisting Yvonne-Denise Köchli (Moderation).

06.06.2006 – STI

HIV-Prävention: wie schlagen wir die Brücke zwischen der Schweiz und Afrika?

Basel, 14. Juni 2006

06.06.2006 – STI

HIV-Prävention: wie schlagen wir die Brücke zwischen der Schweiz und Afrika?

Basel, 14. Juni 2006

Was die Methoden der HIV-Prävention betrifft, hat sich gezeigt, dass die Lösungansätze nicht in jedem Land neu erfunden werden müssen. Die Schweizerische Entwicklungszusammenarbeit trägt viel zum Know-How Transfer in weniger entwickelte Länder bei. Doch die Entwicklungszusammenarbeit ist keine Einbahnstrasse: wie umgekehrt auch Ansätze aus diesen Ländern die schweizerische Präventionskampagne ergänzen und bereichern können, zeigt ein Film über die Arbeit der MediatorInnen des Afrimedia Projektes. Ausschnitte des Filmes werden von Claudia Kessler Bodiang vom Swiss Center for International Health des STI mit einer Einführung und einer Schlussdiskussion dargelegt.

06.06.2006 – Voranzeige MMS

Globale Gesundheit: eine aussenpolitische Herausforderung für die Schweiz

Basel, 2. November 2006

06.06.2006 – Voranzeige MMS

Globale Gesundheit: eine aussenpolitische Herausforderung für die Schweiz

Basel, 2. November 2006

Gerade im Gesundheitsbereich zeigt sich im Zeitalter von Vogelgrippe und Aids, wie die Grenzen von Innenpolitik und Aussenpolitik verschwimmen. Die Schweiz ist einerseits nicht ihre Lage, ihre Gesundheitsprobleme alleine zu lösen; anderseits muss sie solidarisch ihren Beitrag zur Verbesserung der Weltgesundheit leisten. Welche Konsequenzen haben der gestiegene Stellenwert und der politischere Charakter der Gesundheit für die Organisationen der internationalen Gesundheitszusammenarbeit? Und was sind ihre Erwartungen an eine schweizerische Gesundheitsaussenpolitik?

06.06.2006 – m21

Hand in Hand gegen Aids

Basel, 25. Juni 2006

06.06.2006 – m21

Hand in Hand gegen Aids

Basel, 25. Juni 2006

Missionsfest der mission-21: Gottesdienst mit Abendmahl im Münster zum Thema "Hand in Hand gegen Aids", anschliessend Mittagessen im Garten des Missionshauses mit Musik aus dem Kongo und Angola, einer Einführung in das neue Jahresthema 2006/2007 und einem Erfahrungsbericht eines Arztes zum Thema HIV/Aids in Afrika.