MMS Nachrichten vom 15.04.2015

130 bis 150 Millionen Menschen weltweit leiden unter einer chronischen Hepatitis C Infektion. Eine Folge des Virus ist, dass die Trägerinnen und Träger mit recht grosser Wahrscheinlichkeit eine Leberzirrhose oder Leberkrebs erleiden. Für viele Menschen in armen Ländern bedeutet dies der Tod. 350‘000 – 500‘000 Menschen sterben jährlich als Folge davon. Jetzt gibt es Hilfe - doch diese ist teuer.

Seit relativ kurzer Zeit gibt es nun mit Sofosbuvir des US-amerikanischen Pharmakonzerns Gilead ein Medikament, das ausgezeichnet gegen das Virus wirkt. Damit kann weltweit viel Leid erspart bleiben. Nur ist das Medikament exorbitant teuer. In den USA kostet eine Pille 1‘000 US-Dollar. In Grossbritannien bot Gilead die notwendige 24-Wochen-Kur für 70‘000 Pfund an. Was für ressourcenschwache Länder unvorstellbar ist, treibt auch unsere Gesundheitsversorgung an ihre Grenzen: Der britische National Health Service hat, obwohl die Abgabe aufgrund der hohen Wirksamkeit von der zuständigen Behörde (Nice) empfohlen worden ist, die Entscheidung darüber, ob sie die Kosten trägt, vorerst ausgesetzt. Dies hat zu Protesten von PatientInnenorganisationen und der Wissenschaft geführt. Und in Indien haben die Patentbehörden entschieden, kein Patent zu gewähren, was die Produktion von günstigen Generika ermöglichen würde. Dies könnte ein Segen für die Betroffenen in Entwicklungsländern sein.

Grenzen für alle Gesundheitssysteme

Natürlich: Wir kennen diese Geschichte bereits. Es ist der Konflikt zwischen dem Zugang zu Medikamenten  und dem Recht auf Gesundheit einerseits und der mit der Patentfrage verknüpften Möglichkeit der Pharma zu forschen und Profit daraus zu schlagen. Ich habe schon verschiedentlich auf die Grenze der Patente als Innovationsförderung hingewiesen – doch darum geht es mir diesmal nicht. Interessant ist, dass Gesundheitsbehörden in reichen Ländern vermehrt Mühe bekommen, die Folgen dieses Systems zu tragen.

Und in der Schweiz? Das Bundesamt für Gesundheit hat entschieden, dass die Therapie nur eingeschränkt über die Grundversicherung bezahlt werden muss. Nämlich nur dann, wenn bereits eine Leberzirrhose vorliegt. Auch hier gibt es also grosse Skepsis gegenüber den Kosten, bei einem Medikament, das tatsächlich viel Leid ersparen könnte. Wird also vom BAG die Wirtschaftlichkeit dem Recht auf Gesundheit vorgezogen?

Der MMS Mitgliedorganisation Médecins du Monde ist diese Frage zu fundamental, um sie einfach so weiter laufen zu lassen. Sie hat entschieden, die Patentvergabe hier in Europa gerichtlich anzufechten. Das Patentsystem ist nicht mehr nur eine Frage, welche die ärmsten sondern alle Länder betrifft. Es ist zu einer Frage der globalen Gesundheit geworden.

Martin Leschhorn Strebel
Netzwerk Medicus Mundi Schweiz

Gesundheit und mehr: Berichte, Denkanstösse, Werkzeuge

15.04.2015 – MMS

Menschen mit Behinderungen als Handelnde in der Gesundheitszusammenarbeit

Die Menschenrechtskonvention für Menschen mit Behinderungen und ihre Folgen für die Entwicklungs- und Gesundheitszusammenarbeit der Schweiz

Menschen mit Behinderungen als Handelnde in der Gesundheitszusammenarbeit
15.04.2015 – MMS

Menschen mit Behinderungen als Handelnde in der Gesundheitszusammenarbeit

Die Menschenrechtskonvention für Menschen mit Behinderungen und ihre Folgen für die Entwicklungs- und Gesundheitszusammenarbeit der Schweiz

Vor bald einem Jahr hat die Schweiz die Behindertenrechtskonvention ratifiziert. Diese verpflichtet die Schweiz in der internationalen Zusammenarbeit, Menschen mit Behinderung stärker als Subjekte zu berücksichtigen. Staatliche und nicht-staatliche Akteure der Schweizer Gesundheitszusammenarbeit haben es jetzt in der Hand, der Konvention zum Durchbruch zu verhelfen, schreibt Ulrike Last von Handicap International für den MMS Blog med in CH. (Foto: André Thiel / handicap international, flickr)

14.04.2015 – SRK

Keine Entwarnung nach einem Jahr Ebola

SRK in Westafrika

Keine Entwarnung nach einem Jahr Ebola
14.04.2015 – SRK

Keine Entwarnung nach einem Jahr Ebola

SRK in Westafrika

Seit dem Ausbruch des tödlichen Ebola-Virus in Westafrika vor einem Jahr engagiert sich das SRK mit Fachleuten in der Prävention, der Logistik und der Pflege von Erkrankten. Die Epidemie hat sich zwar abgeschwächt, ist aber noch nicht vorbei. (Foto: © IFRC, Lisa Pattison)

15.04.2015 – PLOS Medicine

Rationale for WHO's New Position Calling for Prompt Reporting and Public Disclosure of Interventional Clinical Trial Results

WHO calls for increased transparency in medical research

Rationale for WHO's New Position Calling for Prompt Reporting and Public Disclosure of Interventional Clinical Trial Results
15.04.2015 – PLOS Medicine

Rationale for WHO's New Position Calling for Prompt Reporting and Public Disclosure of Interventional Clinical Trial Results

WHO calls for increased transparency in medical research

PLOS Medicine writes: "On April 14, 2015, the World Health Organization (WHO) published a new statement on the public disclosure of clinical trial results (S1 Text). The WHO statement not only re-affirms the ethical imperative of clinical trial results reporting, it also defines reporting timeframes, calls for results-reporting of older but still unpublished trials, and outlines steps to improve linkages between clinical trial registry entries and their published results. This updates and expands WHO’s 2005 statement that “the registration of all interventional trials is a scientific, ethical, and moral responsibility.” (Photo: DNA lab, University of Michigan/flickr)

Stellenausschreibungen

14.04.2015 – SolidarMed

Stv. Geschäftsleiter/in 80-100%

SolidarMed: Abteilungsleiter/in Administration und Kommunikation.

Stv. Geschäftsleiter/in 80-100%
14.04.2015 – SolidarMed

Stv. Geschäftsleiter/in 80-100%

SolidarMed: Abteilungsleiter/in Administration und Kommunikation.

SolidarMed engagiert sich für die Gesundheit der Menschen im südlichen Afrika und verbessert die Gesundheitsversorgung von 1,5 Millionen Menschen in Lesotho, Moçambique, Tanzania, Zambia und Zimbabwe. Schwerpunktbereiche sind die medizinische Grundversorgung, HIV, Mütter und Neugeborenen-Gesundheit, Malaria, die Gesundheit von Kindern und Dorfgemeinschaften, Spitalleistungen und nichtübertragbare Krankheiten. Für die Geschäftsstelle mit 13 Mitarbeitenden in der Stadt Luzern sucht SolidarMed eine/einen Stv. Geschäftsleiter/in 80-100% als Abteilungsleiter/in Administration und Kommunikation. (pdf)

14.04.2015 – SRK

Country Coordinator Belarus

SRC is looking for an experienced Country Coordinator for Belarus.

Country Coordinator Belarus
14.04.2015 – SRK

Country Coordinator Belarus

SRC is looking for an experienced Country Coordinator for Belarus.

The Swiss Red Cross SRC is Switzerland's flagship humanitarian organization, comprising almost 70,000 volunteers and 500,000 members. It is the only national Red Cross organization recognized by the Swiss Federation, and forms part of the worldwide Red Cross movement. SRC is implementing various projects in community health as well as in social assistance in Belarus and therefore is looking for an experienced SRC Country Coordinator to be based in Minsk, Belarus, with regular visits to the field.

Veranstaltungen

Nachrichten

14.04.2015 – SMG

Neue Webseite zum Schweizer Engagement im Kampf gegen Malaria

Swiss Malaria Group lanciert Webseite

Neue Webseite zum Schweizer Engagement im Kampf gegen Malaria
14.04.2015 – SMG

Neue Webseite zum Schweizer Engagement im Kampf gegen Malaria

Swiss Malaria Group lanciert Webseite

Die Schweiz ist stark im Kampf gegen Malaria. Doch die heimtückische Krankheit lässt uns nicht auf bisherigen Erfolgen ausruhen. Die neue Webseite der Swiss Malaria Group zeigt das Schweizer Engagement.

14.04.2015 – SolidarMed

SolidarMed: Wechsel der Geschäftsleitung

Jochen Ehmer ersetzt Joel Meir

SolidarMed: Wechsel der Geschäftsleitung
14.04.2015 – SolidarMed

SolidarMed: Wechsel der Geschäftsleitung

Jochen Ehmer ersetzt Joel Meir

Nach acht Jahren stellt sich der Geschäftsleiter von SolidarMed, Joel Meir, einer neuen Herausforderung. Unter seiner Leitung wurde SolidarMed weiter professionalisiert und als anerkannte Organisation für Gesundheit im ländlichen Afrika gefestigt. Mit der notwendigen Beharrlichkeit und viel Fachwissen optimierte er die Strukturen von SolidarMed, baute ein erfolgreiches Team auf und ermöglichte dadurch mehr Hilfe für die Menschen in den Projektgebieten. (Foto: Jochen Ehmer, aidsfocus.ch Fachtagung 2013)

14.04.2015 – SRK

Zugang zur Gesundheitsversorgung

Das Schweizerische Rote Kreuz zum Weltgesundheitstag

Zugang zur Gesundheitsversorgung
14.04.2015 – SRK

Zugang zur Gesundheitsversorgung

Das Schweizerische Rote Kreuz zum Weltgesundheitstag

Noch immer sind weltweit Millionen Menschen bei Krankheit und Geburt auf sich selbst gestellt. Das SRK bekämpft diesen Missstand. Allein letztes Jahr ermöglichte es fast 5,8 Millionen Menschen den Zugang zu einer Basisgesundheits-Versorgung. (Foto: © SRK, Remo Nägeli)

14.04.2015 – FAIRMED

Neue Programmverantwortliche für Menschen mit Behinderungen bei FAIRMED

Soziale Aspekte von Behinderungen in den Vordergrund stellen

Neue Programmverantwortliche für Menschen mit Behinderungen bei FAIRMED
14.04.2015 – FAIRMED

Neue Programmverantwortliche für Menschen mit Behinderungen bei FAIRMED

Soziale Aspekte von Behinderungen in den Vordergrund stellen

Anfangs März hat die Holländerin Lobke Dijkstra ihre Arbeit als Programmverantwortliche im Bereich Behinderte und Inklusion für FAIRMED aufgenommen. Die ausgebildete Physiotherapeutin verfügt über einen Master in International Health und hat für Handicap International, die Johanniter, Mission East und Clear Path International mehrere Jahre international gearbeitet, unter anderem auf den Philippinen, in Äthiopien, Burma, Haiti und Tadschikistan.

14.04.2015 – FAIRMED

FAIRMED wird in Kongo Brazzaville tätig

Projekt im Nutzungsgebiet des Holzkonzerns Danzer

FAIRMED wird in Kongo Brazzaville tätig
14.04.2015 – FAIRMED

FAIRMED wird in Kongo Brazzaville tätig

Projekt im Nutzungsgebiet des Holzkonzerns Danzer

«Dies ist das erste Mal, dass FAIRMED in Kongo Brazzaville tätig wird», sagt Dieter Imhof, der Afrika-Verantwortliche von FAIRMED. «Unser Projekt ist im Gebiet der rund einen Million Hektaren Wald angesiedelt, welche der Holzkonzern Danzer nutzen darf. Wir haben in einem Memorandum of Understanding unsere Zusammenarbeit festgelegt und auch, welchen Teil Danzer beiträgt – beispielsweise das Bereitstellen von Fahrzeugen und Büros.» Das FAIRMED-Gesundheitsprojekt in Kongo Brazzaville startet im Herbst dieses Jahres. «Wichtigster Bestandteil des Projekts ist die Gesundheitsprävention, die Stärkung des lokalen Gesundheitssystems und die Bekämpfung von HIV.»

Fokus: Hepatitis C

15.04.2015 – The Guardian

Hepatitis C: Hunting the silent killer

A disease could now be eradicated

Hepatitis C: Hunting the silent killer
15.04.2015 – The Guardian

Hepatitis C: Hunting the silent killer

A disease could now be eradicated

"More than 150 million people worldwide could have highly infectious hepatitis C without realising. There is a cure, but how will doctors find the people who need it?" Patrick Strudwick investigates in an article first published in Mosaic.

15.04.2015 – The Guardian

Pharma accused of restricting access to hep C drug in poor countries

Sarah Bosley in The Guardian

Pharma accused of restricting access to hep C drug in poor countries
15.04.2015 – The Guardian

Pharma accused of restricting access to hep C drug in poor countries

Sarah Bosley in The Guardian

"New drugs for hepatitis C are a major breakthrough but hugely expensive in rich countries. Pharma giant Gilead will allow cheap copies to be made for poor countries - but only for patients with proof of identification and citizenship and the drug supplies will be closely tracked." (Photo: Médecins du Monde à Barmane/Frédéric de La Mure, MAEDI)

15.04.2015 – Médecins du Monde

Hépatite C : Médecins du Monde s'oppose au brevet sur le sofosbuvir

Hépatite C : Médecins du Monde s'oppose au brevet sur le sofosbuvir
15.04.2015 – Médecins du Monde

Hépatite C : Médecins du Monde s'oppose au brevet sur le sofosbuvir

Depuis de nombreux mois, Médecins du Monde, avec d’autres associations, alerte sur les problèmes posés par le prix des nouveaux traitements contre l’hépatite C et particulièrement du sofosbuvir[2] dont le laboratoire Gilead détient le monopole. Ce dernier commercialise 12 semaines de traitement de sofosbuvir à des prix exorbitants, qui entravent l’accès de nombreux patients à ce médicament : 58'000 francs en Suisse et 41 000 euros en France. Une opposition au brevet est un recours juridique par lequel peut être contestée la validité d’un brevet et favoriser, en cas de succès, la mise en compétition avec des versions génériques qui ne coûteraient que 101 dollars pour le sofosbuvir. Si l’utilisation du sofosbuvir pour traiter l’hépatite C est une avancée thérapeutique majeure, la molécule en elle-même, fruit de travaux de nombreux chercheurs publics et privés, n’est pas suffisamment innovante pour mériter un brevet. Puisque Gilead abuse de son brevet pour exiger des prix insoutenables pour les systèmes de santé, Médecins du Monde a décidé de le contester ; c’est la première fois en Europe qu’une ONG médicale utilise cette voie pour améliorer l’accès des patients aux médicaments.