03.11.2015

Medienmitteilung

Schulgebühren für ein Jahr kosten eine Gucci-Tasche

World Vision Switzerland Dübendorf, 31. Oktober 2015. Mit einer flammenden Rede faszinierte Friedensnobelpreisträgerin Leymah Gbowee die Gäste des Business Events von World Vision Schweiz. Rund 80 Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft und Gesellschaft fanden sich am Freitagmittag in der Zürcher Börse ein.

Die charismatische Frauenrechtlerin aus Liberia tourt in Sachen Bildung, vor allem für Mädchen, um die Welt. «Ich werde niemals aufhören, dafür zu kämpfen!» Rund 500 Franken koste in ihrer Heimat ein Jahr an der Uni – das sei soviel, wie eine Handtasche von Gucci koste. Mit diesem Vergleich illustrierte sie den Gästen, wie wenig es braucht, um in eine nachhaltige Zukunft eines jungen Menschen zu investieren. Damit spielte sie auf das Thema des Business Events des Kinderhilfswerks an: Nachhaltige Business Modelle in Afrika.

Solche Business Modelle für soziales Engagement von Unternehmen sind aber nur dann von Erfolg gekrönt, wenn sie in enger Zusammenarbeit mit lokalen Partnern stattfinden. «Versucht es nie im Alleingang!», warnte die 43-Jährige Afrikanerin. Damit schlug sie die Brücke zwischen Privatwirtschaft und Non-Profit-Organisationen wie World Vision Schweiz. «Wir sind bei unserem Engagement auf die Expertise von erfahrenen NPOs angewiesen», stimmte Podiumsteilnehmerin Petra Heid zu. Als Leiterin Nachhaltigkeit & Produzentenunterstützung von Chocolats Halba (Divison von Coop) spricht sie aus eigener Erfahrung.

Die fünf Panelisten waren sich einig: Die Zukunft gehöre dem prosperierenden Afrika. Laut dem deutschen Journalisten und Co-Autoren von «Der Afrika-Boom», Andreas Sieren, werde der Kontinent in Europa immer noch nur als arm wahrgenommen. Tatsächlich bedeute ein Engagement in Afrika für Unternehmen heute aber auch, neue Märkte zu erschliessen und damit Wirtschaft und Gesellschaft stärken.

Um in Afrika eine nachhaltige Entwicklung zu erreichen, ist Bildung essentiell. Gleichzeitig braucht es Partnerschaften zwischen Privatwirtschaft und NPOs, die ihre Erfahrungen und Kompetenzen einbringen und gegenseitig ergänzen können.