Moskitos infizieren Millionen von Menschen mit Malaria – eine Krankheit, an der alle zwei Minuten ein Kind stirbt. Die meisten dieser Todesfälle ereignen sich in den ärmsten Ländern mit den schwächsten Gesundheitssystemen. In den letzten 20 Jahren wurde viel in die Prävention und Behandlung von Malaria investiert, wodurch über 7.6 Millionen Malaria-Tode verhindert werden konnten. Die Fortschritte, die die Welt im Kampf gegen Malaria gemacht hat, gehören zu den grössten Erfolgsgeschichten der globalen Gesundheit. Aktuell sind diese Erfolge jedoch durch die Covid-19 Pandemie bedroht, da das Virus für die ohnehin schon fragilen Gesundheitssysteme in sub-Sahara Afrika eine zusätzliche Belastung darstellt. Die gute Nachricht ist, dass viele Länder Wege finden, wichtige Malariaprogramme trotz der Pandemie aufrechtzuerhalten und es im letzten Jahr weniger Ausfälle an Prävention und Behandlung gab, als befürchtet.

In dieser Episode spricht Carine Weiss mit Professor Christian Lengeler über seine Leidenschaft für die Malaria-Forschung und wie die aktuelle Pandemie die Prävention und Behandlung von Malaria beeinflusst.

Christian Lengeler
Professor Christian Lengeler ist Abteilungsleiter am Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut und Professor für Epidemiologie an der Universität Basel in der Schweiz. In den letzten 30 Jahren konzentrierte sich seine Forschungsarbeit auf die Epidemiologie und Kontrolle von Tropenkrankheiten, mit einem starken Fokus auf Malaria. Er arbeitete unter anderem an der Entwicklung von insektizidbehandelten Netzen (insecticide treated nets, ITN), als Mittel zur Malariakontrolle und ist seit 1999 an der Einrichtung und Umsetzung des nationalen ITN-Programms in Tansania beteiligt.

Lengeler ist Präsident der Swiss Malaria Group, eine Organisation, die Forschungsinstitutionen, öffentliche Einrichtungen, die Privatindustrie und die Zivilgesellschaft zusammenbringt, um das Schweizer Engagement im Kampf gegen Malaria zu stärken.

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