Menschen mit Behinderungen haben die gleichen allgemeinen Gesundheitsbedürfnisse wie alle anderen. Sie haben das Recht auf gleichen Zugang zu qualitativ hochwertigen Gesundheitsdienstleistungen, was jedoch in den meisten Ländern nicht der Fall ist. In vielen Fällen gibt es zwar Gesundheitsdienste, diese sind jedoch oft von schlechter Qualität. Menschen mit Behinderungen sehen sich beim Zugang zur benötigten Gesundheitsversorgung mit besonderen Hindernissen, vor allem mit Stigmatisierung und Diskriminierung durch das Gesundheitspersonal konfrontiert. Der Zugang zu Informationen ist ebenfalls, insbesondere für blinde und sehbehinderte Menschen problematisch. Menschen mit Behinderungen sind überdurchschnittlich von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffen, was sowohl die Wahrscheinlichkeit von Krankheiten erhöht, als auch einen schlechteren Zugangs zur Gesundheitsversorgung bedeutet.

In dieser Folge spricht Carine Weiss mit José Viera über Stigmatisierung und gesellschaftliche Tabus gegenüber Menschen mit Behinderungen und deren Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung. Wir sprechen über die vielfältigen und sich überschneidenden Formen der Diskriminierung, die Menschen mit Behinderungen einem grösseren Risiko aussetzen, dass ihre Gesundheitsbedürfnisse unerfüllt bleiben. Darüber hinaus berichtet José Viera über die Arbeit der World Blind Union (WBU), einer globalen Organisation, die die geschätzten 253 Millionen blinden und sehbehinderten Menschen weltweit vertritt.

Transcript of the Podcast Season on Disability Inclusive Development - Episode 3

José Viera
José Viera ist seit April 2018 Geschäftsführer der World Blind Union (WBU). Er ist auch der ständige Vertreter der Interessengruppe der Menschen mit Behinderungen. Zuvor war er zwei Jahre lang WBU-Berater für Menschenrechtspolitik und unterstützte mehr als 100 verschiedene nationale Blindenverbände bei der Lobbyarbeit zur Förderung eines inklusiven und produktiven Lebens von blinden Menschen.

Jose hat einen Master-Abschluss in Entwicklungsmanagement von der Universität Turin, Italien, und einen Bachelor-Abschluss in Internationale Beziehungen. Bevor er zur WBU kam, arbeitete er als Regionaldirektor des lateinamerikanischen Zentrums zur Förderung der Rechte von Menschen mit Behinderungen (Disability Rights Promotion International), einer globalen Initiative, die von der schwedischen Regierung finanziert wird und die wirtschaftlichen, sozialen und politischen Rechte von Menschen mit Behinderungen überwachen soll. Darüber hinaus war er als Berater für das Sekretariat des Ausschusses der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (CRPD) tätig. In den letzten 10 Jahren hat er außerdem in Teilzeit als außerordentlicher Professor der Abteilung für internationale Beziehungen an der Universität Siglo 21 in Cordoba, Argentinien, gearbeitet. Jose arbeitet im Büro von WBU Global in Toronto, Kanada.

Hören Sie den Podcast auch auf: