Anti-Gender-Bewegungen versuchen in erster Linie, politische Strategien und politische Entscheidungen mit dem Ziel zu beeinflussen, die Geschlechterrechte, sexuellen Rechte und Menschenrechtsansprüche der Bürger zu behindern, zu kriminalisieren oder einzuschränken. Sie sind Teil einer breiten Bewegung, in der sich Gruppen zusammenfinden, die sich gegen Feminismus, LGBTI-Rechte, Geschlechtergleichstellung sowie gegen Verhütung, Abtreibung und umfassende Sexualerziehung wenden.

In dieser Folge spricht Carine Weiss mit Neil Datta darüber, wie wichtig es ist, die Organisation und die Strategien der Anti-Gender-Gruppen zu verstehen, damit Menschenrechtsverteidiger:innen wirksam auf die Bemühungen dieser Gruppen, die versuchen, die Rechte auf sexuelle und reproduktive Gesundheit zu untergraben, reagieren können. Um die Gleichstellung der Geschlechter zu erreichen, muss die Anti-Gender-Bewegung gestoppt werden.

Neil Datta
Neil Datta ist seit 2004 geschäftsführender Direktor des Europäischen Parlamentarischen Forums für sexuelle und reproduktive Rechte. Er gründete die Organisation mit einer ausgewählten Gruppe von Parlamentarier:innen und mit Unterstützung von IPPF im Jahr 2000. Er ist für ihr Wachstum bis zu ihrer heutigen Mitgliederzahl von über 30 parteiübergreifenden parlamentarischen Gruppen zu Bevölkerungs- und Entwicklungsfragen verantwortlich. Neil Datta verfügt über mehr als fünfzehn Jahre Erfahrung auf dem Gebiet des politischen Engagements für Bevölkerung und Entwicklung. In dieser Zeit hat er eingehende Untersuchungen zu «Anti-Choice-Aktivitäten» in Europa durchgeführt und 2018 einen Bericht veröffentlicht, der weiterhin weltweites Medienecho findet. Er hat einen Master-Abschluss in Europäischer Öffentlicher Verwaltung vom College of Europe in Brügge und einen Bachelor of Arts in Geschichte und Sprachen von der State University of New York in Binghamton. Neil Datta besitzt fünf Staatsangehörigkeiten und spricht Englisch und Französisch.

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