50 years Medicus Mundi Switzerland: The Changing Role of CSOs in International Health Cooperation and Global Health
Foto: Staatsarchiv Basel-Stadt, PA 940b B (1) 3044 & owen-cannon-6TLCSMj8zgE-unsplash // Montage: Joséphine Strebel für MMS

Vor dem Hintergrund der Dekolonisierungsdebatte wird die Rolle von CSOs (Civil Society Organizations) kritisch diskutiert. Die "Dekolonisierung der globalen Gesundheit" ist eine Bewegung, die sich gegen tief verwurzelte Dominanz- und Machtsysteme internationaler, meist westlicher Organisationen und Institutionen wendet. Die Kritik an letzteren verweist auf die kolonialen Ursprünge der Entwicklungszusammenarbeit, die die Ansätze, Strukturen und Praktiken bis heute prägen. Während viele Organisationen ihre Arbeit längst nicht mehr als "Hilfe", sondern als gleichberechtigte Zusammenarbeit mit ihren Partnern im Globalen Süden bezeichnen, basieren die Arbeitspraktiken noch zu oft auf Machtstrukturen, die Abhängigkeiten verewigen und die Entwicklung lokaler Kapazitäten verhindern. Viele Akteur:innen der Entwicklungszusammenarbeit im globalen Norden sehen sich selbst als neutral, was nicht nur eine Fiktion ist, sondern auch die Mentalität der "weißen Retter" und des "weißen Blicks" verstärkt, deren Wurzeln dem Kolonialismus entspringen.

Folglich ist die Dekolonisierungsdebatte in der internationalen Zusammenarbeit nicht einfach eine neue Debatte über Machtverhältnisse: Sie stellt entscheidende Fragen zu den Grundlagen des Entwicklungssektors und seiner Praktiken.

Die Dekolonisierungsdebatte verleiht der internationalen Zusammenarbeit im Allgemeinen und der globalen Gesundheit im Besonderen eine neue analytische Qualität. Es geht darum, eine Transformation des Sektors voranzutreiben, bei der es um nichts Geringeres geht, als unsere Legitimität für die Zukunft zu sichern.

In dem Maße, in dem Diskussionen über die ungleiche Machtdynamik im internationalen Entwicklungshilfesystem in den Mainstream eingedrungen sind, haben sich lokale Aktivist:innen zu Wort gemeldet. Sie kritisieren, dass Macht und Ressourcen in diesem System nach wie vor von Organisationen, die überwiegend im globalen Norden angesiedelt sind, dominiert werden.

In diesem Jahr wird sich das MMS-Symposium auf folgende Themen konzentrieren:

  • Verstehen, wie CSOs in der internationalen Gesundheitszusammenarbeit und in der globalen Gesundheit wahrgenommen werden und wie sich ihre Rolle seit der Gründung von Medicus Mundi Schweiz verändert hat.
  • Lernen, wie Akteure der internationalen Gesundheitszusammenarbeit auf die aktuelle Dynamik reagieren können.
  • Diskussion und Austausch über die Auswirkungen in diesem veränderten Umfeld.

Das Symposium ist Teil einer Langzeit-Kooperationsvereinbarung mit der Schweizerischen Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA

Datum und Uhrzeit

2. November 2023; 9:00 – 16:30 Uhr

Konferenzort:

Volkshaus Basel
Rebgasse 12-14
4058 Basel
Website

Sprachen

Englisch

Weitere Informationen

Carine Weiss, Netzwerk Medicus Mundi Schweiz
Tel: +41 (0) 61 383 10 12

Kosten:

  • Normalpreis: CHF 170
  • MMS Mitglieder: CHF 80
  • In Ausbildung: gratis

Kosten ONLINE Teilnahme

  • Normalpreis: CHF 170
  • MMS Mitglieder: CHF 80
  • In Ausbildung: CHF 50
  • Personen aus LMIC: gratis

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