Viele Wege führen zu Gesundheit: Projekte schweizerischer Organisationen

Reboisements communautaires - les bases pour la santé

Von Felix Küchler

Mit Aufforstungen wird die Lebensgrundlage der Bevölkerung im Sahelgebiet im Norden Benins nachhaltig verbessert. Bäume schützen vor Erosion und geben Erträge in Form von Früchten oder Nüssen. Manche Blätter können als Viehfutter verwendet werden oder machen den Boden fruchtbar.

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Die Bauern, die Bäume pflanzen und unterhalten wollen, werden vom Projekt unterstützt. Sie bestimmen selbst, welche Baumsorten und welche Anzahl sie aufforsten wollen. Am häufigsten wird der Cashew-Nussbaum gewählt, denn er bringt schon nach drei Jahren die ersten Erträge. Die Anzahl Baumschulen wuchs in den letzten Jahren von zwei auf über zwanzig. Motivierte Bauern werden von den Projektmitarbeitern zu Baumschulleitern ausgebildet und pflegen die heranwachsenden Bäumchen während der Trockenzeit. Dies bedingt zweimal ausgiebiges Giessen pro Tag.

Zu Beginn der Regenzeit verkaufen die Baumschulen die Pflanzen zu einem günstigen Preis an die Bauern. Das Projekt unterstützt die Baumschulen mit Material, subventioniert den Preis der Bäumchen und leitet die Bauern beim Pflanzen an. Meist wird in verbrauchte Felder gepflanzt (agro-foresterie). Diese Aufforstungen kommen verbesserten Bracheflächen gleich. Zunehmend sollen auch einheimische Baumarten gepflanzt werden. Der Nutzen von Aufforstungen für die Bevölkerung ist mannigfach: Schutz vor Erosion und Verwüstung, Holz, Nüsse, Früchte, Rinden für Phythotherapeutika, Blätter als Viehfutter, Zurückhalten des Regenwassers, Schutz vor Überschwemmungen etc.

Das Projekt stand bis Ende 2002 unter der Leitung einer afrikaerfahrenen Schweizer Biologin. Jetzt setzt eine beninische Equipe die Aktivitäten fort. In drei Jahren wurden über 50'000 Bäume gepflanzt. Insgesamt beliefen sich die Ausgaben auf CHF 120'000.- GeldgeberInnen sind die FSSM, verschiedene Partnerorganisationen, Gemeinden und Vereine sowie ein privater Spenderkreis.

Dieses Projekt erfüllt folgende Kriterien:

  • Es wird von der Bevölkerung gewünscht (Bedürfnis) und benötigt (Bedarf).
  • Es wird weitestgehend von der Zielgruppe selbst organisiert und getragen.
  • Es ist werteneutral: die Stärkung der Lebensgrundlage und der ökonomischen Basis ermöglicht der Zielgruppe, die Erträge dann dort zu investieren, wo sie es selbst wollen, zum Beispiel in Gesundheit, Bildung, Wasser, Kommunikation oder in Werte, die ihrer Kultur und ihren Prioritäten entsprechen.
  • Es wird nur angepasste, lokal vorhandene Technologie eingesetzt.
  • Es kann ohne “Expatriates” weitergeführt werden.
  • Der Aufwand für Management und Organisation ist minimal.

Land, Region: Bénin, Atacora
Sektor: Aufforstungen
Zeitraum/Projektphase: 1999 bis 2002
Schweizerische Organisation: Fondation Suisse pour la Santé Mondiale
Website Organisation: www.medicusmundi.ch/fssm.htm
Kontakt: Dreijahresbericht erhältlich bei: info@newTree.ch

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