HIV/Aids: 46 Antworten auf eine globale Herausforderung

Aidswaisenprojekt in Uganda

Von Rao Satapati

Lesezeit 2 min.

Uganda ist eines der von Aids am meisten betroffenen Länder Afrikas. Es leben dort mehr als zwei Millionen Aidswaisen, und die Zahl nimmt jeden Tag zu. Die Regierung konzentriert sich auf Aufklärung und Prävention. Ein Konzept zur gleichzeitigen Betreuung der Aidswaisen fehlt. CO-OPERAID engagiert sich seit 1981 im Rahmen eines Patenschaftsprogramms in Uganda für Aidswaisen und führt seit 1999 spezielle Projekte zugunsten von Aidswaisen durch.

Das Projektgebiet befindet sich im Distrikt Rakai im Süden des Landes nahe der tansanischen Grenze. Das Hauptziel des Projektes ist die Integration der Aidswaisen in ihren Wohngemeinden. CO-OPERAID hat einen multisektoriellen Ansatz entwickelt, weil Aids nicht nur ein Gesundheitsproblem ist. Daher geht es im Aidswaisenprojekt um soziale, präventive, erzieherische, berufliche, ökonomische und menschenrechtliche Aspekte.

Psychosoziale Beratung und Begleitung: In Zusammenarbeit mit terre des hommes schweiz hat CO-OPERAID für die Projektverantwortlichen Ausbildungsseminare über psychosoziale Beratung und Begleitung angeboten. Die Auswirkungen sind sehr positiv. Die Erwachsenen sind sensibilisiert worden, rücksichtsvoll mit den Waisenkindern umzugehen.

Ermöglichung des Schulbesuchs: CO-OPERAID strebt an, allen Kindern den zeitlich vollumfänglichen Besuch der Schule zu ermöglichen. Die schulischen Fördermassnahmen umfassen die Lieferung von Schulmaterial und Uniformen sowie das Angebot einer zweckmässigen Infrastruktur.

Vermittlung von Lebens- und Berufsfertigkeiten: Die Aidswaisen werden von Frauen aus den Frauengruppen darin unterrichtet, ihren Haushalt selbständig zu führen. Für Berufe wie Schreiner, Schneider, Fischer oder Fahrradmechaniker sind den Schulen Lehrwerkstätten angeschlossen. In schuleigenen Projekten lernen die Kinder, das Land zu bewirtschaften. Das Interesse ist enorm, und viele erwerbslose Jugendliche und ehemalige Schüler und Schülerinnen benützen das Angebot ebenfalls.

Förderung von Selbständigkeit und Selbstvertrauen durch Mikrokreditprogramme: Bisher erhielten 934 Familien, darunter auch Kinderhaushalte, Mikrokredite zur Bestreitung ihres Lebensunterhaltes. Ziegen-, Rinder- und Schweinezucht, Gemüse- und Bananenanbau sowie Kioske wurden finanziert.

Zusammenarbeit mit Frauen- und Jugendgruppen: Mehr als 26 Frauen- und 7 Jugendgruppen mit durchschnittlich 15 Mitgliedern stehen ca. 2’500 Aidswaisen mit Rat und Tat zur Seite, übernehmen die Rolle der Pflegeeltern freiwillig und ergänzen die Arbeit der Schulen und ProjektmitarbeiterInnen in den Gemeinden.

Bau von Wohnhäusern: Vielen Waisenkindern fehlen die Mittel und Kenntnisse zur Reparatur oder zum Bau neuer Wohnhäuser. Die Stiftung AIDS & KIND stellte CO-OPERAID Mittel zur Verfügung, um 150 Familien zu helfen. Die Familien beteiligen sich mit Eigenleistungen an den Baukosten.

Integration der Aidswaisen in die bestehenden Dorfgemeinschaften: Bisher erhielten über 13'500 Personen durch das Projekt direkte und indirekte Hilfe. Die Aidswaisen haben Zuversicht und Hoffnung gewonnen, in Zukunft ihren Lebensunterhalt in ihren angestammten Dörfern verdienen zu können.

Schweizerische Organisation(en)

CO-OPERAID, in Zusammenarbeit mit:
Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA, Kanton Zürich, Kanton Basel-Stadt, Kanton Aargau, Kanton Appenzell Ausserrhoden, Gemeinde Küsnacht, Gemeinde Baar, Kanton Graubünden, terre des hommes schweiz und Stiftung AIDS & KIND

Partnerorganisation(en)

Reach the Child (RTC), Kampala, Uganda

Stichwörter

Psychosoziale Beratung und Begleitung
Menschenrechte und Integration von Kranken in die Gemeinschaft
integrierte, transversale Ansätze
Kinder und Waisen

Land, Region

Uganda

Zeitraum

Wird weitergeführt

Kontakt

CO-OPERAID, Kornhausstr. 49, Postfach 152, 8042 Zürich
Tel. 01 363 57 87, co-operaid@bluewin.ch, www.co-operaid.ch

Publikationen

 

Afrika