HIV/Aids: 46 Antworten auf eine globale Herausforderung

Ausbildung von Aidswaisen

Von Esther Bodenmann

Lesezeit 2 min.

Hintergrund: Die Provinz Kagera liegt im äussersten Nordwesten von Tansania am Viktoria-See und grenzt an Uganda. Im Jahr 1983 traten in Kagera die ersten 3 Aidsfälle in Tansania auf. In den 80er-Jahren war das Phänomen völlig neu, die Gegenmassnahmen kaum bekannt und die Bevölkerung sehr unwissend. So breitete sich die Plage bei hohen Wachstumsraten der Ansteckung rasant aus.

Doch in der letzten Zeit konnte die Ausbreitung von HIV/Aids-Fällen mit verschiedenen Massnahmen reduziert und die Unwissenheit und Vorurteile weitgehend abgebaut werden. Die Ansteckungsrate ist nun rückläufig, doch werden die Folgen der Pandemie wohl noch weitere 20 Jahre spürbar sein: Die aktive Bevölkerung stirbt weg und hinterlässt Waisen, die in den darauffolgenden Jahren dringend der Unterstützung bedürfen. Dazu reichen die Kräfte und Ressourcen der überlebenden Verwandten oder Nachbarn keineswegs aus.

World Vision ist seit etwa 12 Jahren in diesem Gebiet aktiv. Das Rückgrat der HIV/Aids-Arbeit sind die sog. „Community Counsellors“. In jedem Dorf wurden mehrere Personen rekrutiert, welche sich ausbilden lassen und dann verschiedene Aufgaben in ihrem engeren Umfeld übernehmen:

  • Aufklärung der Bevölkerung (Infizierte oder durch Verwandte Betroffene)
  • Hausbesuche und Pflege von Patienten
  • Praktische und materielle Unterstützung der betroffenen Familien
  • Psychosoziale Betreuung von Patienten und deren Familien
  • Förderung und Unterstützung der Waisen

Situation der Kinder: Besonders schwierig ist die Situation der Kinder. Erkranken die Eltern (insbesondere, wenn nur noch ein Elternteil lebt), bleiben sie der Schule fern, um zu helfen. Dennoch reichen weder Kräfte noch Wissen aus, um den Haushalt erfolgreich weiterzuführen. Sind weder Verwandte noch Nachbarn in der Lage einzugreifen, wird die Situation recht hoffnungslos: Sie verpassen den schulischen Anschluss, haben psycho-soziale Schwierigkeiten, verfügen über keine Einkommensquelle, sorgen sich um jüngere Geschwister usw.

Projektziel: Unterstützung von Aidswaisen, damit sie die Primarschule besuchen und einen Beruf erlernen können, um selbstständig zu werden und längerfristig ein genügendes Einkommen zu haben.

Massnahmen:

  • Schulbesuch ermöglichen, durch die Finanzierung der notwendigen Schuluniformen, Schulbücher sowie des Verbrauchsmaterials wie Hefte, Stifte usw.
  • Ausbildungskurse in Gruppen für Jugendliche sowie Grundausstattung in den Berufen Gartenbau und Landwirtschaft, Schreinerarbeiten und Nähen.
  • Unterstützung von Kinder-Haushalten durch Lebensmittel, Haushaltartikel sowie psychosoziale Betreuung

Schweizerische Organisation(en)

World Vision Schweiz

Partnerorganisation(en)

World Vision Tansania

Stichwörter

Prävention und Gesundheitsförderung
Behandlung und Pflege
Menschenrechte und Integration von Kranken in die Gemeinschaft
Förderung von Selbsthilfeorganisationen
Kinder und Waisen

Land, Region

Tansania, Kagera

Zeitraum

unbeschränkt, seit 1993

Kontakt

Esther Bodenmann, Programmverantwortliche, World Vision Schweiz
Kriesbachstr. 30, 8600 Dübendorf
Tel. 01 802 30 28; e.bodenmann@worldvision.ch, www.worldvision.ch

Publikationen

 

Afrika