Von Thomas Schwarz
Hintergrund: Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern kennt die Schweiz bis heute keine repräsentative Vernetzung der im Bereich HIV/Aids und internationale Zusammenarbeit tätigen Organisationen. Es bestehen zwar einzelne Austauscherfahrungen; eine Vernetzung, welche in der Lage ist, die Synergien unter den schweizerischen Akteuren zu fördern sowie Erfahrungen und Wissen unter allen betroffenen Akteuren der internationalen Zusammenarbeit auszutauschen, besteht jedoch nicht. Das vorliegende Projekt einer “Fachplattform HIV/Aids und internationale Zusammenarbeit” will diese Lücke schliessen.
Die Initiative zum Projekt: Innerhalb des Netzwerks Medicus Mundi Schweiz (MMS) wurde das Defizit der Vernetzung zur Thematik erkannt, insbesondere auch über den Kreis der MMS-Mitglieder hinaus. Deshalb beschloss der Vorstand von MMS, die Möglichkeit und die Bedingungen der Bildung einer Fachplattform HIV/Aids und internationale Zusammenarbeit abzuklären. Nachdem eine Machbarkeitsstudie zu einer positiven Einschätzung kam und die Bildung einer unabhängigen Fachplattform empfahl, lud MMS interessierte Organisationen zur Bildung einer Projektplanungsgruppe ein. Diese zeichnet für die Ausarbeitung des Projektes verantwortlich.
Zielsetzungen: Generelles Ziel des Projektes ist es, eine schweizerische Fachplattform für HIV/Aids und internationale Zusammenarbeit zu schaffen. Diese soll nicht nur auf medizinische Zusammenarbeit spezialisierte Organisationen und Institutionen, sondern im Sinne eines multisektoriellen Ansatzes breit die von der Problematik HIV/Aids und internationale Zusammenarbeit betroffenen Akteure einschliessen. Die Fachplattform soll es ermöglichen, die Synergien unter den schweizerischen Akteuren bezüglich der Thematik HIV/Aids zu nutzen, vorhandenes Wissen in die Arbeit dieser Organisationen einzubringen (knowledge based approach fördern) und ihre Kompetenzen und Kapazitäten im Bereich HIV/Aids und internationale Zusammenarbeit zu stärken.
Im Detail hat die Plattform folgende Zielsetzungen:
1. Transparenz herstellen über Aktivitäten im Bereich “HIV/Aids und internationale Zusammenarbeit”
2. Austausch von Erfahrungen ermöglichen, Aufarbeitung von Erfahrungen
3. Aufbereitete und gut zugängliche Information bereit stellen
4. Präsenz und Auswertung internationaler Fachtagungen garantieren
5. Eine Plattform für Allianzen bereitstellen
6. Gemeinsame Positionen definieren
7. Lobbying gegenüber öffentlichen Stellen
8. Advocacy zugunsten der Thematik (breite EZA-Öffentlichkeit; Industrie)
9. Sensibilisierung der breiteren Öffentlichkeit
In der ersten Phase der Konstituierung und Konsolidierung der Fachplattform werden vor allem die Zielsetzungen 1 bis 5 im Vordergrund stehen.
Instrumente der Fachplattform:
1. Plenarversammlung
2. Elektronische Weitergabe von Information
3. Arbeitsgruppen
4. Graduelle Beteiligung
Finanzierung und Umsetzungsstand: Die Mitgliedorganisationen leisten einen Eigenbeitrag an die Fachplattform. Dieser besteht aus der Zurverfügungstellung eigener Kapazitäten und/oder einem Mitgliedschaftsbeitrag. Die Eigenleistungen sollen ca. 2/5 des gesamten Aufwands decken. Für die Deckung der verbleibenden Kosten stellte die Fachplattform einen Finanzierungsantrag an die DEZA und an die EKAF (Eidgenössische Kommission für Aids-Fragen).
Es ist vorgesehen, die Fachplattform nach der Klärung der Finanzierung im ersten Quartal des Jahres 2003 zu gründen. Projektphase: 2003 – 2005.
Schweizerische Organisation(en) | Initiantin des Projekts: |
Partnerorganisation(en) |
|
Stichwörter | Grundlagenarbeit und Vernetzung |
Land, Region | Schweiz |
Zeitraum | 2003-2005 |
Kontakt | Vreni Wenger, Bereichsleiterin Internationale Zusammenarbeit Jan Suter, Leiter Fachstelle Internationales Thomas Schwarz, Geschäftsführer |
Publikationen | Die Projektunterlagen können beim Netzwerk Medicus Mundi Schweiz angefordert werden |