03.12.2019

Medienmitteilung der Swiss Malaria Group

WHO-Weltmalariabericht: Zunehmendes Risiko für die Ärmsten und Verwundbarsten an Malaria zu sterben

Swiss Malaria Group (SMG) Basel / Genf (4. Dezember 2019) - Die Swiss Malaria Group, das Schweizer Netzwerk für eine Welt ohne Malaria, kommentiert den heute erscheinenden Weltmalariabericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO): Malaria ist zunehmend eine Krankheit der Armut und der sozialen Ungleichheit. Die Ärmsten und Verwundbarsten leben mit dem höchsten Risiko an einem Mückenstich zu sterben. 2018 gab es weltweit 228 Millionen Malariafälle im Vergleich zu 231 Millionen im 2017. 405‘000 Menschen starben 2018 an Malaria, 416‘000 waren es 2017. Die Sterberate und Fallzahlen gehen somit leicht zurück, der Fortschritt ist jedoch verlangsamt. Weiterhin trifft Malaria Schwangere und Kinder in Afrika am härtesten.

Fokus auf Schwangere und Kinder

Am härtesten betroffen von der Infektionskrankheit sind Schwangere und Kinder unter 5 Jahren (67% der Malariatodesfälle) in der südlichen Sub-Sahara. Letztes Jahr wurden in dieser Weltgegend 11 Millionen Schwangere mit Malaria infiziert, dies entspricht 29% aller Schwangerschaften. 900,000 Kinder in 38 afrikanischen Ländern wurden mit einem niedrigen Geburtsgewicht geboren, ausgelöst durch Malaria in der Schwangerschaft.  Die WHO sieht die Notwendigkeit, die am meisten Gefährdeten zu priorisieren, um die Gesundheit der Mütter und das Überleben der Kinder zu verbessern. Carole Küng, Geschäftsleiterin der Swiss Malaria Group, unterstreicht: „Malariabekämpfung kann den Teufelskreislauf von extremer Armut durchbrechen in dem Menschen gesund bleiben, arbeiten und Kinder zur Schule können“.

Zusammenarbeit auf weltweiter Ebene unerlässlich

Malaria macht nicht an der Landesgrenze halt. Um diese Krankheit zu besiegen, braucht es ein starkes, weltweites Engagement. Der Kampf gegen Malaria ist die grösste Erfolgsgeschichte im Bereich der öffentlichen Gesundheit  des 21. Jahrhunderts. In den letzten zwei Jahrzehnten ist die Sterberate durch Malaria weltweit um 60% gesunken. Doch stagnieren die Mittel zur Finanzierung und somit auch der Fortschritt.  Zwar kamen auf der diesjährigen Geberkonferenz des Globalen Fonds insgesamt 14 Milliarden von Ländern und Organisationen zusammen, welche ermöglichen sollen 16 Millionen Menschenleben zu retten und 234 Millionen Infektionen abzuwenden. Jedoch braucht es für eine Welt ohne Malaria noch viel mehr Engagement und Ausdauer.

Malariakompetenzzentrum Schweiz

Die Schweiz spielt eine zentrale Rolle in der Malariabekämpfung. Schweizer Partnerschaften aus Industrie, Forschung und öffentlicher Hand arbeiten an dringend benötigten Medikamenten, Diagnostika, Schädlingsbekämpfungs- und Präventionsmethoden. Nichtregierungsorganisationen beugen die Krankheit vor Ort vor und ermöglichen den Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen unter Einbringung langjähriger Schweizer Kompetenz. Gesundheit ist das wichtigste Exportgut der Schweiz und muss für alle zugänglich gemacht werden, auch für die Ärmsten und Schwächsten. Ein langfristig ausgerichteter Einsatz gegen Malaria gehört zu den effizientesten Investitionen in die globale Gesundheit und Entwicklung. (Foto: David O’Dwyer für Swiss Malaria Group)