MMS Nachrichten vom 09.06.2015

Die Debatten an der Weltgesundheitsversammlung 2015 waren geprägt durch die Folgen der unbewältigten Ebola-Epidemie.

Und wieder ist eine Weltgesundheitsversammlung der WHO Geschichte. Man ist geneigt von einem alljährlichen Ritual mit dem alljährlichen Gerede zu sprechen. Dies würde aber der Bedeutung der Weltgesundheitsorganisation als einzig demokratisch legitimierte, für die globale Gesundheitspolitik normsetzende Kraft nicht gerecht. Parlamentarische Prozesse sind immer wieder mühsam – sei es auf lokaler, nationaler und eben auch internationaler Ebene. Doch sind sie der Weg, um einigermassen tragfähige Lösungen für die Herausforderungen der Zeit zu finden.

„Es ist anders, in diesem Jahr,“ meinte ein zivilgesellschaftlicher Vertreter, der nun schon einige Jahre nach Genf reist. Ebola habe die Debatten an der Weltgesundheitsversammlung verändert. Der Schrecken darüber, dass eine Epidemie innerhalb kurzer Zeit, Gesundheitssysteme zum Einsturz bringen kann und damit gleich noch zu einer internationalen Bedrohung wird, sitzt den Delegierten in den Knochen. Und das Wissen, dass es gerade in einer solchen Situation eine Institution wie die WHO bräuchte, die schnell und angemessen reagieren kann, ist plötzlich unbestritten. Ebenso tief sitzt die Verzweiflung darüber, dass die WHO gerade in dieser Funktion versagt hat.

Eine Expertengruppe der WHO zieht einen klaren Schluss aus dem Unvermögen der WHO in der Bewältigung der Epidemie: «Es ist jetzt der historische Moment gekommen, an dem Weltpolitiker der WHO neue Relevanz verleihen und sie in die Lage versetzen müssen, die Führungsrolle im globalen Gesundheitswesen auszufüllen.» (zitiert nach SDA). Bleibt zu hoffen, dass diese Analyse in der Tat breit getragen wird.

Unabhängigkeit der WHO sicherstellen

Eine erste Möglichkeit die WHO zu stärken, hatten die Mitglieder bei der Diskussion des Budgets. Die WHO hatte beantragt, die frei zur Verfügung stehenden Mittel zu erhöhen. Dies ist eine zentrale Voraussetzung, damit die WHO in Zukunft flexibel und schnell auf Gesundheitskrisen zu reagieren. Die Delegierten haben dem zugestimmt – insgesamt bleiben die ungebundenen Beiträge nach wie vor viel zu gering, um grundsätzlich an der Problematik etwas zu ändern.

Zur Funktionsfähigkeit der WHO gehört auch, dass sie frei von wirtschaftlichen Interessen arbeiten kann. Ein Konzept zur Mitarbeit von wichtigen Stakeholdern, wie NGOs, Wissenschaft und Industrie ist aber auf harsche Kritik insbesondere seitens der Zivilgesellschaft getroffen. Unser internationales Netzwerk Medicus Mundi International hat hier eine führende Rolle gespielt. Das Konzept ist nach wie vor an verschiedenen Stellen so unklar, dass befürchtet werden muss, dass am Schluss Tabak- und Nahrungsmittelindustrie direkt Einfluss auf Entscheidungsprozesse nehmen können. Einig waren sich die Mitgliedländern immerhin in so weit, dass das Konzept noch einiges an Verbesserung bedarf, weshalb es nun erst in einem Jahr verabschiedet werden kann.

Martin Leschhorn Strebel
Netzwerk Medicus Mundi Schweiz

Gesundheit und mehr: Berichte, Denkanstösse, Werkzeuge

29.05.2015 – Global Health Media

Videos to train health workers worldwide

Videos to train health workers worldwide
29.05.2015 – Global Health Media

Videos to train health workers worldwide

A range of videos has been created to train health workers and to serve communities around the world. The video series cover critical topics in global health such as newborn health, childbirth, breastfeeding, Cholera etc.

12.05.2015

Experts demand for a new funding model for the development of drugs and vaccines for diseases of poverty

A Global Biomedical R&D Fund and Mechanism for Innovations of Public Health Importance

Experts demand for a new funding model for the development of drugs and vaccines for diseases of poverty
12.05.2015

Experts demand for a new funding model for the development of drugs and vaccines for diseases of poverty

A Global Biomedical R&D Fund and Mechanism for Innovations of Public Health Importance

The Ebola crisis in West Africa showed the inability of the Western world to respond rapidly to epidemics and health crises. In the journal PLoS Medicine renowned health experts including Prof. Marcel Tanner from the Swiss Tropical and Public Health Institute (Swiss TPH) plead for a new global funding model to accelerate the development of new drugs against poverty diseases (Photo: Jean-Pierre Zellweger).

08.06.2015 – aidsfocus.ch/MMS

Video about the highlights of this years aidsfocus.ch conference

HIV/AIDS and vulnerable groups - No one left behind

08.06.2015 – aidsfocus.ch/MMS

Video about the highlights of this years aidsfocus.ch conference

HIV/AIDS and vulnerable groups - No one left behind

This year’s annual aidsfocus conference focused on vulnerable groups such as sex workers, disabled people, gay and lesbians; migrants and prisoners. A video documents some of the highlight of it.

29.05.2015 – aidsfocus.ch

Documentation of the aidsfocus.ch conference 2015

HIV/AIDS and vulnerable groups - No one left behind!

Documentation of the aidsfocus.ch conference 2015
29.05.2015 – aidsfocus.ch

Documentation of the aidsfocus.ch conference 2015

HIV/AIDS and vulnerable groups - No one left behind!

“We’ve seen a growth of experience, in political commitment, and in the mobilisation of civil societies and community activism. But the gap between those achievements and ending the epidemic is still too wide. People are still left behind”, says Sally Smith from UNAIDS at the 14th aidsfocus.ch conference on 7th May 2015 in Bern.

Veranstaltungen

Stellenausschreibungen

08.06.2015 – Handicap International

Responsable du Domaine Prévention et Santé

Offre d'emploie de Handicap International

Responsable du Domaine Prévention et Santé
08.06.2015 – Handicap International

Responsable du Domaine Prévention et Santé

Offre d'emploie de Handicap International

Le poste de Responsable du Domaine Prévention et Santé est à pourvoir suite au départ fin août de la titulaire du poste.Il est directement rattaché au Directeur des Ressources Techniques, avec les responsabilités suivantes: Vous déployez la vision stratégique et technique en matière de Prévention et Santé, en termes de prévention primaire des déficiences et gestion des maladies chroniques et invalidantes et vous contribuez à la dynamique de l’équipe Prévention et Santé.

04.06.2015 – terre des hommes schweiz

ProgrammkoordinatorIn und FundraiserIn institutionelle Geldgeber 80%

Stellenausschreibung terre des hommes schweiz

ProgrammkoordinatorIn und FundraiserIn institutionelle Geldgeber 80%
04.06.2015 – terre des hommes schweiz

ProgrammkoordinatorIn und FundraiserIn institutionelle Geldgeber 80%

Stellenausschreibung terre des hommes schweiz

erre des hommes schweiz setzt sich seit über 50 Jahren gemeinsam mit nationalen und internationalen PartnerInnen für eine gerechtere Welt ein und arbeitet mit Jugendlichen in Afrika, Lateinamerika und der Schweiz zusammen. Wir suchen im Rahmen einer Stellvertretung per sofort oder nach Vereinbarung eine/n ProgrammkoordinatorIn und FundraiserIn institutionelle Geldgeber. (pdf)

Die Nachrichten

08.06.2015 – MMS

Jahresbericht 2014 des Netzwerks Medicus Mundi Schweiz

Jahresbericht 2014 des Netzwerks Medicus Mundi Schweiz
08.06.2015 – MMS

Jahresbericht 2014 des Netzwerks Medicus Mundi Schweiz

Das Netzwerk Medicus Mundi Schweiz blickt auf ein ereignisreiches Jahr mit einigen Änderungen auf der Geschäftsstelle zurück. Daneben hat uns aber auch eine Volksinitiative ziemlich auf Trab gehalten.

08.06.2015 – FAIRMED

Mehr Aufmerksamkeit für vernachlässigte Tropenkrankheiten

FAIRMED Benefizveranstaltung

Mehr Aufmerksamkeit für vernachlässigte Tropenkrankheiten
08.06.2015 – FAIRMED

Mehr Aufmerksamkeit für vernachlässigte Tropenkrankheiten

FAIRMED Benefizveranstaltung

FAIRMED hat am 6. Mai 2015 in Bern eine Benefizveranstaltung zugunsten von vernachlässigten Tropenkrankheiten in Kamerun durchgeführt. Im ersten Teil der Veranstaltung wurde darüber diskutiert, wie eine wirkungsvolle Bekämpfung von Vernachlässigten Tropenkrankheiten möglich wäre. «Die vernachlässigten Tropenkrankheiten sind in der Schweiz auch ein vernachlässigtes Thema», sagte Jürg Utzinger, angehender Direktor des Schweizerischen Tropen- und Public Health-Instituts in der dem Konzert vorangegangen Diskussionsrunde zum Thema «Vernachlässigte Tropenkrankheiten – aus den Augen, aus dem Sinn?». Teilnehmer waren auch FAIRMED-Geschäftsleiter René Stäheli und Alexander Schulze von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA. Alle drei Diskussionsteilnehmer waren sich einig: 1,5 Milliarden Menschen, die an einer oder mehreren dieser Krankheiten leiden, zu vernachlässigen, ist ein Verstoss gegen die Menschenrechte. Der Kampf gegen die Vernachlässigten Tropenkrankheiten müsse bis zum Schluss geführt werden. Mindestens genauso wichtig wie der medizinische Aspekt in diesem Kampf - so das Fazit - seien dabei die Betroffenen und deren Lebenswelten.

08.06.2015 – CBM Schweiz

Anlaufstellen für Menschen mit Behinderung

Menschen mit Behinderungen besonders schutzbedürftig

Anlaufstellen für Menschen mit Behinderung
08.06.2015 – CBM Schweiz

Anlaufstellen für Menschen mit Behinderung

Menschen mit Behinderungen besonders schutzbedürftig

Nach den verheerenden Erdbeben in Nepal ist neben der Soforthilfe auch mittel- und langfristige Unterstützung nötig. Die Christoffel Blindenmission (CBM) arbeitet mit ihren nepalesischen Partnern auf Hochtouren, um den Erdbebenopfern zu helfen. Neben medizinisch-therapeutischen Einsätzen setzt sie sich für einen Wiederaufbau mit Einbezug der Menschen mit Behinderung ein.

13.05.2015 – FAIRMED

«Menschen mit Behinderungen sind die grösste marginalisierte Gruppe der Welt »

Seit einem Jahr ist die Behindertenkonvention für die Schweiz bindend

«Menschen mit Behinderungen sind die grösste marginalisierte Gruppe der Welt »
13.05.2015 – FAIRMED

«Menschen mit Behinderungen sind die grösste marginalisierte Gruppe der Welt »

Seit einem Jahr ist die Behindertenkonvention für die Schweiz bindend

Am Freitag, 15. Mai 2015 ist es ein Jahr her, dass die Schweiz der UNO-Konvention über die Rechte der Menschen mit Behinderungen beigetreten ist. Die Entwicklungsorganisation FAIRMED mit Sitz in Bern legt in ihren Gesundheitsprojekten einen besonderen Fokus auf die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Als ehemalige Leprahilfe hat die Organisation bereits vor Jahrzehnten die wichtigen sozialen Aspekte von Behinderungen erfasst – beispielsweise die Stigmatisierung von Leprakranken – und ihre Projekte weltweit auf soziale Entwicklungsmassnahmen aufgebaut. (Foto: FAIRMED-Projekt in Bankim, Kamerun)

Fokus: Weltgesundheitsversammlung 2015

26.05.2015 – WHO

World Health Assembly addresses immunization gaps

26.05.2015 – WHO

World Health Assembly addresses immunization gaps

Geneva, 25 May 2015 - "The Assembly agreed a resolution to improve access to sustainable supplies of affordable vaccines – a key issue for low- and middle-income countries aiming to extend immunization to the entire population. The resolution calls on WHO to coordinate efforts to address gaps in progress. It urges Member States to increase transparency around vaccine pricing and explore pooling the procurement of vaccines. Many countries expressed an urgent need for the resolution, saying that any delay in its adoption would lead to more children dying from vaccine-preventable diseases.

19.05.2015 – MMI

Defend the World Health Organization from corporate takeover

Civil Society Statement calling on delegates to the World Health Assembly to defend the integrity and independence of the World Health Organization

Defend the World Health Organization from corporate takeover
19.05.2015 – MMI

Defend the World Health Organization from corporate takeover

Civil Society Statement calling on delegates to the World Health Assembly to defend the integrity and independence of the World Health Organization

In a press conference several Civil Society Organisations called upon the delegates at the World Health Assembly currently taking place in Geneva to support WHO's Director General proposal for a 5% increase in assessed contributions. Furthermore they asked for a robust framework for engagement with non-state actors, to protect the Organization from improper influence. The Civil Society Organisations consider these two decisions as key for the strengthening of the WHO. (Photo: WHO/C. Black)

08.06.2015 – WHO

Report of the Ebola Interim Assessment Panel

Report of the Ebola Interim Assessment Panel
08.06.2015 – WHO

Report of the Ebola Interim Assessment Panel

The document contains preliminary report on all aspects of WHO’s response in the Ebola outbreak. WHO Member States will discuss the report at the sixty-eighth World Health Assembly. (pdf)

08.06.2015 – MMI

WHO Global Code of Practice - initial achievements and future challenges

Documentation of the civil society side event to the World Health Assembly

WHO Global Code of Practice - initial achievements and future challenges
08.06.2015 – MMI

WHO Global Code of Practice - initial achievements and future challenges

Documentation of the civil society side event to the World Health Assembly

The WHO Global Code of Practice (Code) on the International Recruitment of Health Personnel was adopted by the 63rd World Health Assembly on 21 May 2010. The 2010 WHA resolution requested the first review of the relevance and effectiveness of the Code be made during the World Health Assembly in May 2015. An expert advisory group (EAG) was convened to carry out the review and will submit its report to the WHA for consideration. The side event organized by MMI in cooperation with several civil society partners provided a good an opportunity to get insights and assessments from members of the EAG before the formal WHA debate. With over 120 participants and some inspiring statements, the side event was a strong and encouraging call for making the Code what we want it to be: a real instrument for change.