Es gibt nicht nur das globalisierte Gesundheitspersonal sondern auch die globalisierten Patientinnen und Patienten. Für den Augenlaser nach Istanbul, das neue Hüftgelenk nach Thailand und die In-vitro-Fertilisation nach Indien.
Spät ist auch die Schweizer Wirtschaft erwacht. Die Schweizer Aussenwirtschaftsförderung Osec möchte zusammen mit Schweiz Tourismus unser Gesundheitssystem in diesem globalen Markt besser platzieren. Um reiche Saudis und Russen, Ukrainer und Kasachen anzusprechen, haben sie den Verein Swiss Health gegründet. Davon sollen private und öffentliche Spitäler wie auch die Hotellerie profitieren. Letztlich sollen auch wir Krankenversicherten davon einen Nutzen haben: Die reichen, kranken Gäste ermöglichen weitere Investitionen in unserem Gesundheitssystem.
Win-win für alle? Braucht unser Gesundheitssystem die Unterstützung der Kundinnen und Kunden aus Ländern, die weiten Teilen der Bevölkerung keine qualitativ ausreichende Gesundheitsversorgung bieten können? Die Entwicklung ist aus dieser Perspektive fatal: Es findet eine Entsolidarisierung dieser Schichten mit dem eigenen Gesundheitssystem statt. Weshalb sollen sie über Steuern und/oder Versicherungsbeiträge die Entwicklung im eigenen Gesundheitssystem mittragen, wenn sie sich selbst jederzeit auf dem globalen Markt bedienen können?
Umgekehrt profitiert die Schweiz damit von der maroden Gesundheitsversorgung in jenen Ländern. Je schlechter, umso attraktiver der globale Markt. Ich spreche hier nicht von einem Randphänomen: Jährlich lassen sich 30'000 Patientinnen und Patienten für eine Milliarde Franken aus dem Ausland bereits in der Schweiz behandeln. Die 500'000 Hotelübernachtungen der mitreisenden Verwandten sind dabei noch nicht eingerechnet.
International wird diskutiert, wie sich die notwendigen finanziellen Mittel auftreiben lassen, um die gesundheitliche Situation der Ärmsten zu verbessern. Wie wäre es mit einer 10-Prozent-Solidaritätssteur auf den Medizintourismus, um damit auf die Stärkung der Gesundheitssysteme in den Entwicklungsländern hinzuwirken? Die Schweiz könnte so jährlich 100 Millionen Franken zusätzlich in Gesundheitsprojekte investieren.
Martin Leschhorn Strebel Mitglied der Geschäftsleitung
Quelle: Yvonne Staat: Kranke Gäste. Zeit-Online, 22.10.2009. http://www.zeit.de/2009/44/CH-Medizintourismus
Medizintourismus in Deutschland
"Das Geschäft deutscher Kliniken mit arabischen oder russischen Medizintouristen ist in Mode gekommen. Es birgt aber auch Risiken. Denn um den Ansprüchen der fremden Patienten zu genügen, muss kräftig investiert werden."
Medizintourismus in die Schweiz
"Die Schweiz hat den Medizintourismus als lukrative Einnahmequelle entdeckt – viel später als andere Länder."
A Lancet Report
"The medical tourism industry is growing fast, especially in emerging markets like India. The Confederation of Indian Industry predicts that India will see revenues of US$2 billion from medical tourism by 2012. Captivated by this economic potential, the Indian Government is actively courting international patients. Yet despite the industry's predicted growth of 30% in India, the country has not produced any national medical guidelines on this issue."
La Suisse en troisième position
"En Ukraine, la médecine suisse se place en 3ième position dans les préférences médicales des Ukrainiens. L'Israël et l'Allemagne occupent les deux premières places."
Bern, 10. Dezember 2010
IAMANEH Schweiz veranstaltet am 10. Dezember im Rahmen der internationalen Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ (siehe www.16tage.ch) einen Fachaustausch zum Thema "Psychosoziale Arbeit- aber wie? Lokale Ansätze in der Arbeit mit gewaltbetroffenen Frauen und Kindern im Süden ". Die Bedeutung der psychosozialen Dimension in Projekten der Entwicklungszusammenarbeit ist ein sehr aktuelles Thema. Aber: Was bedeutet psychosoziale Arbeit in den spezifischen Kontexten in den Ländern des Südens konkret, wie müssen die Ansätze an die kulturellen und sozialen Kontexte angepasst werden, und wo liegen die Schwierigkeiten? Nach einer Einführung ins Thema durch eine Fachperson werden Dr. Kadiatou Keita, Ärztin aus Mali, Dr. Irdèle Lubin, Professorin für Sozialarbeit aus Haiti, sowie eine weitere Fachperson zusammen mit dem Publikum diese Fragen diskutieren. Ort und Zeit: Changels GmbH in Bern, von 10-12.30h mit anschliessendem Stehlunch. Weitere Info: Tel. 061 205 60 85, mdimarco@iamaneh.ch
Basel, 9. November 2010
Gesundheit, Ernährung und Entwicklung sind aufs Engste miteinander verknüpft. Unter den Kindern, die unter 5 Jahre alt sind, sind in den Entwicklungsländern ein Drittel von ihrer Entwicklung her zurück geblieben. Grund dafür ist eine chronische Mangelernährung. Diese Kinder drohen früher zu sterben, da sie mit einfachen Infektionskrankheiten weniger gut zu recht kommen. Sie haben aber auch schlechtere wirtschaftliche Perspektiven, da ihre Schulleistungen oft mangelhaft bleiben. Das 9. Symposium des Netzwerks Medicus Mundi Schweiz diskutiert Erfahrungen und erfolgreicher Strategien, um nährstoffreiche Ernährung als Teil einer umfassenden Gesundheitsversorgung sicherzustellen.
Basel, 26. November 2010
"Sind lösungsorientierte und partizipative Arbeitsweisen ein Luxus in der Entwicklungszusammenarbeit? Oder sind sie vielmehr notwendig, um Nachhaltigkeit zu erreichen? Wieviel Verantwortung können, sollen und müssen Jugendliche in der Gesellschaft übernehmen? Wie können sie in gesellschaftliche Gestaltungsprozesse eingebunden werden? Mit diesen Fragen beschäftigen sich Fachleute und Jugendliche an der Tagung vom 26. November, die anlässlich des 50-jährigen Bestehens von terre des hommes schweiz stattfindet."
Basel, 3. Dezember 2010
Symposium der Novartis Stiftung für Nachhaltige Entwicklung: Wenn die acht Millenniums-Entwicklungsziele (MDGs) wie geplant bis 2015 erreicht werden sollten, würde die Armut weltweit halbiert, Millionen von Leben würden gerettet und Milliarden von Menschen hätten die Möglichkeit, von der globalen Wirtschaft zu profitieren. Heute, nachdem zwei Drittel der Frist abgelaufen ist, wird es Zeit, Bilanz zu ziehen und zu erörtern, was in den verbleibenden fünf Jahren zu tun ist. Um die Entwicklungsziele bis 2015 zu erreichen, braucht es mehr denn je eine neue Art der Zusammenarbeit, bei der verschiedene Stakeholder ihre Expertise, Erfahrung, Ressourcen und Netzwerke einbringen, um gemeinsam auf die Ziele hinzuarbeiten.
A Lancet Feature
"In recent years, tackling malaria has received a surge of attention, including increased resources that have led to a dramatic expansion of malaria control interventions and subsequent reductions in disease burden in some parts of the world. In the past 150 years the strategy to gradually eliminate malaria worldwide has shown remarkable progress. The Lancet puts malaria elimination under the microscope and examines the technical, operational, and financial challenges that confront malaria-eliminating countries."
"The need for improved palliative care in developing countries is great. Of 58 million people who die every year, 45 million die in developing countries. An estimated 60% (27 million) of these people in poor nations would benefit from palliative care, and this number is growing as chronic diseases such as cancer rise rapidly," writes Priya Shetty in The Lancet.
A WHO Discussion Paper
"This discussion paper brings together evidence and experience from around the world focusing on making health systems more gender responsive. The paper uses a framework that combines WHO's six building blocks for health systems and the primary health care reforms propounded in the World Health Report 2008 on primary health care. Furthermore, the paper provides examples of what has worked and how, and ends with an agenda for action to strengthen the work of policy-makers, their advisers and development partners as well as practitioners as they seek to integrate gender equality perspectives into health systems strengthening, including primary health care reforms."
Basic Principles of Community Research
"Community trials of interventions to address major global causes of illness and death are often located in low-resource settings, where research findings will be most directly applicable. Although investigators delegate research activities involving human subject contact to local field workers, they retain ultimate responsibility for human subject protection and scientific integrity. To train every cadre of field worker in research ethics requires simplified training guidelines that can be easily translated and adapted for use in a wide variety of settings and cultural frameworks, especially where field workers have limited formal education."
First WHO report on neglected tropical diseases
"Neglected tropical diseases thrive in impoverished settings and impair the lives of at least one billion people. This number can now be significantly reduced according to a report released by WHO today. According to WHO Director-General Dr Margaret Chan, "Existing interventions, including safe, simple and effective medicines, are having an impact."
Mögliche Entsendung zusätzlicher Gesundheitsfachleute
Die Cholera-Epidemie in Haiti breitet sich weiter aus. Das Rote Kreuz verteilt in den betroffenen Regionen sauberes Wasser, Jodtabletten und verstärkt die medizinische Hilfe.
Tagebuch auf SolidarMed-Facebookseite
"Der SolidarMed-Botschafter und Moderator reist vom 3. bis 10 November nach Tanzania ins Lugala-Spital, tief in den Ulanga-Distrikt. SolidarMed nutzt diese Reise um «Facebook-Freunde» zu gewinnen, die der Thematik noch nicht so nahe sind. Spätere Posts auf Facebook sollen helfen, diese Leute vermehrt für die Schwierigkeiten im südlichen Afrika zu sensibilisieren. Aus diesem Grund wird Nik Hartmann das Tagebuch nicht auf seiner, sondern auf der Facebookseite von SolidarMed führen. Mit vielen Worten und wo technisch möglich mit Bildern. Auf der SolidarMed-Seite kann man live mit dabei sein.«Fans» automatisch über Updates informiert."
Umfassender Ansatz von Enfants du Monde in Burkina Faso
Das Sahelland Burkina Faso ist eines der ärmsten Länder der Welt. Die Mütter- und Kindersterblichkeit ist sehr hoch. Gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium, der Weltgesundheitsorganisation, dem UN-Bevölkerungsfonds und anderen lokalen Organisationen unterstützt Enfants du Monde ein Gesundheitsprogramm, um das Leben von Tausenden von schwangeren Frauen, Müttern und Babys zu retten.
Überlebenshilfe im Umfang von 2.5 Mio Franken
Die Fluten vom letzten Sommer haben sich in den meisten Regionen zurückgebildet. Im Norden Pakistans bereitet man sich auf den Winter vor. In Charsadda verteilt das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) neben Zelten auch Decken und Öfen.
Erfolgreiche Vorarbeit in Nepal
"Urin als Rohstoff der Zukunft? Die separate Sammlung von Urin erlaubt innovative Lösungen für Verbesserungen der Siedlungshygiene und das Recycling der Nährstoffe Stickstoff, Phosphor und Kalium. Insbesondere an Orten, wo eine Schwemmkanalisation nach westeuropäischem Muster keine nachhaltige Lösung bietet, ist die Urinseparierung eine grosse Chance. Jetzt unterstützt die Stiftung von Bill und Melinda Gates mit drei Millionen Franken ein gemeinsames Projekt des Schweizer Wasserforschungsinstituts Eawag und der Wasserversorgung eThekwini in Südafrika, das diesen Ansatz praxisnah weiterentwickelt."
Shortfall of US$ 4.2 billion per year for TB care and crucial research must be filled
"Each year about 9 million people contract tuberculosis and almost 2 million people die from it. To step up the fight against the disease, the Stop TB Partnership has released a global action plan for 2011-2015. The plan includes the development and production rapid tests and vaccines, and calls upon the international community for US$ 37 billion for its implementation."