MMS Nachrichten vom 13.01.2015

Die weltpolitische Bedeutung des OSZE-Präsidialjahres hat die Gesundheitsaussenpolitik überstrahlt. Doch auch hier bewegt sich die Schweiz – und wenn sie die Weichen richtig stellt, könnte sie ihre Position international ebenso stärken.

Die Schweizer Aussenpolitik war im vergangenen Jahr durchs OSZE-Präsidium und dem Konfliktmanagement in der Ostukraine aussergewöhnlich stark gefordert – und sie hat diese Herausforderung mit Bravour gemeistert. Eine aktive, solidarische und weltoffene Aussenpolitik stärkt die Position der Schweiz international. Die weltpolitische Bedeutung des Präsidialjahres hat die Gesundheitsaussenpolitik überstrahlt. Doch auch hier bewegt sich die Schweiz – und wenn sie die Weichen richtig stellt, könnte sie ihre Position international ebenso stärken.

Am 25. September 2014 bekannte sich Bundesrat Didier Burkhalter vor der UN Generalversammlung zum Ziel, HIV/Aids bis 2030 international als Krankheit, welche die internationale Gesundheit gefährdet, zu beenden. Den Worten sind Taten gefolgt: Künftig wird sich die Schweiz verstärkt im Vorstand von UNAIDS engagieren und wird bereits 2016 das Präsidium in dieser zentralen Organisation der globalen Gesundheit übernehmen. Bereits seit einem Jahr engagiert sich die Schweiz finanziell verstärkt für den Globalen Fonds zur Bekämpfung von HIV/Aids, Malaria und Tuberkulose.

Hält das Trasse?

Dies sind wichtige Bekenntnisse der Schweiz – und sie beruhen auf der laufenden entwicklungspolitischen Strategie des Bundesrates, die der Bedeutung der Gesundheit zum ersten Mal gerecht wurde, indem es sie als eine der sechs globalen Themen definiert hat. Die Ebola-Epidemie hat deutlich gemacht, wie wichtig dieser Entscheid zugunsten einer globalen Gesundheitspolitik gewesen ist.

Der Wagen globale Gesundheit ist also aufgegleist und die ersten Weichen sind gestellt – doch hält auch das Trasse? Das Engagement der Schweizer Gesundheitspolitik im globalen Rahmen muss auf einem starken Fundament steht, das sich in allen Politikbereichen am Menschenrecht auf Gesundheit orientiert. Die Schweiz kann ihr Profil weiter stärken, indem es die WHO darin stärkt, die Interessen auch der ärmsten Bevölkerungen an qualitativ starken Gesundheitssystemen wahrzunehmen, die auch bei Krisen wie der Ebola-Epidemie bestehen können. Das wäre dann eine gelebte solidarische und weltoffene Aussenpolitik mit der sich die Schweiz auch in Zukunft profilieren könnte.

Martin Leschhorn Strebel
Netzwerk Medicus Mundi Schweiz

Gesundheit und mehr: Berichte, Denkanstösse, Werkzeuge

22.12.2014 – WHO

Verstärktes Engagement für die sexuelle und reproduktive Gesundheit von Jugendlichen

Spezielle Beilage für das "Journal of Adolescent Health"

Verstärktes Engagement für die sexuelle und reproduktive Gesundheit von Jugendlichen
22.12.2014 – WHO

Verstärktes Engagement für die sexuelle und reproduktive Gesundheit von Jugendlichen

Spezielle Beilage für das "Journal of Adolescent Health"

Um sexuelle und reproduktive Gesundheit wirksam zu gestalten, müssen insbesondere Jugendliche angesprochen werden. Diese Erkenntnis setzt sich immer mehr durch. In einer im Dezember 2014 veröffentlichten Beilage zur Fachzeitschrift "Journal of Adolescent Health" betonen verschiedene Autorinnen und Autoren, wie zentral es ist, dass Jugendlich möglichst früh adressiert werden. (Foto: WHO/Hauranitai Shulika)

22.12.2014 – SolidarMed / PLOS Medicine

Wie funktionieren HIV-Tests und -Beratung im ländlichen Lesotho am besten?

SolidarMed publiziert Studie auf PLOS Medicine

Wie funktionieren HIV-Tests und -Beratung im ländlichen Lesotho am besten?
22.12.2014 – SolidarMed / PLOS Medicine

Wie funktionieren HIV-Tests und -Beratung im ländlichen Lesotho am besten?

SolidarMed publiziert Studie auf PLOS Medicine

Wie funktionieren HIV-Tests und -Beratung im ländlichen Lesotho am besten SolidarMed / PLOS Medicine Umfassend zugängliche HIV-Test und die dazugehörende Beratungsdienste sind zentral, um HIV-Programm zum Erfolg zu führen. Gerade in ländlichen Gebieten ist dies eine grosse Herausforderung. Die Schweizer Organisation SolidarMed hat untersucht, ob die Bevölkerung mit einem gemeindebasierten Ansatz oder mit mobilen Kliniken am besten erreicht werden. Die in der Zeitschrift PLOS Medicine veröffentlichte Studie kommt zum Schluss, dass dies von den strategischen Zielen der Intervention abhängig ist. (Foto: SolidarMed)

18.12.2014 – NZZ

Ein Arztleben im Dienste der Schwachen

Ruedy Lüthi in einem Porträt der Neuen Zürcher Zeitung

18.12.2014 – NZZ

Ein Arztleben im Dienste der Schwachen

Ruedy Lüthi in einem Porträt der Neuen Zürcher Zeitung

Die Neue Zürcher Zeitung widmete dem Gründer von Swiss Aids Care International am 18. Dezember 2014 ein schönes Porträt. Ruedy Lüthi leitete bis vor kurzem die Newlands Clinic in Simbabwe.

29.12.2014 – NZZ

Zwangssterilisierungen in Peru: Nie mehr Mutter sein

Reportage der Neuen Zürcher Zeitung

Zwangssterilisierungen in Peru: Nie mehr Mutter sein
29.12.2014 – NZZ

Zwangssterilisierungen in Peru: Nie mehr Mutter sein

Reportage der Neuen Zürcher Zeitung

Während der Präsidentschaft von Alberto Fujimori wurde in den 90er Jahren in Peru ein Familienplanungsprogramm lanciert, das Frauen dazu zwang, sich sterilisieren zu lassen. Dabei kam es auch zu Sterilisierungen ohne das Wissen der betroffenen Frauen. Die gesellschaftliche und rechtliche Aufarbeitung des Skandals steht erst am Anfang, wie die Neue Zürcher Zeitung in einer Reportage berichtet. (Foto: Uru Dorf, Peru / flickr/David)

Nachrichten

12.01.2015 – FAIRMED

Behinderte werden aktiv

Starkes Signal in Kamerun

12.01.2015 – FAIRMED

Behinderte werden aktiv

Starkes Signal in Kamerun

FAIRMED hat letztes Jahr in Bankim, Kamerun, ein Pilotprojekt zum Empowerment von Menschen mit Behinderungen durchgeführt. Anfangs seien die Menschen mit Behinderungen damit überfordert gewesen, sich zu organisieren, sagt die FAIRMED-Programmbeauftragte Valérie Simonet: «Sie dachten einfach, dass man sowieso nichts ändern kann, weil es schon immer so war.» Das hat sich nach Abschluss der Studie geändert, so Simonet: «Wir haben die Menschen mit Behinderungen ins Zentrum der Versammlung, um einen Tisch ganz in der Mitte, gesetzt – das war unter vielen anderen Dingen ein starkes Signal, dass man nichts für Menschen mit Behinderungen machen kann, wenn man sie nicht einbezieht.» Lesen Sie dazu die Geschichte von Sylvie.

12.01.2015 – FAIRMED

Wenn Lepra früh erkannt wird

Beitrag im FAIRMED Magazin

Wenn Lepra früh erkannt wird
12.01.2015 – FAIRMED

Wenn Lepra früh erkannt wird

Beitrag im FAIRMED Magazin

FAIRMED arbeitet aktuell mit dem Nationalprogramm Sri Lankas zur Lepra-Bekämpfung zusammen, um die Früherkennung der Krankheit und die Prävention von Behinderungen zu fördern. In Kooperation mit dem Distrikt-Spital in Puttalam hat FAIRMED in mehreren Dörfern des ländlichen Distrikts nach neuen Leprafällen gesucht und sehr viele gefunden. Durch Früherkennung und die richtige Behandlung der Lepra können vielen Menschen Folgeschäden wie Verstümmelungen und Amputationen erspart werden – lesen Sie dazu die Geschichte von Djuneida.

12.01.2015 – FAIRMED

ILEP kommt in die Schweiz

Internationale Vereinigung der Anti-Lepraorganisationen verlegt ihren Sitz nach Genf

ILEP kommt in die Schweiz
12.01.2015 – FAIRMED

ILEP kommt in die Schweiz

Internationale Vereinigung der Anti-Lepraorganisationen verlegt ihren Sitz nach Genf

Die Internationale Vereinigung der Anti-Lepraorganisationen ILEP verlegt ihren Sitz von London nach Genf. Dies hat die Generalversammlung der ILEP Ende 2014 unter der Leitung des abgetretenen Präsidenten und FAIRMED-Geschäftsleiters René Stäheli beschlossen. «London ist die Hochburg der Finanz, Genf ist das Welt-Zentrum der Internationalen Gesundheitsorganisationen. Genf ist der richtige Platz für eine Organisation, die 14 Organisationen aus Europa, Amerika und Japan vertritt und gleichzeitig eine Verstärkung von „Genève International“. » sagt René Stäheli, welcher die ILEP in den vergangenen sechs Jahren präsidierte. Mitarbeiter der Organisation FAIRMED sind derzeit daran, den Umzug der ILEP in die Schweiz vorzubereiten, so René Stäheli weiter: «Wir planen, dass die ILEP im Frühjahr ihre Tätigkeit in Genf aufnehmen wird.»

07.01.2015 – Swiss TPH

Biennial Report of the Swiss Tropical and Public Health Institute

Biennial Report of the Swiss Tropical and Public Health Institute
07.01.2015 – Swiss TPH

Biennial Report of the Swiss Tropical and Public Health Institute

The 2013-2014 Biennial report of Swiss TPH is now available. This publication provides an overview of Swiss TPH and recent accomplishments and further institutional development.

27.12.2014 – NZZ

Die Kinderhilfe Bethlehem in der Neuen Zürcher Zeitung

50 Jahre Weihnachtskollekte

Die Kinderhilfe Bethlehem in der Neuen Zürcher Zeitung
27.12.2014 – NZZ

Die Kinderhilfe Bethlehem in der Neuen Zürcher Zeitung

50 Jahre Weihnachtskollekte

Das Caritas Babyhospital in Bethlehem blickt auf eine 50jährige Geschichte zurück. Aus diesem Anlass ist am 24. Dezember ein Beitrag in der Neuen Zürcher Zeitung erschienen.

18.12.2014 – EDA

Thomas Greminger wird neuer Leiter Regionale Zusammenarbeit der DEZA

Zuständig für das globale Programm Gesundheit innerhalb der DEZA

Thomas Greminger wird neuer Leiter Regionale Zusammenarbeit der DEZA
18.12.2014 – EDA

Thomas Greminger wird neuer Leiter Regionale Zusammenarbeit der DEZA

Zuständig für das globale Programm Gesundheit innerhalb der DEZA

Thomas Greminger, gegenwärtig Botschafter und Chef der Schweizerischen Delegation bei der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) sowie Chef der Ständigen Vertretung der Schweiz bei den Vereinten Nationen und den internationalen Organisationen in Wien, wird neu Stellvertretender Direktor (mit Botschaftertitel) und Chef des Direktionsbereichs Regionale Zusammenarbeit in der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) in Bern.

Veranstaltungen

Fokus: Globale Gesundheitspolitik

12.01.2015 – The Lancet

WHO must remain a strong global health leader post Ebola

Open Letter

WHO must remain a strong global health leader post Ebola
12.01.2015 – The Lancet

WHO must remain a strong global health leader post Ebola

Open Letter

In an open letter to the journal The Lancet almost 100 members of the global health scholary community call upon all WHO Member States to recommit themselves to strengthening global outbreak alert and response by sustainably investing in the WHO, its departments, and personnel.

05.01.2015 – SolidarMed, SRC

Position Paper on Universal Health Coverage

Swiss Red Cross and SolidarMed's joint position paper

Position Paper on Universal Health Coverage
05.01.2015 – SolidarMed, SRC

Position Paper on Universal Health Coverage

Swiss Red Cross and SolidarMed's joint position paper

With the Millennium Development goals coming to an end by 2015, a debate is going on about what could be a coherent global framework for the upcoming decade. As it stands now, the new framework will be called “sustainable development goals” and build on the triple bottom line: Social inclusion, economic development and ecologic sustainability. Concerning health, various concepts have been discussed: Wellbeing; reduction of avoidable mortality/morbidity, universal health coverage (UHC) and others. Amongst these, UHC has emerged as the most promising. To discuss and clarify the terminology and meaning of UHC, the Swiss Red Cross and SolidarMed have held a joint workshop in 2013. Out of this workshop, we have now developed a joint, short paper, which is now available.

05.01.2015 – WHO Bulletin

Globale Gesundheitspersonalkrise lösen

Durchsetzung des WHO-Kodexes gefordert

Globale Gesundheitspersonalkrise lösen
05.01.2015 – WHO Bulletin

Globale Gesundheitspersonalkrise lösen

Durchsetzung des WHO-Kodexes gefordert

In einem Editorial für das WHO Bulletin folgern Michel Sidibé, UNAIDS, und James Campbell, Global Workforce Alliance, angesichts der Ebola-Epidemie, dass der globale Mangel an Gesundheitspersonal dringend angegangen werden muss. Die Aus- und die Weiterbildung des Gesundheitspersonals muss in den einzelnen Ländern neu ausgerichtet werden, um das Gesundheitspersonal auf die Bedürfnisse der Bevölkerung auszurichten. Auf globaler Ebene muss der WHO-Kodex durchgesetzt werden. (Foto: IRIN)