„Jeder Rappen zählt“: Frischer Wind und viele Floskeln
Bereits mehr als vier Monate liegt die Mega-Spendenaktion „Jeder Rappen zählt“ von Radio DRS 3, dem Schweizer Fernsehen und der Glückskette zurück, doch noch immer sorgt sie für rote Kopfe bei VertreterInnen von Nonprofitorganisationen. Eben hat sich auch der Branchenverband Swissfundraising zu einer allfälligen Wiederholung im kommenden Dezember vernehmen lassen. In einem Brief an die SRG schreibt er: „Dank ihrer Sendeinfrastruktur drohen öffentlich-rechtliches Fernsehen und Radio die Aufmerksamkeit zu monopolisieren und die Spenden sammelnden Organisationen in dieser für sie so wichtigen Zeit ins Abseits zu drängen."
Radio und Fernsehen stellten während des Dezembers den Kampf gegen Malaria ins Zentrum ihrer publizistischen Arbeit. Solch eine Aufmerksamkeit erhalten sonst Themen der globalen Gesundheit nie. Die Aktion „Jeder Rappen zählt“ stellte damit durchaus eine Chance für die in der internationalen Gesundheitszusammenarbeit tätigen Organisationen dar. Benjamin Gross, PR-Verantwortlicher unserer Mitgliedorganisation SolidarMed, unterstreicht dies: „Niemals hätte mit den gesammelten Millionen der Aufwand und die Sendezeit bezahlt werden können, um endlich mal das sonst gern vergessene Thema Malaria in die Medien zu bringen.“
„Jeder Rappen zählt“ feierte eine Schweiz, die sich solidarisch mit den Ärmsten zeigt – und das ist durchaus positiv. Umgekehrt wirkte die Aktion so blutleer wie der Glaskasten, in welchen sich die Stars von DRS 3 während einer Woche einsperren liessen. Weshalb? Weil die SRG den Eventcharakter und den Spassfaktor all unserer geliebten Cervelatpromis über die politische Dimension des Themas stellte. Zusammenhänge zwischen globaler Armut und Krankheit wurden an den Rand gedrängt. Die Frage nach der Haltung der offiziellen Schweiz in der Armutsbekämpfung und dem Einsatz für die Gesundheit der Ärmsten blieb ausgespart. Benjamin Gross von SolidarMed stimmt dem zu – und trotzdem sieht er in der gewählten Form ein innovatives Modell: „Die Hilfswerke sollten diesen frischen Wind nutzen – er bläst Staub von den Segeln und bringt uns vorwärts.“
Martin Leschhorn Strebel Mitglied der Geschäftsleitung
Geneva, 18 May 2010
This event will explore the role of various stakeholders in promoting and monitoring compliance with the proposed Code due to be adopted at the 2010 World Health Assembly.
Geneva, 14-15 May 2010
The civil society workshop on global health governance will be held in the premises of the World Council of Churches (150 route de Ferney, 1211 Geneva 2, Switzerland), on the weekend before the World Health Assembly.
Aktualisierte Broschüre von PLANeS
PLANeS hat die Broschüren „Migrantinnen: sexuelle Gesundheit – Partnerschaft, Verhütung, Rechte HIV“ aktualisiert und neu auch auf Arabisch und Russisch übersetzt. Sie sind ab sofort in zwölf Sprachen erhältlich und können gratis über www.plan-s.ch bestellt werden.
Symposium's documentation
This year’s Swiss TPH Spring Symposium, “Sex, Youth and Health” brought some 100 participants and speakers together to share experiences and discuss issues related to adolescent sexual and reproductive health (SRH). The head of the Adolescent Health and Development (ADH) team at the WHO, Dr Chandra Mouli, presented an overview, followed by presentations from various international experts and Swiss TPH staff. Programme coordinators presented hands on experiences from the operational perspective encompassing Moldova, Yemen, Tanzania, the Central African Republic and the GTZ Mitmachparcours. The use of modern IT technology and its relevance to young people and their sexual lives also presented an interesting discussion. The day closed with a panel discussion linking policy, programmatic work and research in adolescent SRH. Presentations, posters, speaker’s profiles and a photo gallery can be found on the symposium website.
Bulletin of the World Health Organization
"Chile: Combined incentives work; Cuba: Calling all doctors; Ghana: Incentives for medical students; Kenya, South Africa & Thailand: Attracting nurses to rural areas; Norway: Dealing with doctor shortages; Ethiopia and Rwanda: Who wants a rural health post?; Nigeria: Pilot insurance plan - Rising to the challenge; Senegal: Solving regional differences; Global: Where have all the nurses gone?; Decentralized health financing; Does compulsory service work?; Getting staff to stay in rural areas; The role of medical schools ; Where do we stand on the Millennium Development Goals?"
Praise and criticism
"G8 nations backed Canada's plan to improve maternal health in developing countries last week despite the country's refusal to fund groups that do safe abortions."
Speech of Martin Dahinden
Crisis in the context of globalisation – business as usual in international health? Speech of Ambassador Martin Dahinden, Director General of the Swiss Agency for Development and Cooperation, at the Geneva Health Forum.
Reperatur des Gesundheitszentrums
Das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) engagiert sich in Haiti beim Wiederaufbau eines Dorfes unweit der Stadt Léogane. Gleichzeitig wappnen sich Helfer und Bevölkerung für die bevorstehende Regenzeit.
Medienmitteilung von aidsfocus.ch
In Afrika, Zentralasien und Osteuropa hat Aids nach wie vor katastrophale Auswirkungen. Deshalb darf Aids nicht von der politischen Agenda verschwinden. Anlässlich der aidsfocus.ch Fachtagung fordern Schweizer Entwicklungsorganisationen: Die Schweiz soll sich finanziell für die internationale Aids- und Gesundheitszusammenarbeit stärker engagieren.
Lesotho in der Abseitsfalle
SolidarMed veranstaltet parallel zur Weltmeisterschaft in Südafrika ein kleinstes Fussballturnier in den Bergen Lesothos. Im Rahmen einer HIV-Sensibilisierungskampagne spielen junge Männer für das Gesundheitszentrum ihres Dorfes Fussball. Eine Zielgruppe, die für HIV-Prävention und Behandlung nur schwer zu erreichen ist. Die acht Teams werden auf www.1zu4.ch portraitiert, wo man auf eine der Mannschaften tippen kann.
Engagement für Gesundheit, Katastrophenvorsorge und Prävention
Seit Mitte April sind sie unterwegs: Roni und Bruno Muff aus Hochdorf (LU) wollen mit dem Velo während drei Jahren durch Süd- und Mittelamerika reisen und damit auf das Engagement des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK) aufmerksam machen.
Kritik von Alliance Sud
2009 ist die öffentliche Entwicklungszusammenarbeit der Schweiz um 265,5 Millionen Franken oder gut elf Prozent gestiegen. Mit knapp 2,5 Milliarden Franken hat sie 0,47 Prozent des Bruttonationaleinkommens (2008: 0,44 Prozent BNE) erreicht. Ein Blick in die Statistik aber zeigt: Es ist viel Kosmetik im Spiel.
Weltmalariatag, 25. April 2010
Malaria verursacht jährlich rund 247 Millionen Krankheitsfälle und 1 Million Todesop-fer, 86% davon südlich der Sahara. Besonders gefährlich ist Malaria für Kinder unter 5 Jahren, schwangere Frauen und HIV-infizierte Menschen. Die Schweiz unterstützt den Kampf gegen die Malaria mittels multilateraler und bilateraler Aktionen, sowie im Rahmen der Swiss Malaria Group.
Basel, 3. Juni 2010
Im Anschluss an ihre Generalversammlung führt IAMANEH eine Veranstaltung ihrem Engagement in Haiti durch. Maja Loncarevic, Projektverantwortliche für Haiti, sowie Maya Natarajan, Geschäftsleiterin, sind zur Zeit in Port-au-Prince. Sie werden über die aktuelle Situation aus der Hauptstadt berichten, Neuigkeiten aus dem Strassenmädchen-Projekt erzählen sowie über das verstärkte Engagement auf der Karibikinsel informieren. Ab 19.30 Uhr, Restaurant L’Esprit an der Laufenstrasse 44. Um Anmeldung wird aus organisatorischen Gründen gebeten (061 205 60 80, info@iamaneh.ch).
Bern, 21. Mai - 16. Juni 2010
Eine Ausstellung über Gewalt an Frauen und Kinder in der Region der Grossen Seen. Fotos von Nathalie Guinand. Die Vernissage findet am 21. Mai 2010 von 17.30 Uhr bis 20.00 Uhr im Le CAP, 1. Stock, Predigergasse 3, 3000 Bern 7 (bei Französischer Kirche) statt. Zum Thema hat das MMS Bulletin 2008 einen Artikel publiziert.
Verschiedene Orte, 18. Mai 2010 - 10. Juni 2010
Ab Ende April bietet PLANeS an vier halben Tagen in Zürich, Neuchâtel und Fribourg Seminare zur Prävention sexueller Gewalt gegen Frauen an. Die Seminare richten sich vor allem an LehrerInnen, JugendarbeiterInnen und weitere Fachleute und stützt sich auf das Lehrmittel „Mit mir nicht. Mit dir nicht. Jugendliche und sexuelle Gewalt: informieren, hinterfragen, schützen“ ab, das PLANeS herausgegeben hat.
Lugano, 9 to 20 August 2010
Courses are intended for professionals and managers of health administrations, hospitals and other services and facilities within the health sector, policy-makers and any student registered for one of the continuous education programs coordinated and supported by the SSPH+. The Summer School is an opportunity to meet new colleagues and peers, to exchange knowledge, build networks, and share insights. The emphasis will be on participative approaches, complemented by formal teaching.
Geneva, 21-25 June 2010
The Global Health Programme at the Graduate Institute of International and Development Studies in Geneva has launched its application period for its annual executive course on global health diplomacy. Diplomacy is undergoing profound changes in the 21st century - and global health is one of the areas where this is most apparent. The summer course will focus on health diplomacy as it relates to health issues that transcend national boundaries and are global in nature, discuss the challenges before it, and how they are being addressed by different groups and at different levels of governance. More information on the course and application procedure is available on the course website.
Luzern, 30. Mai 2010
Die Länder, in denen SolidarMed arbeitet, sind sich nicht gewohnt, dass der Fokus der Weltöffentlichkeit auf sie und ihre Probleme gerichtet ist. Mit der Fussballweltmeisterschaft im benachbarten Südafrika ändert sich dies für einen Moment grundlegend. Gerne nutzen SolidarMed diese Chance um Fragen zu diskutieren, die sich bei der erstmaligen Austragung der WM in dieser Region aufdrängen. Von den Sportlern wird erwartet, dass sie Mitte Juni 2010 gesund sind, ansonsten spielt das Team ohne sie. Im südlichen Afrika bedeutet Gesundheit weit mehr. Der Begriff ist verbunden mit der Chance, aus einer Spirale der Armut zu entfiehen. Diskutiert wird das Afrika neben dem Sportanlass, allem voran die Bedrohung durch HIV/Aids für die Menschen in der Region. Dabei soll die Vorfreude auf das Turnier nicht getrübt werden. Im Gegenteil! Unter anderem mit Marcel Stutz, dem ehemaligen Schweizer Botschafter in Zimbabwe und heutigen Afrika-Verantwortlichen beim EDA. 10.00-12.00 Uhr, Richemont, Seeburgstrasse 51, Luzern.
Bern, 22. Juni 2010
Im September 2010 bilanziert ein Uno-Gipfel zehn Jahre Millenniumsziele und diskutiert ein Aktionsprogramm, um sie bis 2015 möglichst weitgehend erreichen zu können. Unter "Millenniumsziele brauchen neue Impulse - Was kann die Schweiz beitragen?" organisieren Alliance Sud und Amnesty International dazu am 22. Juni eine öffentliche Tagung.
Biel, 27. Mai 2010
Eine neue Projektpartnerschaft aufbauen und neue Beziehung eingehen sind interessante und befriedigende Momente in der internationalen Zusammenarbeit. Etwas ganz anderes ist es, ein Programm zu schliessen, eine Partnerschaft zu beenden und langjährige Beziehungen abzubrechen. Der diesjährige MMS Workshop setzt sich mit Methoden und Strategien der Projektbeendigung auseinander.
Zürich, 2. Juni 2010
In Nicaragua beträgt die Geburtenrate bei jungen Frauen zwischen 15 und 19 Jahren 15,2%. In ländlichen Gegenden steigt sie laut Angaben vom Gesundheitsministerium gar auf 25-30%. Damit zählt Nicaragua statistisch die höchsten Anzahl Jugendschwangerschaften in Lateinamerika. Die Partnerorganisationen von medico bieten jungen Menschen in Selbsthilfegruppen die Möglichkeit, sich mit Fragen von Sexualität und Verhütung auseinanderzusetzen, Visionen zu entwickeln und spielerisch neue Rollen auszuprobieren. Eine Veranstaltung mit Malika Rabia, Projektkoordinatorin medico international in Nicaragua und Elvira Ghioldi, Ärztin und Projektverantwortliche für Nicaragua und dem Film: „Es mi Vida" von Pauline Bombaert (Sp/f)
Thomas Gass, SolidarMed, erzählt gegenüber Radio DRS 3, wie die Mitgliedorganisation des Netzwerks Medicus Mundi Schweiz die Spenden von "Jeder Rappen zählt" einsetzt.
Bilanz der Glückskette
Bis Ende Februar 2010 waren durch die Aktion "Jeder Rappen zählt" 9'114'335 Millionen Franken gesammelt worden. Eine erste Bilanz seitens der Glückskette.
Swissfundraising kritisiert SRG-Aktion „Jeder Rappen zählt“
Swissfundraising, der Schweizerische Berufsverband für Fundraising-Fachleute mit rund 500 Mitgliedern, beurteilt die geplante Wiederholung der Aktion „Jeder Rappen zählt" von Radio und Fernsehen DRS im kommenden Dezember - und damit in der Vorweihnachtszeit, der wichtigsten Zeit fürs Spendensammeln aller Hilfswerke - als „äusserst ungünstig und ungeschickt".