MMS Nachrichten vom 18.07.2007

Liebe Leserin, lieber Leser,

So, wie es aussieht, gibt es dieses Jahr keinen Rekordsommer. Macht nichts, oder?

"Weltweit leiden über 850 Millionen Menschen an Hunger." "Die Hälfte der Menschheit muss mit weniger als drei Franken pro Tag auskommen." "Über eine Milliarde Menschen hat keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser." "Jeder fünfte Mensch kann weder lesen noch schreiben."

Wir sind grundsätzlich ja schon sehr empfänglich für grosse Zahlen und Rekorde, und auch in der Politik sind grosse Zahlen seit jeher gute Argumente. Und so fragt mich denn auch gerade eine Kollegin, die für die Kampagne "0.7 % - Gemeinsam gegen Armut" an einem Argumentarium arbeitet, um entsprechende eindrückliche Kennzahlen aus der internationalen Gesundheit.

Ich bin etwas ratlos, und zwar nicht etwa, weil es die grossen Zahlen zur grossen Not im Gesundheitsbereich nicht gäbe – sie finden sich auch in den Dokumenten und Aufrufen des Netzwerks Medicus Mundi Schweiz – sondern weil ich mir längst nicht mehr so sicher bin, was diese grosse Zahlen alles bewirken.

Das schiere Ausmass eines Problems kann uns davon abhalten, an unserem kleinen Ort unseren kleinen Beitrag zu leisten. Der ständige Gebrauch des Fortissimo des Elends stumpft unser Gehör ab. Und die Millenniumsziele verleiten in ihrer Anschaulichkeit ("die Sterblichkeitsrate von Kindern um zwei Drittel verringern") zum Kurzschluss, zur Verwechslung von klarem Ziel und simpler Strategie. Sie stehen dabei in einer langen Tradition ("3 Millionen Menschen mit antiretroviraler Behandlung im Jahr 2005"): Das grosse Tier wird möglichst frontal attackiert und mit der grossen Keule erlegt.

Wenn es dann wieder einmal nicht funktioniert hat, wissen wir wieder einmal, dass quantitativer Output alleine nicht genügt und dass der Kampf gegen die Armut und für die Verbesserung der Gesundheit nicht in spektakulären Aktionen an den Menschen, Gesellschaften, Staaten vorbei organisiert werden kann, jedenfalls nicht, wenn nicht nur kurzfristiger Erfolg, sondern eine langfristige Veränderung angestrebt wird.

So, wie es aussieht, gibt es dieses Jahr keinen Rekordsommer. Macht nichts, oder? So kann ich danach ruhig meinen Apfelbaum pflanzen...

Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre.

Thomas Schwarz, Co-Geschäftsführer Medicus Mundi Schweiz. Netzwerk Gesundheit für alle

Gesundheit und mehr: Themen, Debatten, Denkanstösse, Werkzeuge

18.07.2007 – DIE

Der entwicklungspolitische Kohärenzanspruch: Begründung, Anerkennung und Wege zu seiner Umsetzung

Von Guido Ashoff

18.07.2007 – DIE

Der entwicklungspolitische Kohärenzanspruch: Begründung, Anerkennung und Wege zu seiner Umsetzung

Von Guido Ashoff

"Der international anerkannte entwicklungspolitische Kohärenzanspruch bedeutet, dass neben der Entwicklungspolitik auch andere Politiken eine Mitverantwortung für die Erreichung übergeordneter Entwicklungsziele wie Armutsbekämpfung und globale Zukunftssicherung haben und in dem Sinne kohärent sein sollen." (DIE Studies Nr. 6, Bonn 2005)

18.07.2007 – Drum Beat

Should We Dump the North-South Lens?

By Jon Tinker

18.07.2007 – Drum Beat

Should We Dump the North-South Lens?

By Jon Tinker

"Lenses matter. How we see determines how we feel - and how we act. The North-South lens is obscuring the reality of the world we live in, and distorting our perceptions of social justice challenges which affect virtually every state in the world. Appropriate and effective responses are usually derived locally. But our analysis should be global. I suggest that civil society should increasingly focus on commonalities, to spotlight the marginalised and deprived in all our societies. - The North-South lens is blurred, cracked, and warped. At 50 years old, it's long past its sell-by date. Isn't it time we threw it away?" (The Drum Beat - Issue 401)

Netzwerk Gesundheit für alle: Nachrichten

18.07.2007 – SRK

Hilfe im Zeichen des Klimawandels

Keine Katastrophenhilfe ohne Vorsorge

18.07.2007 – SRK

Hilfe im Zeichen des Klimawandels

Keine Katastrophenhilfe ohne Vorsorge

"Wir befinden uns seit gut 11000 Jahren in einer Zwischeneiszeit, und laut den Experten kommt es frühestens in 30 000 Jahren zur nächsten Eiszeit. Dies die langfristige Perspektive..." Mit welchen Überlebensstrategien die Menschen heute in den von Klimawandel und Naturkatastrophen am stärksten betroffenen Zonen der Erde ihr Schicksal meistern, zeigt die neuste Ausgabe der SRK-Zeitschrift.(inter.actio Sommer 2007)

18.07.2007 – MMS

Jahresberichte von Mitgliedorganisationen

18.07.2007 – MMS

Jahresberichte von Mitgliedorganisationen

Verschiedene Mitglieder des Netzwerks Gesundheit für alle haben uns in den letzten Wochen ihre Jahresberichte 2006 per Post zugestellt. Herzlichen Dank.

18.07.2007 – DEZA

Wirkungsorientierte Entwicklungszusammenarbeit: Fragen, Befunde, Umsetzung

DEZA: Materialien zur "Traverse" vom 5. Juli 2007

18.07.2007 – DEZA

Wirkungsorientierte Entwicklungszusammenarbeit: Fragen, Befunde, Umsetzung

DEZA: Materialien zur "Traverse" vom 5. Juli 2007

"Die Gebergemeinschaft ist gefordert, glaubhaft nachzuweisen, dass sie einen sichtbaren Beitrag zur Entwicklung der Partnerländer leistet. Das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE) erarbeitet zurzeit einen Überblicksband zur Wirksamkeitsdebatte. Dr. Guido Ashoff stellte die wichtigsten Erkenntnisse und Fragestellungen dieser Arbeiten vor."

Netzwerk Gesundheit für alle: Veranstaltungen

10.07.2007 – Voranzeige

Voraussetzungen für erfolgreiche Entwicklungszusammenarbeit

Basel, 7. Dezember 2007

10.07.2007 – Voranzeige

Voraussetzungen für erfolgreiche Entwicklungszusammenarbeit

Basel, 7. Dezember 2007

"Unter welchen Voraussetzungen ist Entwicklungszusammenarbeit wirksam? Was hat uns die Theorie dazu zu sagen? Welches sind die wichtigsten Lehren aus der Praxis? Wie sieht eine erfolgsabhängige Entwicklungszusammenarbeit aus? Was heisst überhaupt Erfolg bzw. Wirksamkeit?" (Symposium der Novartis Stiftung für Nachhaltige Entwicklung)

10.07.2007 – Voranzeige

Im öffentlichen Interesse. Nichtstaatliche Gesundheitseinrichtungen und nationales Gesundheitssystem

Basel, 6. November 2007 (MMS Symposium)

10.07.2007 – Voranzeige

Im öffentlichen Interesse. Nichtstaatliche Gesundheitseinrichtungen und nationales Gesundheitssystem

Basel, 6. November 2007 (MMS Symposium)

Wie definieren gemeinnützige nichtstaatliche Gesundheitseinrichtungen ihre Rolle in der nationalen Gesundheitsversorgung? Wie orientieren sie sich zwischen eigener "Mission" und veränderten nationalen und internationalen Rahmenbedingungen? - Das von Medicus Mundi Schweiz organisierte jährliche Symposium der schweizerischen Gesundheitszusammenarbeit richtet sich an ein breites Spektrum von TeilnehmerInnen, die auf nationalem oder internationalem Gebiet tätig sind.

27.06.2007 – aidsfocus.ch

Die Zukunft ist grau. Alte Menschen in der HIV/Aids-Krise: Opfer und HoffnungsträgerInnen

Bern, 23. Oktober 2007

27.06.2007 – aidsfocus.ch

Die Zukunft ist grau. Alte Menschen in der HIV/Aids-Krise: Opfer und HoffnungsträgerInnen

Bern, 23. Oktober 2007

Das gemeinsam von Kwa Wazee und aidsfocus.ch im Rahmen der Ausstellung "Afrikas Grossmütter im Kampf gegen HIV/AIDS“ durchgeführte Forum will einige der wichtigsten durch die Ausstellung aufgeworfene Fragen genauer beleuchten, sie zur Diskussion stellen und Ansätze und Strategien zur Unterstützung vom alten Menschen im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit diskutieren.

13.06.2007 – MMS

Évaluation: assurer la qualité dans la coopération en matière de santé

Genève, 28 août 2007 (MMS Atelier)

13.06.2007 – MMS

Évaluation: assurer la qualité dans la coopération en matière de santé

Genève, 28 août 2007 (MMS Atelier)

Lors de cet atelier de Medicus Mundi Suisse, nous chercherons à identifier les possibilités et les limites de l’évaluation et à apprendre les uns des autres par un échange d’expériences. Certains instruments d’autoévaluation seront présentés et discutés.

01.05.2007 – Voranzeige

Ihre Realitäten – unsere Ansprüche

Bern, 18. September 2007 (MMS Meeting Point)

01.05.2007 – Voranzeige

Ihre Realitäten – unsere Ansprüche

Bern, 18. September 2007 (MMS Meeting Point)

"Begonnen haben die Care Groups in Südafrika als kleine Basisgruppen. Heute fliesst nicht nur mehr Geld ins Projekt, sondern es werden auch neue Ansprüche und hohe Erwartungen geschaffen. Wie können wir mit der wachsenden Kluft zwischen den freiwilligen und für diese Arbeit ausgebildeten MitarbeiterInnen an der Basis, zumeist Frauen, und den hochgebildeten bezahlten ProjektmanagerInnen umgehen? Wie reagieren wir auf neue Ansprüche auch von unserer Organisation und von externen Geldgebern?" Ein MMS Meeting Point mit Irénée Haniss Pierrehumbert von DM-Echange et Mission