Vorbildliche Schweizer Gesundheitsaussenpolitik?
In den vergangenen zwei Monaten hat es verschiedentlich Lob für die Schweizer Gesundheitsaussenpolitik gegeben. Auf „Zeit Online“ kommentierte Harro Albrecht im Vergleich mit Deutschland: „Andere Länder haben diese internationale Dimension von Gesundheit längst begriffen und zu einem Teil ihrer Aussenpolitik gemacht. In den USA, in Grossbritannien, Norwegen und selbst der kleinen Schweiz wird seit einigen Jahren intensiv darüber nachgedacht, wie sich Krankheit und Leiden rund um den Globus möglichst effektiv bekämpfen lassen.“
Kürzlich veröffentlichte das Komitee für Entwicklungshilfe der OECD ihren Bericht zur schweizerischen Entwicklungszusammenarbeit. Während sie verschiedentlich die mangelnde Kohärenz kritisiert, sieht sie den Bereich Gesundheit als Vorbild für andere Politikbereiche. Sie lobt dabei den Umgang der involvierten Ämter mit dem Thema Migration von Gesundheitspersonal aus armen Ländern. In der NZZ heisst es dazu: „Als bewährtes Verfahren erwähnt der (OECD-)Bericht verwaltungsinterne Vereinbarungen, wie jene über die Rekrutierung von Gesundheitspersonal.“
Bei diesen lobenden Erwähnungen sollte allerdings die Feststellung der OECD nicht vergessen gehen, dass der Einfluss der entwicklungspolitischen Akteure innerhalb solcher interdepartementalen Konsultationen beschränkt ist.
Ein Fragezeichen hinter die Kohärenz der Gesundheitsaussenpolitik stellte kürzlich die Organisation 3D (Trade – Human Rights – Equitable Economy) in einem Bericht an das „Comitee on Economic, Social and Cultural Rights” der UNO. Die Schweiz gehe in den Freihandelsabkommen, die sie als EFTA-Mitglied verhandle, bezüglich den Regeln über Geistiges Eigentum zu Medikamenten hinter die minimalen Vorgaben der Welthandelsorganisation zurück. 3D bilanziert: „Such policies go against Switzerland’s development cooperation efforts and do not comply with its international human rights obligations.”
Martin Leschhorn Strebel Mitglied der Geschäftsleitung
Quellen: Harro Albrecht: Gesundheit global. Auf: Zeit Online, 1. November 2009. http://www.zeit.de/2009/45/World-Health-Summit
Christoph Wehrli: Wege zu wirksamerer Entwicklungshilfe. OECD-Ausschuss lobt die Qualität und empfiehlt eine stärkerer Konzentration. In: Neue Zürcher Zeitung, 10. November 2009, S. 15
Switzerland: Development Assistance Committee (DAC) – Peer Review. OECD 2009, p. 40
3D – Trade – Human Rights – Equitable Economy: Switzerland – Missing policy coherence: trade interests overriding right to health? Persort submitted to the Committee on Economic, Social and Cultural Rights. Pre-Sessional Working Group, 23-26 November 2009.
Neue Gesundheitsdienste für 15 Dörfer
An der Ostküste Acehs auf der indonesischen Insel Sumatra hat das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) nach dem Tsunami die Gesundheitsdienste für 15 Dörfer neu aufgebaut. Der Ausbildung von Hebammen und der Gesundheit von Müttern und Kindern galt dabei das besondere Augenmerk.
Eindrückliche Bilanz
Fünf Jahre nach dem Tsunami ist der Wiederaufbau des SRK weitgehend abgeschlossen. Fast 10‘000 Menschen erhielten ein neues Zuhause, in vielen Dörfern wurden Schulen und Gesundheitszentren wieder aufgebaut sowie medizinisches Personal ausgebildet.
SMS-Spendenaktion
In der Weihnachtszeit können Sie für die Kinder von Bethlehem ein Licht der Hoffnung entzünden: Unterstützen Sie die Spendenaktion der Kinderhilfe Bethlehem mit einer SMS. Via Kurznachricht entzünden Sie an unserem virtuellen Weihnachtsbaum eine Kerze für die Kinder von Bethlehem. Zusätzlich können Sie mit Ihrer SMS einen lieben Gruß an Freunde, Familie oder Bekannte auf der Weihnachtsseite der Kinderhilfe Bethlehem hinterlassen. Jede SMS kostet 5 Franken. Sämtliche Erlöse gegen an die Kinderhilfe Bethlehem.
Vom Klimawandel stark betroffenes Honduras
Claudio Stauffer wirkt seit zehn Jahren als SRK-Delegierter in dem vom Klimawandel besonders stark betroffenen Honduras. Dabei engagiert er sich vor allem für eine wirksame Katastrophenvorsorge der ärmsten Bevölkerung.
Bericht aus dem Hôpital Albert Schweitzer, Haïti
Eben ist das neuste Mitteilungsblatt des Netzwerk Mitgliedes "Bündner Partnerschaft Hôpital Albert Schweitzer Haïti" erschienen: mit einem eindrücklichen Bericht über die pädiatrische Herausforderungen in einem der ärmsten Länder der Welt.
Stellungnahme von mission 21
In der Schweiz wird der Bau von Minaretten verboten. mission 21, die im Vorfeld zusammen mit neun Schweizer Missions- und Hilfswerken, Entwicklungs- sowie interreligiösen Organisationen entschieden gegen die Minarettverbots-Initiative eintrat, ist überrascht und gleichzeitig bestürzt über diesen Entscheid des Souveräns.
Michael von Graffenried : eye on africa
2008 hat der bekannte Schweizer Fotograf Michael von Graffenried Kamerun, eines unserer Schwerpunktländer, besucht und den Alltag der kamerunischen Bevölkerung fotografisch eingefangen ohne explizit auf deren schwierige Lebensumstände einzugehen. 13 grossformatige Panoramafotografien, die zu unserem 50 jährigen Jubiläum entstanden sind, ermöglichen Monat für Monat spannende Begegnungen mit den darauf abgebildeten Menschen. Ein ideales Weihnachtsgeschenk. Für CHF 50.- zzgl. CHF 6.- Versandkosten bestellen bei info@fairmed.ch oder 031 311 77 97. Der Erlös des Verkaufs kommt Buruliprojekt von FAIRMED in Kamerun zu gute.
Genf, 11.-15. Juli 2010
Vom 11.-15. Juli 2010 richtet die Schweiz unter dem Titel „Gesundheit, Chancengleichheit und nachhaltige Entwicklung“ erstmals eine Weltkonferenz zum Thema Gesundheitsförderung aus. Die Internationale Union der Gesundheitsförderungsorganisationen sowie die Gesundheitsförderung Schweiz als Gastgeber erwarten über zweitausend Fachleute und EntscheidungsträgerInnen aus der ganzen Welt, die in den Bereichen Gesundheitsförderung, öffentliches Gesundheitswesen und nachhaltige Entwicklung tätig sind.
Bern, 3. Februar 2010
Das Schweizer Netzwerk für Bildung und internationale Zusammenarbeit (RECI) lädt zu einer Tagesveranstaltung ein. Mit: Martin Dahinden, Direktor der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), Kevin Watkins, Direktor des globalen Monitoring-Berichts 2010 über „Bildung für Alle“ (von UNESCO Paris), Ahlin Byll-Cataria, Leiter der Vereinigung für die Entwicklung der Bildung in Afrika (ADEA), und Joséphine Ouedraogo, Direktorin von Enda Tiers-Monde. Anmeldeschluss ist der 23. Dezember 2009.
OECD Länderbericht zur Schweizer Entwicklungszusammenarbeit
Die Schweiz sollte "sicherstellen, dass alle Politikbereiche im Einklang mit ihren entwicklungspolitischen Zielen stehen. Die Schweiz sollte zudem mehr Anstrengungen unternehmen, die positiven Ergebnisse der Entwicklungszusammenarbeit zu kommunizieren, um damit eine starke Unterstützung in der Öffentlichkeit und Politik aufrechtzuerhalten."
Eine Analyse zur Position Deutschlands in der internationalen Gesundheitspolitik
Harro Albrecht von der Wochenzeitung "Die Zeit" stellt in einem Kommentar auf Zeit Online der Deutschen Gesundheitsaussenpolitik ein schlechtes Zeugnis aus.
Bulletin 114 des Netzwerks Medicus Mundi Schweiz erschienen
Der Klimawandel wird in der prognostizierten Form dazu führen, dass die bestehenden weltweiten Probleme in der Gesundheitsversorgung sich verschärfen. Hintergründe dazu im neuen Bulletin von Medicus Mundi Schweiz. Mit Beiträgen von Pepo Hofstetter, Tobias Hug, Hanns P. Polak, Thomas Mattig und Chris Simms.