Dies ist die Last für Tyrus: Heulet, ihr Tarsisschiffe, denn Tyrus ist zerstört, daß kein Haus mehr da ist! (Jes 23,19)
Doch ich sage euch: Es wird Tyrus und Sidon erträglicher ergehen am Tage des Gerichts als euch. (Mt 11,22)
Liebe Leserin, lieber Leser,
"Ich komme euch sicher einmal besuchen, wenn der Krieg fertig ist!" - So habe ich mich vor etwa 18 Jahren als junger Rotkreuz-Delegierter mit Rührungstränen in den Augen vom IKRK-Team in Tyrus verabschiedet, wo ich knapp ein Jahr lang gearbeitet hatte. Ich wurde Hals über Kopf aus dem Süden des Libanon abgezogen, nachdem in Sidon ein anderer IKRK-Delegierter von Unbekannten entführt worden war. Meine Seele ist noch eine Zeitlang im Libanon geblieben und mir dann erst später nach Teheran und Luanda nachgereist.
Ich bin seither niemals mehr nach Tyrus zurückgekehrt, auch wenn inzwischen viele gemeint haben, der Krieg sei vorbei. Und grad jetzt wird Tyrus einmal mehr zerstört, kaputt bombardiert. Ich mag gar nicht hinsehen. Und erst recht nicht mehr hingehen. Im vorliegenden Newsletter finden Sie aber einige Berichte von Organisationen, die im Kriegsgebiet tätig sind. Mehr habe ich in der Sommerzeit, in der viele Büros und Websites nur sporadisch besucht werden, nicht gefunden.
In traurigen Gedanken an all die zerstörten Häuser, Menschen und Geschichten wünsche ich Ihnen eine gute Lektüre des Newsletters.
Thomas Schwarz, Co-Geschäftsführer Medicus Mundi Schweiz. Netzwerk Gesundheit für alle
Die Novartis-Stiftung für Nachhaltige Entwicklung berichtet in ihrem letzten Newsletter über die Einführung resultatorientierter Kooperationsverträge in ihren Projekten und Programmen anstelle von Verträgen zur Erbringung von bestimmten Leistungen. Was beim alltäglichen Geschäften meist ganz selbstverständlich ist - ich bezahle den Elektriker ja nicht, weil er mich während drei Stunden im Büro besucht hat und irgend etwas vor sich hin gewerkelt hat, sondern weil nachher das Telefon wieder richtig funktioniert - wie funktioniert dies in der Praxis der Gesundheitszusammenarbeit? Darüber können im neuen "Mailforum" ganz unverbindlich Einschätzungen und Geschichten ausgetauscht werden. Mal sehen, ob es trotz Sommerhitze etwas daraus gibt.
...schon gepackt?
Verschiedene VertreterInnen der schweizerischen Fachplattform aidsfocus.ch werden an der Internationalen Aids-Konferenz in Toronto teilnehmen und sich über den aktuellen Stand und zukünftige Entwicklungen in Schlüsselbereichen ihrer Tätigkeit informieren. Im "Handgepäck" der aidsfocus-Koordinatorin Helena Zweifel: der in den nächsten Tagen erscheinende "Toolkit Memory Work".
Es brennt im Libanon. Neben DEZA und WHO sind auch einige Mitglieder des Netzwerks Medicus Mundi Schweiz im Kriegsgebiet aktiv. Eine kleine Übersicht über Informationen, die bereits auf den Websites der Organisationen zugänglich sind: 400'000 Franken für Rotkreuzhilfe im Nahen Osten (SRK) - Tdh unterstützt Familien auf der Flucht aus dem Süd-Libanon (Stiftung Terre des hommes) - Hilfe in lokalen Einrichtungen (Kinderhilfe Bethlehem KHB) - Libanon: Die Schweiz ist an mehreren Fronten aktiv (DEZA) - Health appeal for Lebanese people (WHO)
La Suisse et la transition à l’Est
"Das Referendum gegen das Bundesgesetz Ost stellt nicht nur den Beitrag der Schweiz an die neuen EU-Länder zur Diskussion. Auch die traditionelle Ostzusammenarbeit steht zur Debatte. Was hat die traditionelle Schweizer Ostzusammenarbeit geleistet? Was wird in den neuen EU Ländern finanziert? Mit welchem Nutzen für die Schweiz? Antworten auf diese und andere Fragen finden Sie in unserem umfangreichen und periodisch aufdatierten Dossier." (DEZA, Juli 2005: in mehreren Sprachen)
Rapport annuel de la coopération internationale de la Suisse 2005
Letztes Jahr belief sich die Öffentliche Entwicklungshilfe der Schweiz auf 2,2 Milliarden Franken – dies entspricht 0,44 Prozent des Bruttonationaleinkommens. Zu entnehmen sind diese und etliche weitere Informationen dem jüngsten Jahresbericht von DEZA und SECO. (deutsch und französisch)
cinfoPoste und MMS-Website
Mit der "runden" Nummer 250 war denn auch gleich Schluss: Ende Juni ist die letzte gedruckte Ausgabe der "cinfoPoste" bei uns im Briefkasten gelandet. Der einzige systematische Stellenanzeiger der Schweiz zur internationalen Zusammenarbeit ist ab sofort nur noch auf der cinfo-Website einsehbar (CHF 20 für 6 Monate). In der Vermittlung zwischen den in der internationalen Gesundheitszusammenarbeit tätigen Mitgliedorganisationen des Netzwerks und interessierten Stellensuchenden spielt die Geschäftsstelle von Medicus Mundi Schweiz ebenfalls eine kleine, allerdings nur passive Rolle: Auf der MMS-Website findet sich die Liste der im Internet zugänglichen Stellenausschreibungen der Netzwerk-Mitglieder. Ist Ihre Organisation auch (richtig) aufgeführt?
Zu seinem 140-jährigen Jubiläum hat das Schweizerische Rote Kreuz erstmals zwei Initiativen mit dem Rotkreuzpreis für besondere humanitäre Leistungen ausgezeichnet: Das Projekt SODIS (Solar Disinfection of Water) zur Verbesserung der Wasserversorgung in Entwicklungsländern, erhielt den Rotkreuzpreis 2006 (Preissumme 25'000 Franken) und Melanie Meichle (Rüfenacht BE) den Anerkennungspreis 2006 für ihren Einsatz zur Unterstützung einer Schule für junge tibetische Flüchtlinge in Nepal. Der Preis wird alle zwei Jahre vergeben.
Basel, 23. August 2006
Ein halbtägige Einführungskurs des Swiss Centre for International Health des Schweizerischen Tropeninstitutes. Sprache: Deutsch oder Englisch, je nach TeilnehmerInnen. Information und Anmeldung:
Basel, 3. September 2006
"Erstmals beteiligt sich mission 21 an einem öffentlichen Sportanlass: Am 2. Basel City Marathon am 3. September 2006 laufen Mitarbeitende, Freunde und Gönner auch für die Lebenschancen von HIV-Infizierten und Aidskranken in Afrika. Für das Publikum haben sich die Veranstalter von Basel City Marathon etwas Besonderes einfallen lassen: Beim Streckenabschnitt Unterer Rheinweg stellen sich die einzelnen Organisationen auf der sogenannten Stop Aids Meile vor."
Basel, 8. Dezember 2006
Novartis-Symposium 2006, mit Jeffrey Sachs, Direktor des «Earth Institute» und Professor an der Columbia Universität.
Bern, 24. November 2006
An der von Alliance Sud, der entwicklungspolitischen Arbeitsgemeinschaft von Swissaid, Fastenopfer, Brot für alle, Helvetas, Caritas und Heks, organisierten Tagung nehmen Fachleute aus Afrika und Europa teil.
Bern, 14. September 2006
In der neuen Forschungsbotschaft 2008–2011 sollen Forschungspartnerschaften mit Entwicklungs- und Transitionsländer mehr Gewicht als in der letzten Botschaft erhalten. Angestrebt wird u.a. eine stärkere wissenschaftliche Zusammenarbeit mit ausgewählten Ländern. Die neue Forschungsbotschaft steht deshalb auch im Zentrum der KFPE-Jahrestagung 2006.
Bern, 25. August 2006
"Mit vereinten Kräften – Entwicklung heisst Partnerschaft“ lautet das Motto der von DEZA und SECO gemeinsam getragenen Jahreskonferenz der Entwicklungszusammenarbeit. Die Tagung findet dieses Jahr am 25. August in der BEA Expo Bern statt und thematisiert am Beispiel Nicaraguas die Bedeutung von Partnerschaften für die bilaterale und die multilaterale Entwicklungszusammenarbeit. Nebst der Plenarveranstaltung bieten vier Diskussionsforen die Möglichkeit der vertieften Auseinandersetzung mit dem Thema des Tages.
Basel, 2. November 2006
Gerade im Gesundheitsbereich zeigt sich im Zeitalter von Vogelgrippe und Aids, wie die Grenzen von Innenpolitik und Aussenpolitik verschwimmen. Die Schweiz ist einerseits nicht ihre Lage, ihre Gesundheitsprobleme alleine zu lösen; anderseits muss sie solidarisch ihren Beitrag zur Verbesserung der Weltgesundheit leisten. Das diesjährige Symposium der schweizerischen Gesundheitszusammenarbeit bietet eine Plattform für den offenen Dialog um Ziele und Prioritäten der schweizerischen Gesundheits-Aussenpolitik.