Liebe Leserin, lieber Leser
Seit rund einem Jahr spekulieren wir in den Korridoren und an Stehlunchs verschiedener Tagungen, wer und was nach Walter Fust kommen mag. In diesen Tagen hat nun Martin Dahinden die Büroschlüssel von Walter Fust erhalten. Die Frage nach dem Wer ist nun geklärt, doch suchen wir noch nach den Antworten auf das Was.
Seit rund einem Jahr steht die Schweizer Entwicklungszusammenarbeit unter grundsätzlicher Kritik vor allem von rechtsbürgerlicher Seite. Es war zu vermuten, dass die Wahl in der Presse im Kontext dieser Kritik kommentiert werden würde. Würde der Nachfolger von Walter Fust für eine radikale Neuorientierung stehen? Oder würde Micheline Calmy-Rey umgekehrt mit einem Direktor aus einer traditionsreichen EZA-Organisation ein Zeichen zu einem Neuanfang in ganz anderem Sinne, als es den KritikerInnen lieb ist, geben?
Als die Aussenministerin am 1. April die Wahl Martin Dahindens bekannt gab, blieb diesen Vorzeichen zum Trotz nur ein Säuseln im Blätterwald übrig, einen grossen Umbruch nahmen die Medien nicht wahr. Die NZZ vom 2. April konstatierte zwar, dass davon auszugehen sei, „dass die Dynamik mit der personellen Neubesetzung an der Spitze zunimmt.“ Doch die Westschweizer Le Temps, die am ausführlichsten berichtete, meinte, „dass Martin Dahinden nicht als Revolutionär wahrgenommen werde.“ Er werde wohl auch keine Schatten auf seine Vorgänger werfen und nicht die Rolle als achter Bundesrat spielen. (Le Temps, 3.4.08).
Die Medien heben demgegenüber Martin Dahindens Managementerfahrungen und seine Rolle als Krisenmanager bei der Bewältigung der Visaaffäre in der Schweizer Botschaft in Pakistan hervor. Dies ist allerdings heikel: Die Deza befindet sich nicht in einer Krise – schon gar nicht wegen eines Skandals. Oder wertet die EDA-Chefin die rechtsbürgerlich Kritik als Krisensymptome, welchen Dahinden mit seiner „gesetzten und ruhigen Art“(Le Temps) begegnen soll?
Darauf deutet die Aussage von Calmy-Rey hin, dass für die Wahl Martin Dahindens „die Fähigkeit zur Zusammenarbeit von Bedeutung gewesen sei“. Die NZZ sieht darin eine „Anspielung auf das oft kritisierte Eigenleben der Deza“, und in der Le Temps wird in diesem Zusammenhang auf die Notwendigkeit des Austausches mit dem Seco hingewiesen.
Was kommt nun also mit Martin Dahinden? Wohl eine gehörige Portion Pragmatismus. Martin Dahinden hat sich laut Tages-Anzeiger als Anhänger der Hilfe zur Selbsthilfe bekannt. Die Schweiz müsse aber „auch weiter mit eigenen Leuten vor Ort sein“ und mit Hinblick auf den anhaltenden Kampf um die Finanzen für die Deza, „bei den Projekten das Optimum herausholen.“ (Tages-Anzeiger, 2.4.08)
Martin Leschhorn Strebel Medicus Mundi Schweiz
Zürich, 13. Mai 2008 / St. Gallen, 15. Mai 2008
Podiumsgespräch über die Auswirkungen des Konflikts auf die Gesundheit der PalästinenserInnen mit besonderem Blick auf Gaza. Podiumsgespräch mit: Haider Abu Gosh, Palestinian Medical Relief Society, Ramallah Dr. med. Ruchama Marton, Physisians for Human Rights, Tel Aviv Zürich: 13. Mai 08 um 19.30 Uhr im Volkshaus, Stauffacherstrasse 60. St. Gallen: 15. Mai 08 um 19.30 Uhr in der Offenen Kirche St.Gallen, Böcklinstr. 2
29. Mai 2008 in Biel
Wir laden Sie herzlich ein zu unserer diesjährigen Mitgliederversammlung, die wie immer in Biel stattfinden wird. Das Programm und die Traktandenliste sind in Kürze hier einsehbar.
Biel, 29. Mai 2008
Die Möglichkeiten und Grenzen des Engagements und der Zusammenarbeit von Ehrenamtlichen und Angestellten in einer Organisation der internationalen Zusammenarbeit stehen im Zentrum des Workshops von Medicus Mundi Schweiz. Alle Mitgliedorganisationen von Medicus Mund Schweiz arbeiten mit Ehrenamtlichen. Die Organisations- und Zusammenarbeitsformen sind sehr vielfältig: Organisationen mit ehrenamtlichem Vorstand und hauptamtlicher Geschäftsstelle, Organisationen mit ausschliesslich ehrenamtlichen MitarbeiterInnen, Organisationen mit bezahlten und freiwilligen MitarbeiterInnen sowie zahlreiche weitere Schattierungen. Was bedeuten unterschiedlichen Kompetenzen von Ehrenamtlichen und Angestellten für die Arbeit? Gelten für Ehrenamtliche und Angestellte dieselben Regeln? Was heisst denn „professionell“? Der Workshop richtet sich an Mitwirkende von kleinen und mittleren Organisationen der internationalen Gesundheitszusammenarbeit, an Ehrenamtliche, Freiwillige und bezahlte MitarbeiterInnen. Leitung: Dominique Steiner und Helena Zweifel. Ausführliche Informationen
Berlin, 24./25.10.08
Die FIAPAC Jahrestagung setzt sich mit folgenden Themen auseinander: Verantwortung der Gesellschaft; Herausforderungen und Barrieren in der Reproduktiven Gesundheit; Stimmen aus Ländern in denen der Schwangerschaftsabbruch verboten ist; Vorteile und Risiken eines Abbruchs-Notfallkontrazeption; Neue Entwicklungen des medikamentösen Abbruchs; Migrantinnen; Verbesserung des chirurgischen Abbruchs; Spätabbrüche
Call for articles
Unter dem Titel „Aids und Lebensgrundlagen: Eigentums und Erbrechte sichern“ werden wir auch dieses Jahr einen Reader zur Fachtagung von aidsfocus.ch herausgeben, als Nummer 109 der Bulletins von Medicus Mundi Schweiz. Fachtagung und Reader befassen sich mit den komplexen Wechselbeziehungen von HIV/Aids, Armut und Überlebenssicherung in den Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas. Diese Wechselbeziehungen kristallisieren sich am Beispiel der Eigentums- und Erbrechte von Frauen, Kindern und alten Leuten. Das Beispiel zeigt zudem, wie wichtig der ganzheitliche Ansatz und die Zusammenarbeit von Organisationen der Aids- und Gesundheitszusammenarbeit mit eher landwirtschaftlich oder ökonomisch ausgerichteten Organisationen sind. Der Reader wird die Beiträge der ReferentInnen zu „AIDS and Livelihoods. Securing property and inheritance rights“ enthalten. Darüber hinausgehend sollen weitere Artikel mit Geschichten, Erfahrungen, Diskussionen und Reflektionen rund um das Thema das Bild ergänzen und bereichern.
Jahersbericht 2007 des Fördervereins ORL-BAL
Der Förderverein für Otorhinolaryngologie der Akademischen Arbeitsgemeinschaft der ORL-Kliniken Basel, Aarau, Liestal und Olten (ORL-BAL) hat Aktivitäten in der Einführung von Kursen für Hals-Nasen-Ohrenärzte in Serbien bedeutend gesteigert. Infolge praktisch weiterhin bestehender Blockade des Landes (seit fast 15 Jahren, jetzt immer noch teilweise Wirksam wegen Visabeschränkungen) werden Patienten dort mit Methoden behandelt, welche in Europa nicht mehr angewandt werden. Somit ist die Hilfe(knowledge transfer) eine zunehmend wichtige direkte Hilfe für die Patienten. Eben ist der Jahresbericht des Fördervereins ORL-BAL erschienen.
Prävention in der Schul- und Jugendarbeit
Die Autorinnen Jael Bueno, Barbara Dahinden und Beatrice Güntert haben ein Lehrbuch erarbeitet, das Lehrkräften und Fachleuten aus der Jugendarbeit ein Instrumentarium zur Verfügung stellt, mit dem sie das Thema der sexuellen Gewalt mit ihren Klassen und Jugendruppen bearbeiten können.
Nun auch in Deutscher Sprache
In diesem Leitfaden sind wichtige Themen zusammengestellt, die in den Beratungsstellen zu sexueller und reproduktiver Gesundheit Inhalt des Gesprächs sein können, und der Ablauf sowie Besonderheiten der verschiedenen Beratungen werden Schritt für Schritt beschrieben. Damit wird ein wichtiger Beitrag an die Qualität der Beratung im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit geleistet.
Swiss Malaria Group
Die Swiss Malaria Group besteht aus Schweizer Akteuren aus dem öffentlichen Sektor, der Privatwirtschaft und der Zivilgesellschaft. Gemeinsam ist ihnen eine Pionierrolle im Kampf gegen eine Infektionskrankheit, die noch immer alle 30 Sekunden einem Kind das Leben kostet. Das Schweizerische Tropeninstitut, die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit, die Novartis Stiftung für Nachhaltige Entwicklung, Novartis, Mepha, Syngenta, das Schweizerische Rote Kreuz, Medicines for Malaria Venture, Roll Back Malaria und Solidarmed werden diese Krankheit in Zukunft mit vereinten Kräften bekämpfen und so die Wirkung ihrer Tätigkeit vor Ort verstärken. Die Grundlage für den dazu notwendigen Austausch bildet die Plattform Swiss Malaria Group.
Frühlingssammlung 2008 der mission 21
Die Aids-Pan-demie hat in Afrika südlich der Sahara Millionen von Kindern zu Waisen gemacht. Diese Kinder brauchen emotionalen Halt und Zuwendung, aber auch Zukunftsperspektiven. mission 21 intensiviert ihre Arbeit mit Aidswaisen und schafft in ihrer Frühlingssammlung 2008 eine Verbindung von Johanna Spyris beliebter Romanfigur des Waisenkindes Heidi zu den neuen Heidis in Tansania.