Weltbevölkerung wächst weniger schnell als erwartet

The Lancet Ein internationales Forscherteam prognostiziert für die nächsten Jahrzehnte große Veränderungen in der Weltbevölkerung. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass anhaltende Trends beim Bildungsstand von Frauen und beim Zugang zu Verhütungsmitteln den Rückgang der Fruchtbarkeit beschleunigen und das Bevölkerungswachstum verlangsamen werden. Politische Optionen zur Anpassung an die anhaltend niedrige Fruchtbarkeit bei gleichzeitiger Verbesserung der reproduktiven Gesundheit von Frauen werden deshalb in den kommenden Jahren von entscheidender Bedeutung sein.

Die Bevölkerungsentwicklung stellt sich jedoch in verschiedenen Weltregionen unterschiedlich dar. Während die Bevökerung vieler Nationen schneller schrumpft als erwartet, wächst sie in Afrika, südlich der Sahara, bis zum Jahr 2100 stetig an. Nigeria könnte in 80 Jahren mit 800 Millionen Menschen nach Indien das bevölkerungsreichste Land der Erde werden.

Laut Richard Horton, Chefredakteur des Lancet, zeige die Studie eine radikale Verschiebung der geopolitischen Machtverhältnisse. "Am Ende dieses Jahrhunderts wird die Welt eine multipolare sein, in der Indien, Nigeria, China und die USA die wichtigsten Mächte sind." (Foto: Worldmapper.org/flickr, CC BY-NC-ND 2.0)

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