16.03.2015

Fehlende Medikamente und medizinisches Material

Zyklon Pam: Hunger und medizinische Versorgung die grössten Probleme

World Vision Schweiz World Vision traf heute Montag, den 16. März 2015, als erste NGO auf der Insel Tanna (Vanuatu) ein und konnte mit der Verteilung von Hilfsgütern beginnen. Nach dem verheerenden Zyklon Pam ist ein grosser Teil der Ernte von Vanuatu vernichtet. Unzählige Obstbäume wurden regelrecht weggefegt und landwirtschaftliche Flächen stehen unter Wasser, berichtet die Hilfsorganisation World Vision.

Mitarbeitende der Hilfsorganisation haben mit der Verteilung von Hilfsgütern in den am schwersten betroffenen Gebieten rund um die Hauptstadt Port Vila begonnen. World Vision hatte dort und auf weiteren Inseln bereits vor dem Zyklon Pam Nothilfelager eingerichtet. Deshalb können dringend benötigte Güter wie Küchen- und Hygienesets sowie Werkzeuge für die Reparatur von Häuser verteilt werden. «Infrastruktur und Telekommunikation sind weitgehend zerstört – das macht die Versorgung der Bevölkerung sehr schwierig», erklärt Martin Hiltbrunner, Leiter Not- und Katastrophenhilfe von World Vision Schweiz. «Dazu kommt noch, dass viele fruchttragende Bäume kurz vor der Ernte standen. Diese Selbstversorgung fällt jetzt weg.» Mitarbeiter der Organisation ermitteln derzeit das Ausmass der Schäden auf der Hauptinsel. Die Stromversorgung ist zusammengebrochen, 80 Prozent der Leitungen sind beschädigt. Etwas besser ist die Versorgung mit Trinkwasser, doch auch diese wird noch wochenlang nur eingeschränkt möglich sein.

Schwerbeschädigtes Spital

«Besonders problematisch ist, dass auch das Krankenhaus in der Hauptstadt Port Vila vom Sturm schwer beschädigt wurde», sagt Martin Hiltbrunner. «Unsere Kollegen berichten, dass das Krankenhaus zudem völlig überfüllt ist und Krankenwagen wegen Benzinmangels nicht fahren können.» Viele Patienten wurden in einen unbeschädigten Teil des Krankenhauses verlegt und müssen dort in drangvoller Enge versorgt werden. Es fehlt zudem an Medikamenten und medizinischem Material. World Vision konnte mit Hilfe der australischen Regierung zusätzliche Fachkräfte für Logistik und Nothilfe sowie Hilfsgüter nach Vanuatu fliegen. Zu 54 der insgesamt 81 ortsansässigen Mitarbeitenden der Hilfsorganisation besteht nach dem Sturm wieder Kontakt, 27 werden noch vermisst. Weiterhin ist der Kontakt zu vielen der entlegeneren Inseln unmöglich.