Der Ruf nach einem globalen Pandemievertrag mit umfassenderen Präventionsmassnahmen
Die WHO und 25 Staats- und Regierungschefs der Welt verständigten sich Ende März 2021 darauf, dass ein globaler Pandemievertrag notwendig geworden ist. Zum einen, um zukünftige Pandemien zu verhindern, zum anderen um diese effektiver und gerechter zu bekämpfen. Eines der Ziele eines solchen Vertrages sollte es sein, eine tiefergehende Prävention als bisher zu betreiben, fordern Wissenschaftler*innen: Anstatt sich darauf zu konzentrieren, dass Krankheitsausbrüche sich nicht weiterverbreiten, wie in den internationalen Gesundheitsvorschriften (IHRs) festgeschrieben, muss vielmehr der Ausbruch von Krankheiten verhindert werden. Insbesondere müssten Schlüsselfaktoren der Umweltzerstörung, Erkenntnisse aus der One-Health-Perspektive (z.B. das Verbot des Handels mit Wildtieren), zur Verringerung des Ausbruchs zoonotischer Erkrankungen, Eingang in umfassendere Präventionsmassnahmen erhalten. Ein globaler Pandemievertrag könnte u.a. die Kohärenz zwischen ratifizierten Umweltverträgen und den internationalen Gesundheitsvorschriften stärken und dazu beitragen, diese rechtlichen Regelungen durchsetzbarer und effektiver zu machen.