Globale Gesundheit und schweizerische Aussenpolitik

 

Im Prozess der Globalisierung, durch die wachsende internationale Vernetzung und die Zunahme von globalen Problemen und Lösungsstrategien, ist auch die Schweiz gefordert, ihre Aussenpolitik als Teil einer Weltinnenpolitik neu zu positionieren.

Gerade im Gesundheitsbereich zeigt sich im Zeitalter von Vogelgrippe und Aids, wie die Grenzen von Innenpolitik und Aussenpolitik verschwimmen. Die Schweiz ist einerseits nicht in der Lage, ihre Gesundheitsprobleme alleine zu lösen; anderseits muss sie solidarisch ihren Beitrag zur Verbesserung der Weltgesundheit leisten. Gesundheitsaussenpolitik ist dabei kein Ort der Harmonie, sondern Spiegel und Austragungsort von Konflikten zwischen divergierenden Zielen und Interessen.

Die Bedeutung der Gesundheit in der internationalen Agenda ist in den letzten Jahren nicht zuletzt mit der Formulierung der Millenniumsziele durch die Vereinten Nationen massiv gestiegen. Drei von acht UNO-Entwicklungszielen respektive -indikatoren betreffen den Gesundheitsbereich. Gesundheit wird heute als Schlüsselsektor auch für Sicherheit und wirtschaftliche Entwicklung anerkannt – und somit zum Teil der "hohen" Politik.

Welche Konsequenzen haben der gestiegene Stellenwert und der politischere Charakter der Gesundheit für die internationale Gesundheitszusammenarbeit? Und was sind unsere Erwartungen an eine schweizerische Gesundheitsaussenpolitik?

Das Symposium vom 2. November 2006

Das Symposium der schweizerischen Gesundheitszusammenarbeit vom 2. November 2006 bot eine Plattform für den offenen Dialog um Ziele und Prioritäten einer schweizerischen Gesundheits(aussen)politik im Globalen Dorf.

Internationale Zusammenarbeit und Politik im Gespräch: Das Symposium richtete sich an ein breites Spektrum von TeilnehmerInnen, die auf nationalem oder internationalem Gebiet tätig sind: an Fachleute und Organisationen des Gesundheitsbereichs und der Entwicklungszusammenarbeit, an VertreterInnen von Verwaltung und Politik, Verbänden, Wirtschaft und Medien, sowie an alle, die an Themen der internationalen Gesundheit und der Entwicklungszusammenarbeit interessiert sind.

Veranstalterin des Symposiums ist Medicus Mundi Schweiz, das Netzwerk Gesundheit für alle, in dem sich 48 schweizerische Organisationen der internationalen Gesundheitszusammenarbeit zusammengeschlossen haben. Die Durchführung des Symposiums ist Teil einer mehrjährigen Zusammenarbeitsvereinbarung mit der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA, die den Anlass auch mit einem Beitrag unterstützte und fachlich/inhaltlich begleitete.

Wir danken allen Institutionen und Fachleuten innerhalb und ausserhalb des Netzwerks Medicus Mundi Schweiz, die sich an den Vorarbeiten zur Tagung beteiligt haben, namentlich auch dem Bundesamt für Gesundheit und dem Eidgenössischen Departement des Innern.